In der Nähe von Lubawitsch lebte ein Chassid, der seine Tochter mit einem sehr begabten Toragelehrten verheiratet hatte. Der stolze Schwiegervater versprach, für die Jungvermählten zu sorgen, damit der junge Mann sich ganz seinen Studien widmen könne.
Doch nach einiger Zeit geriet der vielversprechende Gelehrte in schlechte Gesellschaft. Er vernachlässigte seine Studien und kam vom rechten Weg ab. Mit großer Mühe überredete der enttäuschte Schwiegervater den jungen Mann, Rabbi Menachem Mendel, den dritten Lubawitscher Rebbe, aufzusuchen.
“Sag mir”, wandte der Rebbe sich an das junge Genie, dessen neue Interessen auch Pferderennen einschlossen, “was ist an einem schnellen Pferd so großartig? Nehmen wir an, es ist fünfmal so schnell wie ein normales Pferd - aber wenn es den falschen Weg wählt, enternt sich sein Reiter immer weiter vom Ziel, und zwar fünfmal so schnell!”
“Ihr habt recht”, sagte der junge Mann. “In diesem Fall wird die Schnelligkeit zum Nachteil.”
Die nächsten Worte des Rebbe drangen dem jungen Mann ins Herz: “Aber vergiss auch nicht: Sobald das schnelle Pferd merkt, dass es vom rechten Weg abgewichen ist, kann es viel schneller als seine schwächeren Brüder auf diesen Weg zurückkehren.”
ב"ה
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