In den vergangenen zehn Jahren haben Entdeckungen in Afrika die Wissenschaftler veranlaßt, wieder einmal ihre Meinung zu ändern, was das Alter der Menschheit betrifft. Noch vor kurzem glaubten sie, unsere Art sei eine Million Jahre alt – das Baby unter den Lebewesen. Dann erhöhten sie diese Zahl auf zwei Millionen, dann auf drei und jetzt auf über vier Millionen Jahre.

Das Raumteleskop Hubble gab der Wissenschaft noch einen Grund, ihre Lehrbücher umzuschreiben. Es lieferte das bisher klarste Bild eines kleinen Teils des Weltalls, und man fand viel mehr Galaxien, als man für möglich gehalten hatte. Die bisherige Schätzung, es gebe 10 Milliarden Galaxien im Kosmos, war damit hinfällig. Die neuen Indizien sprechen für 40 bis 50 Milliarden Milchstraßen.

Solche Nachrichten lassen die Menschen manchmal daran zweifeln, daß die Wissenschaft die Wunder G-ttes je erfassen kann.

Aber das ist ein Irrtum, weil die Wissenschaftler im Grunde nur G-ttes Plan erfüllen. Und viele Wissenschaftler sind wahre Gläubige.


Der Wochenabschnitt Mischpatim enthält viele bürgerliche Gesetze, die G-tt uns gegeben hat. Die Mischpatim ("Verbote") sind eine Gruppe der Mizwot, nämlich jene, welche die Vernunft gebietet – zum Beispiel das Verbot des Stehlens und Mordens. Die anderen beiden Kategorien sind Edut ("Gebote") über Riten und Chukim ("Vorschriften"), übernatürliche Regeln, die wir vielleicht nicht verstehen, aber auch nicht in Frage stellen.

Warum drei Kategorien? Die Mischpatim sind, wie die Zehn Gebote zeigen, der höchste Beweis für G-ttes Willen und Weisheit, jener Teil, den wir leicht verstehen und bereitwillig einhalten. Das schafft ein Band zwischen uns und G-tt, das stärker wird, wenn wir tiefer in die Mizwot eindringen. Der Plan sieht also vor, daß wir die Treppe allmählich hinaufsteigen und dabei an Weisheit gewinnen. Die Entdeckung der Mischpatim macht uns Appetit auf weitere Offenbarungen, so wie vor kurzem die Entdeckung der ersten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems unsere Sehnsucht nach Wissen stärkte.

Es besteht kein Konflikt zwischen der Wissenschaft und dem Glauben. Beide suchen aus unterschiedlichen Blickwinkeln nach der Wahrheit. Der Glaube spornt diese Suche sogar an – der Glaube, daß es mehr zu entdecken gibt. Ein Dichter drückte es eleganter aus: “Der Mensch soll nach den Sternen greifen – denn wozu ist der Himmel da?”