Wir wählen ein Parlament, das Gesetze erlässt. Aber wir machen auch ständig unsere eigenen Gesetze. Einige dieser neueren jüdischen Gesetze für Eltern lauten: Verwandte sind dazu da, dass wir im Vergleich zu ihnen ungünstig abschneiden (spielt Cousine Riwka nicht den ganzen Tag Videospiele? Opa Michel fiel einmal von der Leiter und ging trotzdem zur Arbeit!).

Hinter jedem Spaß lauern Krankheiten, Verletzungen und der Tod (Sushi enthält Parasiten! Großonkel Mortimer ertrank beinahe, als er gleich nach dem Essen schwimmen ging. Esst euren Teller leer, Kinder – andere Kinder müssen hungern! Natürlich könnten Sie noch mehr über ihre Familie erzählen.


Diese Woche lesen wir in Mischpatim von Gesetzen, über die manche lachen. Warum sollen wir uns Gedanken über einen Ochsen machen, der im Garten des Nachbarn weidet? Zuerst müssen wir einen Ochsen haben! Haben Sie je zusammen mit einer Menschenmenge Böses getan? Das kommt nicht alle Tage vor. Und was die besten ersten Früchte für das Haus G-ttes angeht – aus Ihrem Garten würde er bestimmt nichts haben wollen.

Aber die Tora grenzt Mischpatim (und andere Kapitel über das Gesetz) nicht von den zehn Geboten ab. Sie sagt nicht: „Hier sind die wichtigen und dort die weniger wichtigen oder albernen Gesetze.“ Alle sind Mizwot, und darum sind alle wichtig. Obwohl die meisten von uns keine Bauern sind wie unsere Vorfahren, haben wir die Tora nicht umgeschrieben, damit etwas über Handys und das Internet darin steht. Aber Ihre Eltern haben aus der Tora etwas über Ochsen und Ernten und böse Menschenmengen gelernt und diese Erkenntnisse in Regeln über Ehrlichkeit, Gesundheit, Nächstenliebe und den Erhalt des Judentums „übersetzt“.

Lachen Sie, wenn Sie wollen; aber die Wahrheit lautet: Wir alle leben nach Verhaltensregeln, die nicht im Gesetzbuch stehen. Und auch Sie müssen sich eigene Regeln schaffen. Achten Sie aber auf ein solides Fundament. Die Mizwot sind ewig. Entscheidend ist, wie wir sie in unserem Leben anwenden. Wenn Sie die Bedeutung der Tora nicht sehen, lesen Sie Mischpatim genauer; dann merken Sie es und können Ihre Aufgaben als Eltern etwas besser erfüllen.