Schon am ersten Rosch Haschana der Welt, an dem Tag, an dem der Mensch erschaffen wurde, sind die Begriffe von Gericht und Vergebung gegenwärtig. Unsere Weisen sagen, dass an jenem Tag Adam G-ttes Gebot in Bezug auf den Baum des Wissens übertreten hat und dafür gerichtet wurde. Aber auch Verzeihung wurde ihm zuteil. Dies sei ein Zeichen für deine Kinder, sagt G-tt zu ihm. Genau wie du an diesem Tag verurteilt wurdest, aber dir auch vergeben wurde, so werden auch deine Kinder an diesem Tag gerichtet werden, aber auch Verzeihung erhalten.
Rabbi Kruspedai sagte im Namen von Rabbi Jochanan: "Drei Bücher werden am Rosch Haschana geöffnet: Das eine für Bösewichte, eines für die Gerechten und eines für die Mittelmäßigen. Die Gerechten werden sofort ins Buch des Lebens eingeschrieben und besiegelt. Die Bösewichte werden sofort eingeschrieben und zum Tode verurteilt. Die Mittelmäßigen aber erhalten eine Frist bis Jom Kippur, dem 10. Tischrei. Wenn sie es verdient haben, d.h. wenn sie sich zur Rückkehr besonnen haben, werden auch sie in das Buch des Lebens eingeschrieben. Wenn aber nicht, sind auch sie zum Tode verurteilt." (Talmud, Rosch Haschana 16b)
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