"Und Moses versammelte das jüdische Volk," so beginnt der Tora-Abschnitt dieser Woche, und spricht über eine der wichtigsten Versammlungen, die Moses jemals mit seinem Volk hatte. Es war der Tag nach Jom Kippur, der Tag, nachdem G-tt sagte "Ich vergebe!" Das war die Antwort auf Moses' vierzig-Tage-lange Bitten für die Juden auf Berg Sinai, nachdem sie die Sünde des Goldenen Kalbes begangen hatten.
Moses sprach:
"Dies sind die Worte, die G-tt befohlen hat, damit ihr danach handelt: "Sechs Tage soll Arbeit getan werden, aber der siebte Tag soll für euch ein heiliger Tag sein, ein Schabbat der Schabbatte für G-tt ..."1
Beim Analysieren dieses Textes ergeben sich viele Fragen, von denen wir vier Fragen besprechen wollen:
- Ist der Schabbat das erste, das Moses seinem Volk mitteilen musste, nachdem er vom Berg herunterkam? Warum keine Rede über Reue, keine Verurteilung wegen der begangenen Sünde?
- Das Halten des Schabbats ist eins der Zehn Gebote, die die Juden 120 Tage vorher auf Berg Sinai gehört hatten. Warum die Wiederholung?
- "Schabbat der Schabbatte"?
- Und schließlich, warum die Einleitung – "Sechs Tage soll Arbeit getan werden" – ist das nicht offensichtlich?
In diesem Fall müssen wir unsere letzte Frage zuerst besprechen, denn in ihr ist die Antwort auf die vorhergehenden Fragen enthalten.2
Ist der Shabbat das erste, das Moses seinem Volk mitteilen musste, nachdem er vom Berg herunterkam?Lasst uns diese sechs Worte ein drittes Mal ins Auge fassen: "Sechs Tage soll Arbeit getan werden". Ist die Wortwahl nicht ungewöhnlich?
Warum wird hier indirekte Rede verwendet, "soll Arbeit getan werden," was impliziert, dass die Arbeit von selbst getan wird, und nicht einfach direkte Rede: "Ihr sollt arbeiten"?
Die Antwort ist, dass Moses dem jüdischen Volk nicht (nur) gesagt hat, dass sie den Schabbat halten sollen, sondern er hat ihnen (auch) beigebracht, wie sie den Sonntag, Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag halten sollen.
Moses hat ihnen gesagt:3
Ich komme gerade vom Berg herunter, auf den ich einst stieg, weil ihr die sehr schlimme Sünde des Götzendienstes begangen habt. Jetzt möchte ich euch sagen, dass sich Götzendienst nicht nur auf das Anbeten des goldenen Kalbes bezieht: Es gibt noch viele Formen dieser Sünde.
Wer denkt, dass seine Zukunft durch etwas anderes als durch G-tt bestimmt wird, dient Götzen, wie z.B. dem Geld. Viele glauben, dass der Überschuss auf dem Konto dadurch um schneller wächst, je härter wir arbeiten, je schlauer wir sind und je mehr Beziehungen wir haben.
Liebe Mit-Juden, wer an andere Faktoren, die unser Einkommen beeinflussen, glaubt, betreibt Götzendienst! Und ich möchte, dass ihr nie wieder in diese Falle geht und nie mehr dem Goldenen Kalb dient:
Prägt euch diese Worte ein: "Sechs Tage soll Arbeit getan werden." Die Arbeit wird wirklich "von selbst" getan, weil G-tt die Welt regiert und weil Er, und nur Er allein, den Markt bestimmt. Die Arbeit, die wir tun, ist ein bloßes Medium, durch das wir die Güte, die G-tt uns zugeteilt hat, bekommen.
Wer denkt, dass seine Zukunft durch etwas anderes als durch G-tt bestimmt wird, dient Götzen, wie z.B. dem Geld.Die extra Stunde Arbeit auf Kosten von Tora-Studium, Gebet, Familie, Gesundheit macht keinen Unterschied in G-ttes Meisterplan und könnte seinen Plan höchstens ruinieren!
Wenn ihr diese Einstellung habt, dann werdet ihr die ganze Woche als heilig und wie einen Schabbat erleben. Alle eure Sorgen verschwinden, und ihr glaubt, dass G-tt alle eure Bedürfnisse befriedigt. Wenn der Schabbat kommt, werdet ihr einen "Schabbat der Schabbatte" erfahren, einen doppelten Schabbat, einen Tag, der sogar noch heiliger als die Schabbat-artige Woche ist!
Das war keine Versammlung bezüglich des Schabbats; das war eine Unterrichtsstunde über den Dow-Jones-Index.
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