Der einzige Tora-Wochenabschnitt, der nicht an Schabbat gebunden ist, ist WeSot HaBracha. Diese Parascha ist von dem üblichen Intervall herausgenommen, um an Simchat Tora gelesen zu werden - der Tag, an dem wir den Jahreszyklus der Tora-Lesung beschließen.

Der Name der Parascha "WeSot HaBracha" heißt übersetzt, "Und dies ist der Segen" [Dwarim 33, 1].

Bezüglich des Verses "Se Keli WeAnvehu" - "Dies ist mein G-tt und ich werde Ihn glorifizieren" [siehe Sefer Schmot 15, 2] kommentiert Raschi, daß das Wort "Dies" hier auf eine direkte Offenbarung G-ttes hinweist. Mit anderen Worten liegt hier eine so eindeutige Manifestation G-ttes vor, daß wir mit dem Finger darauf zeigen und sagen könnten: "Dies ist es."

In gleicher Weise impliziert der Vers "Und dies ist der Segen", daß dieser von Moses überlieferte Segen dem Jüdischen Volk ein Jahr des sichtbaren Wohlergehens bescheren wird.

"G-tt, die Tora und das Jüdische Volk sind eins (bzw. bilden eine Einheit)" [siehe Sohar, Bd. 3, 73a].

Unsere Weisen sel. A. lehren uns, daß jede Sache von ihrem Abschluss abhängig ist. "WeSot HaBracha" - "Und dies ist der Segen" - bildet den Abschluss der Tora. Die Tora hat schließlich die Intention, dem Jüdischen Volk Segen zu bringen, in seiner Ganzheit, wie auch auf individueller Ebene. Und an Simchat Tora finden wir jene essentielle Verbindung zwischen G-tt, der Tora und dem Jüdischen Volk offenbart. Aus diesem Grund ist der Tora-Abschnitt, der sich voll und ganz auf den Segen für das Jüdische Volk konzentriert, auch für diesen Tag reserviert.

(Basierend auf den Lehren des Lubawitcher Rebben)