„Wenn ein Nasi (Stammesführer) sündigt“ (4:22).

Der vorige Vers endet mit den Worten “Es ist ein Sündopfer der Gemeinschaft.” Aus dem Zusammenhang der beiden Verse folgt, daß ein Mann, der andere führt, beispielhaft handeln und Sünder ermahnen muß. Er ist ein Vorbild, und wenn er sündigt, tun die anderen es ebenfalls. Darum muß er nicht nur für seine eigenen Sünden Buße tun, sondern auch für die Sünden der Menschen, die er führen soll. (Chida)


Frage: Der vorige Pasuk schließt mit den Worten „chatat hakahal hu“ (es ist ein Sühneopfer für die Versammlung). Wie hängen diese beiden Pesukim zusammen? (siehe Ba’al HaTurim)

Antwort: Ein Nasi ist verpflichtet, seinen Stamm zu führen und zu ermahnen. Darum muss sein Verhalten untadelig sein. Wenn die Leute wissen, dass er sich daneben benimmt, kann er sie nicht mehr ermahnen, denn sie werden ihm entgegnen: „Bessere dich zuerst einmal selbst!“ Der Ansehensverlust bewirkt, dass man ihn nicht mehr fürchtet und respektiert. Die Leute tun, was sie wollen, und seine Sünde wird zur Ursache ihrer Sünden. Darum muss er nicht nur für seine eigenen Fehler sühnen, sondern auch für die des Kahal.