Beim Rosch-Haschana-Mahl essen wir besondere Speisen. Wir tunken den Apfel in Honig, damit das neue Jahr süß wird. Wir essen einen Fischkopf, weil wir ein Kopf und kein Schwanz sein wollen. Und wir essen Granatäpfel, damit unsere guten Taten und unsere glücklichen Momente so zahlreich sein mögen wie die Samenkerne. Diese Speisen heißen Simanim – „Symbole“. Sie stehen für den Segen, um den wir im Gebet bitten.
Aber ist das alles nicht etwas seltsam? Warum brauchen wir Symbole für das, was wir uns wünschen? Warum bitten wir nicht einfach um ein süßes, erfolgreiches, gesundes Jahr? Eine Antwort lautet: Diese Symbole vermitteln uns eine wichtige Botschaft für das neue Jahr.
Unser Glück hängt nicht von unserem Besitz abUnser Glück hängt nicht von unserem Besitz ab. Wir vertrauen darauf, dass G-tt uns ein Jahr voller Gesundheit, Wohlstand und guten Dingen schenken wird. Aber diese Gaben bringen uns nicht automatisch inneres Glück und Erfüllung.
G-ttes Geschenke sind ebenfalls Symbole, deren verborgenen Sinn wir ergründen müssen. Sie sind kein Selbstzweck. Jeder Segen, den wir erhalten, stellt uns vor eine Wahl. Wir können ihn für oberflächliche, egoistische Vergnügungen benutzen damit unser Leben besser und sinnvoller machen. Wir können unsere Gesundheit und unseren Wohlstand nutzen, um anderen zu helfen, Mizwot zu erfüllen, unsere Bildung zu vertiefen und unsere Beziehungen zu stärken. Dann entdecken wir den tieferen Sinn der g-ttlichen Gaben.
G-tt wird ganz gewiss seinen Beitrag zu diesem Rosch Haschana leisten. Er wird uns mit all den wundervollen Dingen segnen, die diese Speisen symbolisieren. Leisten wir auch unseren Beitrag und entschlüsseln wir die Botschaft, die in jedem Segen verborgen liegt. Nur diese Kombination gewährleistet ein süßes und glückliches neues Jahr.
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