“Es war Abend, und es war Morgen: ein Tag” (Gen. 1:5).

Frage: Warum sagt die Tora jom echad (“ein Tag”) und nicht jom rischon (“der erste Tag”)? Die folgenden Tage werden ja “der zweite”, “der dritte” und so weiter genannt.

Antwort: Der Midrasch bezeichnet Jezer Hara (die innere Stimme, die uns zur Sünde anstiftet) als “Abend”, weil sie Dunkelheit in die Welt bringt. Der “Morgen” dagegen ist Jezer Tow, die innere Stimme, die uns auffordert, Gutes zu tun und die somit Licht in die Welt bringt.

Die egoistischen Triebe, die ein Kind nach der Geburt beherrschen, stammen vom Jezer Hara. Der Jezer Tow kommt beim Kind erst allmählich zum Vorschein und ist erst mit der Bar Mizwa, also wenn ein Junge 13 Jahre alt wird, voll entwickelt. (Siehe Schulchan Aruch HaRaw 4:2).

Das ist also die Bedeutung des Verses: Im Leben des Menschen kommt Jezer Hara, der “Abend”, zuerst. Erst danach kommt Jezer Tow, der “Morgen”. Wann begegnen sich beide, und zwar voll entwickelt? Am Jom Echad, dem Tag, an dem ein Jude Echad wird. Die drei hebräischen Buchstaben dieses Wortes haben den Zahlwert dreizehn (alef ergibt eins, chet acht und daled vier)!