1. Zum Vers „eine Frau, wenn sie säht und einen Mann gebiert“ sagen unsere Meister seligen Andenkens: „wenn der Mann zuerst säht, gebiert sie eine Frau, wenn die Frau zuerst säht, gebiert sie usw.“.

Doch dies ist nur jetzt so, in der Zukunft wird das Geborene auch den männlichen Aspekt haben, wenn der Mann zuerst säht, wie „Tora Or“ zum Vers „und Zion wird ein Mann genannt werden, und ein Mann wird in ihr gebären“ erklärt: auch wenn der Mann säht, gebärt sie (die Frau) den Aspekt des Mannes.

2. Ein Beispiel für das oben erwähnte, finden wir auch jetzt schon.

Im „Likute Tora“ des heutigen Wochenabschnittes wird erklärt dass man durch die Freude an der Mizwa dazu führt, dass ein Mann geboren wird, da die Freude an der Mizwa hier unten, auch zu Freude dort oben, Freude bedeutet wiederum das Durchbrechen der Schranken, das Überwinden aller Begrenzungen der Schöpfung, und darunter auch jene, der zufolge „wenn der Mann zuerst säht, sie eine Frau gebiert“.

Um dies mit einem Beispiel zu verdeutlichen. Wenn sich ein König aus Fleisch und Blut erfreut, so geht er über seine Begrenzungen und Regeln hinaus und er erscheint vor jedermann, vor klein ebenso wie groß. So auch oben: wegen der Freude offenbart sich G“ttlichkeit, welche über jede Einschränkung hinausgeht.

3. Die innerliche Bedeutung davon ist: die Freude an der Mizwa entsteht durch die Betrachtung der Vorzüge der Gebote, durch ein Begreifen dass durch das Erfüllen der Gebote ein Licht, welches weit über das Maß der Welten, ja selbst über die Offenbarung des Lichtes im Garten Eden hinausgeht. So sagen unsere Meister seligen Andenkens: „eine Stunde von Umkehr und guten Taten in dieser Welt ist besser, als alles Leben in der kommenden Welt“. Denn das ganze Leben der kommenden Welt bezieht sich auf die Geschöpfe, und jedes Geschöpf ist beschränkt, die Gebote hingen sind Sein gesegneter Wille, und er ist über jede Einschränkung erhaben.

Und diese Betrachtung führt dazu, dass der G“ttesdienst mit Freude sein wird, und noch mehr – mit frohem Herzen.

So steht auch „diene dem Ewigen, deinem Herren in Freude und mit frohen Herzen vor Übermaß an Allem“. Denn der G“ttesdienst in Freude und mit frohen Herzen kommt durch die Einsicht, dass Mizwot höher sind als ein Übermaß an Allem, welches sich auf die höchsten der Welten bezieht.

Da nun die Freude an der Mizwa dadurch hervorgebracht wird, dass man sich mit sich mit dem Wesenskern G“ttes verbindet, der durch keinerlei Grenzen eingeschränkt wird, bewirkt eben diese Freude dass alle Begrenzungen hinfällig werden, und dass auch, wenn zuerst der Mann säht, es doch sein kann, dass die Frau den Aspekt des Mannes hervorbringt.

4. Dem zufolge wird man auch verstehen, was über die Zukunft gesagt wurde: da in der Zukunft der Wesenskern offenbart wird, werden alle Beschränkungen hinfällig und es wird auch sein, dass „Zion wird ein Mann genannt wird, und ein Mann wird in ihr gebären“. Ein Mann säht – und der Aspekt des Mannes wird hervorgebracht.

5. Dem zufolge kann man auch die Meinungsverschiedenheit des Talmud Bawli mit dem Talmud Jeruschalmi zum Gebären eines männlichen oder weiblichen Kindes verstehen. Im Talmud Bawli steht, dass bis zu vierzig Tagen dir Bitte um Erbarmen dazu führen wird, dass das Kind männlich ist, nach vierzig Tagen jedoch ist dies ein zweckloses Gebet. Im Talmud Jeruschalmi steht, dass man auch nach den vierzig Tagen, und einer Meinung zufolge – selbst wenn sich die Frau anschickt, zu gebären – mit Hilfe eines Gebetes bewirken kann, dass das Kind männlich wird.

Dem oben erwähnten zufolge, kann man dies wie folgt erklären: wenn das Embryo schon ausgeformt ist, ist das Gebet zwecklos. Dem Talmud Jeruschalmi zufolge, kann dass Gebet immer helfen, weil der Talmud Jeruschalmi – das Gegenstück zum Weilen im Dunkeln der unlösbaren Fragen dieser Welt im Bawli – sich in gewissem Sinne bereits auf die zukünftige Offenbarung bezieht, in der es keinerlei Einschränken geben wird.

6. Wie bereits etliche Male besprochen, so besteht alles Physische, insbesondere wenn es in der Tora steht, auch im Geistigen, und aus dieser geistigen Realität heraus, entsteht letztendlich das physische Ding. Ebenso besteht auch der Themenkomplex Männlich und Weiblich in der oben erwähnten Ausprägung also a) die Unterscheidung zwischen dem Mann, der zuerst säht und der Frau die zuerst säht, und b) die Unterscheidung zwischen dem Jetzt und der kommenden Zukunft im Geistigen und im G“ttesdienst in der Seele des Menschen.

7. In Likutei Tora (ebenda) wird auch die spirituelle Bedeutung des Ausspruchs unserer Meister seligen Andenkens „wenn der Mann zuerst säht…“. Mann und Frau beziehen sich auf den Heiligen, er ist gelobt, und auf Israel als ganzes. Das Sähen des Mannes bedeutet, dass die Erweckung oben ihren Anfang nimmt. Das Sähen der Frau bedeutet, dass die Erweckung vom Menschen ausgeht.

Wenn der Mann zuerst säht, so wird eine Frau hervorgebracht, wenn also die Erweckung von oben ausgeht, wird dadurch der Aspekt der „Frau“ manifest, d.h. ein Ding, welches keinen Bestand hat, so wie im Ausspruch „Frauen haben einen leichten Verstand“. Dies geschieht, weil der Mensch nicht fähig ist, das Offenbarte zu erfassen da die Erweckung von oben kommt und daher keinen Anhaltspunkt im Menschen hat. Wenn jedoch die Frau zuerst säht, wenn es also eine Erweckung im Menschen gibt, dann wird er dadurch ein Gefäß für die Erweckung. Deshalb wird dann ein „Mann“ hervorgebracht, ein Bestehendes, weil der Mensch die Erweckung verinnerlicht.

8. Nun ergibt sich daraus, dass auch das Sähen durch den Mann einen gewissen Vorzug birgt, weil die Erweckung von untern immer nur soviel g“ttliches Licht herabziehen kann, wie es im Verhältnis zu den Geschöpfen steht. Wenn die Erweckung von oben kommt, kann ein grenzenloses Licht heruntergebracht werden, welches über allen Welten steht.

Dies bedeutet, dass beide Weisen der Erweckung einen ihnen eigenen Vorteil besitzen: wenn der Mann säht, ist das Licht höher; wenn die Frau säht, wird das Licht verinnerlicht.

In der Zukunft jedoch, wird wenn der Mann säht, ein Mann hervorgebracht. Dies vereint beide Vorteile: das Licht ist höher als das Verhältnis zu den Welten, es wird aber trotzdem verinnerlicht.

9. Diese beiden Themenkomplexe – des Hinabziehens von oben und des Emporhebens von unten – finden sich im Unterschied zwischen den Monaten Nissan und Tischrei wieder.

Zu den Monaten Nissan und Tischrei sagt der Midrasch: „Als der Heilige, gelobt sei er, seine Welt erwählte, setzte er die Anfänge der Monate und Jahre fest; als er Jaakow und seine Söhne erwählte, setzte er den Anfang des Monats der Erlösung fest“. Der Jahresbeginn, welcher von G“tt festgelegt wurde, als er seine Welt erwählte, das ist Rosch Haschana im Monat Tischrei. Der Monat der Erlösung, welcher mit der Erwählung von Jaakow und seinen Söhnen festgesetzt wurde, das ist der Monat Nissan.

Im Buch „Akeda“ und in anderen Büchern wird die Bedeutung der beiden Monate wie folgt erläutert: Im Verhalten G“ttes gegenüber der Welt gibt es zwei Aspekte; das Wirken gemäß den Gesetzen der Natur und das Wirken durch Wunder, welche über der Natur stehen. Tischrei ist der Jahresbeginn des Wirkens durch die Natur. Nissan ist der Jahresbeginn des übernatürlichen Wirkens jenseits der Natur und deshalb fand auch der Auszug aus Ägypten in diesem Monat statt, welcher von übernatürlichem Wundern (hebr. Nissim) geprägt war.

Es ist aber trotzdem noch nicht verständlich, warum der Jahresbeginn des übernatürlichen Wirkens zu einer anderen Zeit stattfinden musste. Wenn dies daherrührt, dass der Auszug aus Ägypten in jenem Monat stattfand, so muss man nun erklären, warum der Auszug nicht im Monat Tischrei stattfand, um so mehr da ja der Beginn der Erlösung aus Ägypten eben im Tischrei war, wie im babylonischen Talmud steht dass im Tischrei die Fronarbeit unserer Väter aufgehoben wurde. Warum also fand die vollkommene Erlösung nicht im Tischrei sondern eben im Nissan statt?

Die Bedeutung ist wie folgt: der Unterschied zwischen Tischrei und Nissan ist, dass Tischrei der Monat der Strenge, der Umkehr und des Emporhebens von unten nach oben ist. Dieses Emporheben wird jedoch durch die Anstrengungen der Geschöpfe bewirkt und wird deshalb – wie stark diese Anstrengung auch sein mag – immer begrenzt bleiben. Daher ist Tischrei der Jahresbeginn des Wirkens innerhalb der Begrenzungen der Natur. Nissan steht für Gnade, ein Herunterfließen von oben nach unten, ein Wirken, welches über der Welt steht. Daher ist Nissan der Jahresbeginn des übernatürlichen Wirkens durch Wunder.

Deshalb betet man auch im Tischrei um Regen und im Nissan um Tau, da ja der Regen erst fällt, nachdem die Wasser vom Land aufsteigen,, d.h. Anstrengungen von unten unternommen werden (aram. It’aruta de le Tata’ah) . Tau hingegen beruht auf der Erweckung von oben (aram. It’aruta de le Eilah).

(Dies ist auch der Grund dafür, dass Regen zurückgehalten werden kann, weil er auf den Anstrengungen der Geschöpfe ruht: wenn jene fehlt, bleibt der Regen aus. Tau wird niemals ausbleiben, weil er von den Anstrengungen der Geschöpfe unberührt bleibt da er ja ein Herbfließen von oben ist. Daher betet man im Tischrei, dem Monat des Emporhebens um Regen und im Monat des Herabfließens Nissan um Tau.)

10. Wie also kommt es – gemäß dem soeben erklärten – dazu, dass im Tischrei die Fronarbeit unserer Väter aufgehoben wurde und auch im Tischrei die Erlösung ihren Anfang nahm? Dies wird verständlich, wenn man die Wortwahl „Als der Heilige, gelobt sei er, Seine Welt erwählte“, nicht „als er Seine Welt erschuf“. Denn die Wahl steht über der Schöpfung, da es die Erwählung der Welt durch G“tt ist, welche sie zu Ihm emporhebt und mit G“ttlichkeit verbindet.

Daher die Wortwahl „Als der Heilige, gelobt sei er, seine Welt erwählte, setzte er die Anfänge der Monate und Jahre fest“, also auch dass Rosch ha Schana, der Jahresbeginn des Wirkens durch die Natur, im Tischrei stattfindet, denn dies ist schon an sich höher als die Welt, da es durch die Wahl G“ttes geschieht.

Die Erschaffung der Welt an sich geschah am 25 (hebr. Kaf-Heh, ausgesprochen „koh“, auf Deutsch „so“) Elul, die Erwählung der Welt am ersten Tischrei, dem Zeitpunkt der Erschaffung des Menschen, durch dessen Dienst die Welt ein Gefäß für G“ttlichkeit wird. Daher steht zum ersten Tischrei „dies ist der Tag des Anfangs Deiner Taten“. Der 25. Elul bedeutet den Aspekt von „koh“ – dem unbestimmten „so“, während der erste Tischrei die höhere Stufe des bereits bestimmten „dies“ erreicht, wie es im Ausspruch verdeutlicht wird „alle Propheten gaben ihre Prophezeiungen mit „so“ wieder und Mosche prophezeite mit „dies““. Dies Welt an sich, dies ist der Aspekt des „so“, denn wegen der Finsternis und der Dunkelheit kann man nicht auf etwas weisen und sagen dass „dies“ g“ttlich ist – wir können nicht mit dem Finger zeigen und sagen „dies ist mein G“tt“.

Aber dies gilt nur für den Aspekt von G“ttlichkeit, welcher Wert und Fassungsvermögen der Welt angepasst ist und die Welt auf natürliche Weise leitet. Dies ist jene Stufe, welche uns jederzeit erkennbar ist. Im Monat Nissan jedoch erscheint eine G“ttlichkeit, welche über den Welten steht und auf welche – G“tt behüte – keinerlei Begrenzungen der Natur Einfluss haben. Von dieser Stufe her entfaltet sich wiederum ein übernatürliches Wirken.

Demzufolge kann man bereits die Bedeutung davon verstehen, dass im Monat Tischrei die Fronarbeit unserer Väter aufgehoben wurde, weil auch im Tischrei das Wesen der G“ttlichkeit leuchtet. G“ttlichkeit in dieser Welt bewirkte den Anfang der Erlösung. Man befand sich jedoch immer noch in Ägypten – Mizrajim, welches auf Meizarim – Grenzen und Einschränkungen – hinweist, da dies alles ja das Werk einer G“ttlichkeit innerhalb den Grenzen der Natur war. Der Auszug aus Ägypten fand im Nissan statt, denn im Monat Nissan leuchtet die G“ttlichkeit ohne Grenzen. Dies ermöglichte den Auszug aus Ägypten, das Überwinden aller Grenzen und Einschränkungen.

11. Demzufolge wird man auch verstehen können, warum die zehn Gebote mit diesen Worten beginnen: „Ich bin der Ewige, dein G“tt, welcher dich herausgeführt hat aus dem Land Mizrajim“. Man kennt bereits die Frage, warum dort steht „welcher dich herausgeführt hat aus dem Land Mizrajim“ und nicht „der ich Himmel und Erde geschaffen habe“, welches weit erstaunlicher als der Auszug aus Ägypten ist.

Die Bedeutung davon ist wie folgt: durch die Gabe der Tora wurde es möglich, sich mit Hilfe von Tora und Mizwot mit Wesen und Wesenskern einer G“ttlichkeit zu verbinden, welche weit über den Welten steht. Daher wird zu Beginn der Übergabe der Tora nicht etwa an die Erschaffung der erinnert, sondern an den Auszug aus Ägypten, weil das ganz Neue an der Übergabe der Tora ja das Überwinden aller Grenzen und Einschränkungen, und der Verbund mit einer G“ttlichkeit, welche über den Welten steht, ist.

12. Demzufolge wird man auch die Meinungsverschiedenheit im babylonischen Talmud zur Frage des Zeitpunkts der zukünftigen Erlösung verstehen: Rabbi Elieser meint, dass „sie im Nissan erlöst wurden und im Tischrei erlöst werden werden“. Rabbi Jehoschua meint, dass „sie im Nissan erlöst wurden und im Nissan erlöst werden werden“.

Auf dem ersten Blick erscheint es unverständlich, warum laut der Meinung von Rabbi Elieser der Zeitpunkt der zukünftigen Erlösung anders sein soll, als der, der Erlösung aus Ägypten.

Dem oben Erwähnten gemäß jedoch, bezeichnet Nissan ein Herabströmen von oben nach unten und Tischrei ein Emporheben von unten nach oben. Dem gemäß wird die beiden Ansätze von Rabbi Elieser und Rabbi Jehuschua auch in einer anderen Meinungsverschiedenheit deutlich: „Rabbi Elieser meint, dass das Volk Israel Umkehr tun und dann erlöst werden usw. Da das Exil durch die Verfehlungen verursacht wurde – da wir wegen unserer Verfehlungen aus unserem Land verbannt wurden – wird die Erlösung durch die Aussühnung der Verfehlung, durch den Dienst der Umkehr, bewirkt. Die Umkehr ist nun eben der Dienst von unten nach oben und würde deshalb im Tischrei stattfinden, wie auch von einfachen Verständnis her die Hauptzeit der Umkehr im Tischrei ist, wie geschrieben steht „sucht nach dem Ewigen wo er sich befindet“ und unsere Meister seligen Andenken sagen „dies sind die zehn Bußtage zwischen Rosch ha Schana und dem Versöhnungstag“.

Rabbi Jehuschua hingegen meint, dass die Erlösung auf einer Weise von „nicht mit Silber werdet ihr erlöst und nicht durch Umkehr usw.“, sondern sie wird von oben nach unten kommen. Daher meint er dass „sie im Nissan erlöst werden“, und dem gemäß ist auch die Halacha.

13. Man muss aber noch die innere Bedeutung der Meinungsverschiedenheit zur künftigen Erlösung verstehen, also zur Frage, ob sie durch unseren Dienst, oder aber als Offenbarung von oben bewirkt werden wird.

Man muss weiter verstehen, warum im babylonischen Talmud an dieser Stelle zahlreiche Hinweise gebracht werden warum die Erlösung im Tischrei stattfinden wird – um letztendlich alle zu verwerfen und zu erklären, dass die Erlösung im Nissan stattfinden wird. Aus all dem ergibt sich, dass es zuerst klar scheint, dass die Erlösung im Tischrei – also aufgrund des G“ttesdienstes von unten nach oben – erfolgen wird, dass sie aber letztendlich von oben nach unten – im Nissan – erfolgen wird.

Man muss nun die Meinungen von Rabbi Elieser und den Widerspruch von Rabbi Jehoschua verstehen. Ist es doch so, dass „wie in den Tagen deines Auszugs werde ich dir Wunder zeigen“, und der Auszug aus Ägypten im Nissan stattfand – warum sollte man dann denken, das die zukünftige Erlösung im Tischrei – von untern nach oben – stattfinden wird?

14. Die Erklärung davon ist wie folgt: es wurde ja bereits der Vorzug des Emporhebens aus eigener Kraft gesprochen. Auch wenn es stimmt, dass das Licht niedriger ist, so wird es jedoch verinnerlicht. Daher der mögliche Gedanke, dass die Erlösung im Tischrei stattfinden wird, um eben diesen Vorzug zu erhalten.

Der Auszug aus Ägypten stand vor der Übergabe der Tora, als sich die Juden noch in den 39 Toren der Unreinheit befanden. Um sie daraus zu befreien, bedurfte es der Offenbarung des Königs des Königs der Könige, dem Heiligen, gelobt sei er. Daher fand die Erlösung im Nissan statt.

Die zukünftige Erlösung jedoch, wird durch die Anstrengungen der Geschöpfe nach der Übergabe der Tora bewirkt, dadurch dass durch das Erfüllen von Tora und Mizwot die Welt in ein Gefäß für G“ttlichkeit verwandelt. Dies ist das ganz Neue an der Übergab der Tora, dass auch die höchsten Inhalte ins Innere dieser Welt gebracht werden, bis dahin, dass selbst die Moschiach – welcher höher als jede Welt ist – sich hier offenbart. Da selbst diese Offenbarung verinnerlicht werden soll, daher sagt Rabbi Elieser, dass die zukünftige Erlösung im Tischrei stattfinden wird.

Rabbi Jehoschua hingegen meint – und so ist auch die Halacha – dass die kommende Erlösung von oben kommen, aber trotzdem verinnerlicht werden wird, so wie geschrieben steht „und Zion wird ein Mann genannt werden, und ein Mann wird in ihr gebären“: Obschon der Mann zuerst säht – eine Erweckung von oben, so wird trotzdem ein Mann geboren – das Offenbarte wird verinnerlicht und wird bestehen bleiben.