Rabbi Scholom DovBer, der fünfte Führer der wachsenden Chabad-Bewegung, wurde, durch die wachsende Zahl von öffentlichen Versammlungen, Konferenzen und wichtigen rabbinischen Zusammenkünften, denen er beizuwohnen hatte, stark in Anspruch genommen.
Der endlose Strom chassidischer Delegationen, Menschen die seinen Rat und Anleitung suchten, die Notwendigkeit seine Anhänger zu unterweisen und zu führen, in Verbindung mit seinem persönlichen Bedürfnis nach biblischen und chassidischen Studien, wirkte sich in wachsendem Maße auf seine Arbeitstage aus, die sich vom frühen Morgen bis in die tiefe Nacht erstreckten.
So entschied er sich dafür, einen persönlichen Sekretär zu ernennen, damit dieser ihn in seiner Arbeit unterstützt. Seine Wahl war sein 15jähriger Sohn, Rabbi Josef Jizchak Schneerson. Geboren am 12. Tammus, 5640 (1880) in Lubawitsch, Russland, hatte der junge Mann bereits seine Fähigkeit auf dem Gebiet der Studien bewiesen und wurde allseits als hervorragender Gelehrter anerkannt. Bald sollte sich zeigen, dass er ein nicht weniger begabter Administrator, mit einem überragenden Talent im Bereich der Gemeindeangelegenheiten, war.
5655 (1895) nahm der junge Rabbiner an der großen Konferenz religiöser Führer in Kowno und ein Jahr später in Wilna teil.
Am 13. Elul, 5657 (1897), im Alter von siebzehn Jahren, heiratete Rabbi Joseph I. Schneerson Nechama Dina, die Tochter von Rabbi Abraham Schneerson, einem bedeutenden Mann, der für seine Wissen und seine Frömmigkeit bekannt war (und die Enkelin des Zemach Zedek).
Während der Feierlichkeiten, die in der Woche nach der Hochzeit folgten, gab Rabbi Sholom DovBer die Gründung des berühmten Lubawitscher Talmud-Seminars, der Jeschiwa Tomchei Tmimim, bekannt und im folgenden Jahr ernannte er seinen Sohn zu dessen leitenden Direktor. Unter der Führung von Rabbi Josef J. Schneerson und angeleitet von seinem aufmerksamen Vater, gedieh und entwickelte sich die Lubawitscher Jeschiwa und gründete viele Zweigseminare in ganz Russland.
In den ersten zwei Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde die grenzenlose Energie, sein Eifer und seine Fähigkeit einer Reihe von Prüfungen unterzogen werden. So werden an dieser Stelle nur bedeutendsten Ereignisse dieser zwanzig Jahre erwähnt.
Als Teil der unermüdlichen Anstrengungen, welche gemacht wurden um den Lebensstandard der Juden in Russland zu erhöhen, wurde Rabbi Josef J. Schneerson von seinem Vater nach Dubrowna gesandt, um die Errichtung einer Textilfabrik zu leiten.
Diese bedeutende Aufgabe, die Verbesserung der Lebensbedingungen der russischen Juden, führte Rabbi Schneerson 5661 (1901) nach Wilna, Lodz und Königsberg. Er erhielt die Unterstützung führender Rabbiner und der berühmten Philantropisten, den Gebrüdern Jacob und Eliezer Poliakow, außerdem wurde die Textilfabrik in der angedachten Zeit fertig gestellt, so dass in ihr 2.000 jüdische Beschäftigte Arbeit fanden.
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