Im Jahr 5689 (1929) besuchte der Rebbe das Land Israel und reiste danach in die Vereinigten Staaten weiter. In New York wurde er von Seiten der Stadt willkommen geheißen. Hunderte von Rabbinern, aber auch weltlichen Führern hießen den Rebbe willkommen und suchten um persönliche Audienzen mit ihm nach. Während seines Besuches wurde er auch vom damaligen Präsidenten der Vereinigten Staaten, Präsident Hoover, empfangen.

Nachdem er nach Europa zurückgekehrt war, setzte er seine unterschiedlichen Aktivitäten fort, wobei er, um bessere Möglichkeiten für seine Arbeit zu haben, seinen Wohnsitz 5694 (1934) nach Warschau verlegte. Die Aktivitäten der Lubawitscher Jeschiwot in Polen hatten mittlerweile erheblich an Kraft gewonnen. Die zentrale Jeschiwa in dem nahe Warschau gelegenen Otwosk zog hunderte von Studenten aus allen Teilen Polens, sowie anderen Ländern, einschließlich der Vereinigten Staaten, an. Zwei Jahre später nahm der Rebbe seinen Wohnsitz in Otwosk und leitete von dort aus alle Aktivitäten.

Als der zweite Weltkrieg im September 1939 (5699) ausbrach, lehnte der Rebbe die angebotenen Möglichkeiten, das Inferno von Warschau zu verlassen, ab, bevor er nicht alles mögliche für seine leidenden Brüder in der polnischen Hauptstadt, sowie für seine Jeschiwot getan hatte. Er blieb dort während der furchtbaren Belagerung und dem Bombardement von Warschau und der abschließenden Kapitulation gegenüber dem nationalsozialistischen Deutschland.

Während dieser Zeit gelang es ihm viele seiner Studenten in sichere Gebiete zu evakuieren, zudem konnten alle amerikanischen Studenten, die an der Lubawitscher Jeschiwa in Otwosk studiert hatten, sicher zu ihren Familien in Amerika gebracht werden.

Sein Mut und seine Furchtlosigkeit (er hatte eine Sukka gebaut und die Mizwa “wohnen in der Sukka” während des Höhepunkts des Bombardements erfüllt) war eine Quelle der Inspiration für die leidende jüdische Gemeinde Warschaus.

In Zusammenarbeit mit dem Außenministerium in Washington, arbeiteten die Anhänger und Freunde des Rebbe unaufhörlich daran eine Reise von Warschau nach New York zu ermöglichen. Letztendlich wurde dem Lubawitscher Rebbe und seiner Familie sicheres Geleit nach Berlin und anschließend nach Riga (Lettland), das zu dieser Zeit noch neutral war, angeboten. In Lettland angekommen, setzte der Rebbe seine Hilfe für die zahllosen Flüchtlinge, denen eine Flucht aus Polen nach Lettland und Litauen gelungen war, fort.

Am 9. Adar II 5700 (19. März 1940) kam der Rebbe an Bord der S.S. Drottningholm in New York an. Er wurde von tausenden seiner Anhänger und vielen Repräsentanten unterschiedlichster Organisationen, als auch der städtischen Behörden, willkommen geheißen.