Wajikra bedeutet "Und Er rief." Es ist der Name des dritten Chumasch sowie dessen erstes Wort. Wenn wir uns das Wort Wajikra in der Tora betrachten, fällt uns dabei auf, dass ein Buchstabe eine besondere Schreibweise hat. Der letzte Buchstabe des Wortes, ein Alef, ist viel kleiner geschrieben, als die anderen Buchstaben.

Es ist jedoch nicht das einzige Mal im Tenach, das der Buchstabe Alef eine veränderte Schreibweise aufweist. Im Buch Diwrei Hajamim (Chroniken), finden wir ein weiteres außergewöhnliches Alef. Wir finden dieses Alef im Wort Adam, in jenem Vers, der uns von der Generationenfolge der Menschheit erzählt, angefangen bei Adam HaRischon, dem ersten Menschen.

Das Alef im Namen Adam ist indes nicht kleiner geschrieben, wie am Ende des Wortes Wajikra, sondern vielmehr umgekehrt, viel größer als die anderen Buchstaben.

Von diesem übergroßen Alef können wir etwas über Adam HaRischon lernen. Adam wusste, dass er etwas ganz Besonderes war, schließlich war er doch das Werk G-ttes. Er war sehr von sich überzeugt, so überzeugt, dass er unvorsichtig wurde und den Fehler beging, vom Etz HaDa'at zu essen.

Jeder Mensch sollte durchaus wissen, dass er etwas Besonders ist, jedoch sollte er deswegen weder hochmütig noch unvorsichtig werden. Auch Mosche Rabeinu war sich dessen bewusst, dass er eine ganz besondere Persönlichkeit war. Er war doch der einzige Mensch, der mit G-tt von Angesicht zu Angesicht sprach. Dennoch war Mosche demütiger, als alle anderen Menschen. Er sagte stets zu sich selber: "Alles was ich habe und was ich bin, ist ein Geschenk G-ttes. Wenn G-tt all die Möglichkeiten, mit denen er mich gesegnet hat, irgend einem anderen Mensch geschenkt hätte, würde jene Person mit Sicherheit mehr erreicht haben als ich."

Mosche Rabeinu hielt sich selber für kleiner und unbedeutender als andere Menschen. Aus diesem Grund steht das Alef im Wort Wajikra auch kleiner geschrieben. Raschi berichtet uns, dass der Ruf G-ttes an Mosche ein Zeichen besonderer Wertschätzung war. G-tt liebt demütige Menschen. Und weil Mosche so demütig war, rief G-tt ihn und schenkte ihm besondere Beachtung.

Wir alle sind Nachfahren von Adam HaRischon und jeder von uns hat einen Funken von Mosche Rabeinu in seiner Seele. Auch wenn wir so groß und besonders wie Adam HaRischon sein könnten, so sollten wir doch stets so demütig und bescheiden wie Mosche Rabeinu handeln.

(Übersetzt aus "Please Tell Me What the Rebbe Said, Vol. I", basierend auf Likutei Sichot, Band 17, Paraschat Wajikra)