Die folgenden Regeln gelten für jedes Jahr, bei dem das Fasten des 9. Aw am Sonntag eingehalten wird, – unabhängig davon, ob es sich um das originale Datum handelt oder das Fasten auf den bereits mit dem Nachteinbruch des vorherigen Tages beginnenden Sonntag verschoben wurde.
Am Schabbat ist jegliche Zurschaustellung von Trauer verboten. An diesem Tag essen, trinken und freuen wir uns - wie am Schabbat Brauch - und vielleicht noch etwas mehr als an jedem anderen Schabbat.
An diesem Tag essen, trinken und freuen wir uns und vielleicht noch etwas mehr als an jedem anderen SchabbatAusnahmen: 1) Fällt Schabbat auf den 9. Aw, sollten wir uns unserer ehelichen Pflichten enthalten, wobei dieses Sich-Enthalten des Geschlechtsverkehrs nichts mit einer Trauer-Zurschaustellung zu tun hat. Im Gegensatz zum gewöhnlichen 9. Aw, der alle Formen der Intimität verbietet, betrifft es an jenem Schabbat nur den Geschlechtsverkehr. Fällt der Mikwe-Abend gerade auf jenen Freitag, so ist auch dieses Verbot aufgehoben. 2) Wann immer das Fasten des 9. Aw am Sonntag original oder verschoben eingehalten wird, fängt das Verbot, Tora zu studieren, bereits am Schabbat-Mittag an, - mit Ausnahme derjenigen Tora-Teile, die auch am 9. Aw studiert werden dürfen. Daher enthalten wir uns an jenem Schabbat des Lesens der Sprüche der Väter. In vielen Gemeinden ist es Brauch, an den langen Schabbatot des Sommers, ein Kapitel in Pirkei Awot am Nachmittag zu lernen.
Wir halten keine trauervolle Abschiedsmahlzeit, sondern nehmen vor dem Sonnenuntergang an einer fröhlichen, lukullischen Vorfastentag-Mahlzeit teil. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, diese Mahlzeit noch vor Sonnenuntergang zu beenden.
Doch wir bleiben auf gewöhnlichen Stühlen sitzen und tragen normale Schuhe bis zum Nachteinbruch. Nur Waschen, Essen und Trinken sind nach Sonnenuntergang verboten.
Hawdala wird erst Sonntag Nacht ausgeführt.1 Im Abendgebet nach Schabbat wird der Absatz "Ata Chonantanu" in das Amida-Gebet eingefügt. Das Gebet "Wajhi Noam" wird ausgelassen. Wer die Abendgebete nicht gebetet hat, sagt, bevor er irgendeine am Schabbat verbotene Tätigkeit beginnt: "Baruch HaMawdil bejn kodesch lechol" ("Gesegnet sei Derjenige, der zwischen heilig, dem Schabbat, und weltlich, dem Wochentag, unterscheidet").
Im Verlauf der auf den Schabbat folgenden Nacht, sollte eine Kerze angezündet werden, über der jener Segen "Bore Meorej Haesch" zu sagen ist.
Unmittelbar nachdem der "Barchu"-Abschnitt des Schabbat-Ausganggebetes in der Synagoge gelesen wird, sind die Lederschuhe auszuziehen und die nicht-lederhaltige Fußbekleidung anzuziehen.
Wir bleiben auf gewöhnlichen Stühlen sitzen und tragen normale Schuhe bis zum NachteinbruchDie Hawdala sollte in der auf den Sonntag folgenden Nacht nachgeholt werden, wobei der schon am Abend zuvor über der Kerze gesagte Segen, sowie der Segen über den wohlriechenden Gewürze ausgelassen wird. Wenn möglich, sollte der Hawdala-Wein oder –Traubensaft einem Kind unter dem Bar/Bat Mizwa-Alter zu trinken gegeben werden, da für Erwachsene bis zum Mittag des 10. Aw gewisse Einschränkungen weiterzubeachten sind.
Wenn der 9. Aw auf einen Schabbat fällt und das Fasten daher auf den Sonntag verschoben wird, bleiben alle Einschränkungen, die während der Neun Tage einzuhalten waren, auch für die darauffolgende Nacht gültig, doch ihre Gültigkeit wird nicht bis in den Morgen des 11. Aw verlängert.
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