Wir wissen bereits um die schwierige Situation der Juden unter dem Zarenregime und wie sich die Lubawitscher Rebbes kontinuierlich für die Belange ihrer Brüder einsetzten, dies sowohl direkt mit den Regierungsbeamten, als auch mit dem Gericht. Rabbi Josef J. Schneerson unternahm viele dieser Missionen und reiste diesbezüglich häufig in Hauptstadt nach St. Petersburg und nach Moskau.

Als der russisch-japanische Krieg 5664 (1904) im Fernen Osten entflammte, wurde Rabbi Josef J. Schneerson in die von seinem Vater initiierte Kampagne, die jüdischen Frontsoldaten im Fernen Osten mit Mazzot für Pessach zu versorgen, einbezogen. In den landesweiten Unruhen, die dem Ende des Krieges folgten, brach auch eine neue Welle von Pogromen aus. Rabbi Josef J. Schneerson wurde von seinem Vater nach Deutschland und den Niederlanden gesandt, um sich dort mit prominenten Staatsmännern im Interesse der russischen Juden zu treffen. Bei seinen Bemühungen war er erfolgreich.

Im Jahr 5668 (1908) nahm er erneut an einer Rabbinerkonferenz, diesmal in Wilna teil. Im folgenden Jahr ging er nach Deutschland, um sich dort mit jüdischen Führern zu beraten. Nach seiner Rückkehr nahm er an den Vorbereitungen der nächsten Rabbinerkonferenz, im Jahr 5670 (1910) teil.

Seine tatkräftigen und weit reichenden öffentlichen Aktivitäten, seine Verteidigung der Rechte des russischen Judentums und sein kontinuierlicher Einsatz auf der Ebene lokaler und überregionaler Behörden, weckten das Missfallen des zaristischen Regimes in dieser Zeit.

Rabbiner Schneerson wurde, in den Jahren 5662 bis 5671 (1902-1911), für seine Bemühungen viermal in Moskau und St. Petersburg inhaftiert. Da die Regierung allerdings keine juristisch relevanten Beweise für ihre Anschuldigungen finden konnten, musste er jeweils freigelassen werden. Dies geschah jedoch immer unter der Auslage sich nicht weiter für die Belange der russischen Juden einzusetzen.

Diese Vorgaben schreckten jedoch Rabbi Schneerson nicht davon ab, seine Arbeit fortzusetzen, vielmehr spornten sie ihn zu noch größeren Anstrengungen an. In den Jahren 5677 (1917) und 5678 (1918) übernahm er erneut die führende Rolle in den Versammlungen der Rabbiner und Laien in Moskau und Charkow.