Ganz Israel hat Anteil an der künftigen Welt, wie es heißt: „Dein Volk – alle sind Zaddikim (Gerechte), für ewig sollen sie das Land als Erbteil besitzen; der Spross Meiner Pflanzungen sind sie, das Werk Meiner Hände, [Mich] zu verherrlichen.“

כָּל יִשְׂרָאֵל יֵשׁ לָהֶם חֵֽלֶק לְעוֹלָם הַבָּא, שֶׁנֶּאֱמַר: וְעַמֵּךְ כֻּלָּם צַדִּיקִים, לְעוֹלָם יִֽירְשׁוּ אָֽרֶץ, נֵֽצֶר מַטָּעַי מַעֲשֵׂה יָדַי לְהִתְפָּאֵר.

1

Ben Soma sagte: Wer ist weise? Einer, der von jedem Menschen lernt, wie es heißt: „Von allen, die mich gelehrt haben, bin ich verständig geworden; denn Deine Zeugnisse sind mein Gespräch.“ Wer ist stark? Einer, der seinen [bösen] Trieb bezwingt, wie es heißt: „Besser ein Langmütiger als ein Starker, und wer sein Gemüt beherrscht, ist besser als einer, der eine Stadt erobert.“ Wer ist reich? Einer, der sich an seinem Anteil erfreut, wie es heißt: „Wenn du die Mühe deiner Hände genießt – glücklich bist du, und es wird dir wohlergehen.“ „Glücklich bist du“ – in dieser Welt; „und es wird dir wohlergehen“ – in der künftigen Welt. Wer ist geehrt? Einer, der den Geschöpfen (seinen Mitmenschen) Ehre erweist, wie es heißt: „Denn die Mich ehren, werde Ich ehren, und die Mich verachten, sollen geringgeschätzt werden.“

א

בֶּן זוֹמָא אוֹמֵר: אֵיזֶהוּ חָכָם, הַלּוֹמֵד מִכָּל אָדָם, שֶׁנֶּאֱמַר: מִכָּל מְלַמְּדַי הִשְׂכַּֽלְתִּי, כִּי עֵדְוֹתֶֽיךָ שִֽׂיחָה לִי. אֵיזֶהוּ גִבּוֹר, הַכּוֹבֵשׁ אֶת יִצְרוֹ, שֶׁנֶּאֱמַר: טוֹב אֶֽרֶךְ אַפַּֽיִם מִגִּבּוֹר, וּמוֹשֵׁל בְּרוּחוֹ מִלֹּכֵד עִיר. אֵיזֶהוּ עָשִׁיר, הַשָּׂמֵֽחַ בְּחֶלְקוֹ, שֶׁנֶּאֱמַר: יְגִֽיעַ כַּפֶּֽיךָ כִּי תֹאכֵל, אַשְׁרֶֽיךָ וְטוֹב לָךְ, אַשְׁרֶֽיךָ בָּעוֹלָם הַזֶּה, וְטוֹב לָךְ לָעוֹלָם הַבָּא. אֵיזֶהוּ מְכֻבָּד, הַמְּכַבֵּד אֶת הַבְּרִיּוֹת, שֶׁנֶּאֱמַר: כִּי מְכַבְּדַי אֲכַבֵּד וּבֹזַי יֵקָֽלּוּ.

2

Ben Asai sagte: Eile [selbst] zu einer leichten Mizwa [sie auszuführen], und fliehe vor der Übertretung; denn eine Mizwa zieht eine [weitere] Mizwa nach sich, und eine Übertretung zieht eine [weitere] Übertretung nach sich; denn der Lohn für eine Mizwa ist eine [weitere] Mizwa, und der Lohn für eine Übertretung ist eine [weitere] Übertretung.

ב

בֶּן עַזַּאי אוֹמֵר: הֱוֵי רָץ לְמִצְוָה קַלָּה, וּבוֹרֵֽחַ מִן הָעֲבֵרָה, שֶׁמִּצְוָה גוֹרֶֽרֶת מִצְוָה, וַעֲבֵרָה גוֹרֶֽרֶת עֲבֵרָה, שֶׁשְּׂכַר מִצְוָה מִצְוָה, וּשְׂכַר עֲבֵרָה עֲבֵרָה.

3

Er pflegte zu sagen: Verachte keinen Menschen, und weise keine Sache [von Vornherein] zurück, denn du findest keinen Menschen, der nicht seine Stunde, und keine Sache, die nicht ihren Platz hätte.

ג

הוּא הָיָה אוֹמֵר: אַל תְּהִי בָז לְכָל אָדָם וְאַל תְּהִי מַפְלִיג לְכָל דָּבָר, שֶׁאֵין לָךְ אָדָם שֶׁאֵין לוֹ שָׁעָה, וְאֵין לָךְ דָּבָר שֶׁאֵין לוֹ מָקוֹם.

4

Rabbi Levitas [der herausragende Gelehrte] aus Jawne sagte: Sei von äußerst demütiger Geisteshaltung, denn die Erwartung des sterblichen Menschen ist nur Moder. Rabbi Jochanan ben Beroka sagte: Wer den Namen des Himmels im Geheimen entweiht, den bestraft man öffentlich - einerlei, ob er unbewusst oder mit Absicht gehandelt hat bei der Entweihung des G-ttlichen Namens (Chillul Haschem).

ד

רַבִּי לְוִיטַס אִישׁ יַבְנֶה אוֹמֵר: מְאֹד מְאֹד הֱוֵי שְׁפַל רֽוּחַ, שֶׁתִּקְוַת אֱנוֹשׁ רִמָּה. רַבִּי יוֹחָנָן בֶּן בְּרוֹקָה אוֹמֵר: כָּל הַמְחַלֵּל שֵׁם שָׁמַֽיִם בַּסֵּֽתֶר, נִפְרָעִין מִמֶּֽנּוּ בְּגָלוּי, אֶחָד שׁוֹגֵג וְאֶחָד מֵזִיד בְּחִלּוּל הַשֵּׁם.

5

Rabbi Jischmael ben Rabbi Jose sagte: Wer die Tora studiert in der Absicht, sie zu lehren, dem werden ausreichend Mittel und Möglichkeiten geboten, sie zu studieren und sie zu lehren; und wer [die Tora] studiert in der Absicht, sie zu befolgen, dem werden ausreichend Mittel und Möglichkeiten geboten, sie zu studieren und sie zu lehren, sie zu bewahren und sie zu befolgen. Rabbi Zadok sagte: Sondere dich nicht von der Gemeinde ab. [Wenn du als Richter auf dem Richterstuhl sitzt] verhalte dich nicht wie ein Anwalt [für eine der streitenden Parteien]. Mache sie (die Tora) nicht zu einer Krone [für dich selbst], um dich mit ihr groß zu machen, und auch nicht zu einer Axt, um damit [Bäume] zu fällen. So pflegte es auch Hillel zu sagen: Wer sich der Krone (der Tora) bedient, der schwindet dahin. Dies hast du gelernt: Wer aus den Worten der Tora [für sich persönlich] Nutzen zieht, der nimmt sein Leben fort aus der Welt.

ה

רַבִּי יִשְׁמָעֵאל בַּר רַבִּי יוֹסֵי אוֹמֵר: הַלּוֹמֵד תּוֹרָה עַל מְנָת לְלַמֵּד, מַסְפִּיקִין בְּיָדוֹ לִלְמוֹד וּלְלַמֵּד, וְהַלּוֹמֵד עַל מְנָת לַעֲשׂוֹת, מַסְפִּיקִין בְּיָדוֹ לִלְמוֹד וּלְלַמֵּד לִשְׁמוֹר וְלַעֲשׂוֹת. רַבִּי צָדוֹק אוֹמֵר: אַל תִּפְרוֹשׁ מִן הַצִּבּוּר, וְאַל תַּֽעַשׂ עַצְמְךָ כְּעוֹרְכֵי הַדַּיָּנִין, וְאַל תַּעֲשֶֽׂהָ עֲטָרָה לְהִתְגַּדֶּל בָּהּ, וְלֹא קַרְדּוּם לַחְתָּךְ בָּהּ, וְכַךְ הָיָה הִלֵּל אוֹמֵר: וּדְאִשְׁתַּמֵּשׁ בְּתַגָּא חֲלָף, הָא לָמַֽדְתָּ, כָּל הַנֶּהֱנֶה מִדִּבְרֵי תוֹרָה, נוֹטֵל חַיָּיו מִן הָעוֹלָם.

6

Rabbi Jose sagte: Wer die Tora ehrt, der wird seinerseits von den Geschöpfen (seinen Mitmenschen) geehrt; wer aber die Tora entweiht, der wird seinerseits von den Geschöpfen (seinen Mitmenschen) würdelos behandelt.

ו

רַבִּי יוֹסֵי אוֹמֵר: כָּל הַמְכַבֵּד אֶת הַתּוֹרָה, גּוּפוֹ מְכֻבָּד עַל הַבְּרִיּוֹת, וְכָל הַמְחַלֵּל אֶת הַתּוֹרָה, גּוּפוֹ מְחֻלָּל עַל הַבְּרִיּוֹת.

7

Rabbi Jischmael, sein Sohn, sagte: Wer sich vom Richten zurückhält [und einen Kompromiss zwischen den streitenden Parteien sucht], der macht sich frei von Feindschaft, Raub und [der Verantwortung für] vergebliches Schwören; wer sich aber in seinem Herzen erhebt und [selbstsicher] halachische Gesetzesentscheidungen fällt, der ist ein Törichter, ein Gesetzloser und ein Hochmütiger.

ז

רַבִּי יִשְׁמָעֵאל בְּנוֹ אוֹמֵר: הַחֹשֵׂךְ עַצְמוֹ מִן הַדִּין, פּוֹרֵק מִמֶּֽנּוּ אֵיבָה וְגָזֵל וּשְׁבֽוּעַת שָׁוְא, וְהַגַּס לִבּוֹ בְּהוֹרָאָה, שׁוֹטֶה רָשָׁע וְגַס רֽוּחַ.

8

Er pflegte [auch] zu sagen: Richte nicht als einzelner Richter, denn niemand ist alleiniger Richter außer dem Einen (G-tt). Und sage [als einer der Richter im Bet Din] nicht [zu den anderen Richtern]: „Nehmt meine Meinung an!“, denn sie wären berechtigt [dies zu sagen, weil sie in der Mehrheit sind], nicht aber du [als einzelner Richter].

ח

הוּא הָיָה אוֹמֵר: אַל תְּהִי דָן יְחִידִי, שֶׁאֵין דָּן יְחִידִי אֶלָּא אֶחָד, וְאַל תֹּאמַר קַבְּלוּ דַעְתִּי, שֶׁהֵן רַשָּׁאִין וְלֹא אָֽתָּה.

9

Rabbi Jonathan sagte: Wer die Tora trotz Armut erfüllt, der wird sie am Ende in Reichtum erfüllen; wer aber die Tora trotz Reichtums vernachlässigt, der wird sie am Ende in Armut vernachlässigen.

ט

רַבִּי יוֹנָתָן אוֹמֵר: כָּל הַמְקַיֵּם אֶת הַתּוֹרָה מֵעֹֽנִי, סוֹפוֹ לְקַיְּמָהּ מֵעֹֽשֶׁר, וְכָל הַמְבַטֵּל אֶת הַתּוֹרָה מֵעֹֽשֶׁר, סוֹפוֹ לְבַטְּלָהּ מֵעֹֽנִי.

10

Rabbi Meir sagte: Begrenze [die Zeit für deine] Beschäftigung [zum Erwerb des Lebensunterhalts] und beschäftige dich [stattdessen mehr] mit der Tora. Sei von demütiger Geisteshaltung jedem Menschen gegenüber. Wenn du [das Studium der] Tora vernachlässigst, so wirst du viele [Anlässe und Gründe zur] Vernachlässigung [der Tora] vorfinden; wenn du dich jedoch reichlich um die Tora bemühst, so wird es reichlicher Lohn sein, der dir gegeben wird.

י

רַבִּי מֵאִיר אוֹמֵר: הֱוֵי מְמַעֵט בְּעֵֽסֶק וַעֲסוֹק בַּתּוֹרָה, וֶהֱוֵי שְׁפַל רֽוּחַ בִּפְנֵי כָל אָדָם, וְאִם בָּטַֽלְתָּ מִן הַתּוֹרָה, יֶשׁ לָךְ בְּטֵלִים הַרְבֵּה כְּנֶגְדָּךְ, וְאִם עָמַֽלְתָּ בַּתּוֹרָה הַרְבֵּה, יֶשׁ שָׂכָר הַרְבֵּה לִתֶּן לָךְ.

11

Rabbi Eli’eser ben Jaakow sagte: Wer eine Mizwa erfüllt, der erwirbt sich einen Fürsprecher, und wer eine Übertretung begeht, der erwirbt sich einen Ankläger. Umkehr (Tschuwa) und gute Taten sind ein Schutzschild vor [Vollstreckung der] Bestrafung. Rabbi Jochanan ha-Sandlar sagte: Jede Versammlung, die um des Himmels willen [stattfindet], wird am Ende (in ihren Auswirkungen) bleibenden Bestand haben; eine Versammlung aber, die nicht um des Himmels willen [stattfindet], wird am Ende (in ihren Auswirkungen) keinen bleibenden Bestand haben.

יא

רַבִּי אֱלִיעֶֽזֶר בֶּן יַעֲקֹב אוֹמֵר: הָעוֹשֶׂה מִצְוָה אַחַת, קֽוֹנֶה לּוֹ פְּרַקְלִיט אֶחָד, וְהָעוֹבֵר עֲבֵרָה אַחַת, קֽוֹנֶה לּוֹ קַטֵּגוֹר אֶחָד, תְּשׁוּבָה וּמַעֲשִׂים טוֹבִים כִּתְרִיס בִּפְנֵי הַפּוּרְעָנוּת. רַבִּי יוֹחָנָן הַסַּנְדְּלָר אוֹמֵר: כָּל כְּנֵסִיָּה שֶׁהִיא לְשֵׁם שָׁמַֽיִם סוֹפָהּ לְהִתְקַיֵּם, וְשֶׁאֵינָהּ לְשֵׁם שָׁמַֽיִם אֵין סוֹפָהּ לְהִתְקַיֵּם.

12

Rabbi Elasar ben Schamua sagte: Die Ehre deines Schülers sei dir ebenso teuer wie deine eigene; die Ehre deines Freundes [mit dem du zusammen Tora lernst] sei wie die Ehrfurcht vor deinem Lehrer, und die Ehrfurcht vor deinem Lehrer sei wie die Ehrfurcht vor dem Himmel.

יב

רַבִּי אֶלְעָזָר בֶּן שַׁמּֽוּעַ אוֹמֵר: יְהִי כְבוֹד תַּלְמִידְךָ חָבִיב עָלֶֽיךָ כְּשֶׁלָּךְ, וּכְבוֹד חֲבֵרְךָ כְּמוֹרָא רַבָּךְ, וּמוֹרָא רַבָּךְ כְּמוֹרָא שָׁמָֽיִם.

13

Rabbi Jehuda sagte: Sei achtsam beim Studium [der Tora], denn ein Irrtum (ein fehlerhaftes Missverständnis) beim Tora-Studium [infolge mangelnder Achtsamkeit] kommt einem absichtlichen Verstoß gleich. Rabbi Schimon sagte: Drei Kronen gibt es: die Krone der Tora, die Krone des Priestertums und die Krone des Königtums; aber die Krone des guten Namens überragt sie alle.

יג

רַבִּי יְהוּדָה אוֹמֵר: הֱוֵי זָהִיר בְּתַלְמוּד, שֶׁשִּׁגְגַת תַּלְמוּד עוֹלָה זָדוֹן. רַבִּי שִׁמְעוֹן אוֹמֵר, שְׁלֹשָׁה כְתָרִים הֵן: כֶּֽתֶר תּוֹרָה, וְכֶֽתֶר כְּהֻנָּה, וְכֶֽתֶר מַלְכוּת, וְכֶֽתֶר שֵׁם טוֹב עוֹלֶה עַל גַּבֵּיהֶן.

14

Rabbi Nehorai sagte: [Wenn an deinem Ort keine Tora-Gelehrten zu finden sind, von denen du lernen kannst] wandere aus an einen Ort der Tora [wo Gelehrte wohnen], und sage nicht, dass sie (die Tora-Gelehrten) schon zu dir [an deinen Ort] kommen oder dass deine Freunde, mit denen du gemeinsam Tora lernst, ihr (der Tora) schon festen Bestand in deiner Hand geben werden. Verlasse dich nicht auf dein [eigenes] Verständnis.

יד

רַבִּי נְהוֹרָאִי אוֹמֵר: הֱוֵי גוֹלֶה לִמְקוֹם תּוֹרָה, וְאַל תֹּאמַר שֶׁהִיא תָבוֹא אַחֲרֶֽיךָ, שֶׁחֲבֵרֶֽיךָ יְקַיְּמֽוּהָ בְיָדֶֽךָ, וְאֶל בִּינָתְךָ אַל תִּשָּׁעֵן.

15

Rabbi Jannai sagte: Es liegt nicht in unseren Händen, [etwas zu begreifen vom Sinn] des Wohlergehens der Gesetzlosen oder des Leidens der Zaddikim (Gerechten). Rabbi Matja ben Charasch sagte: Komme jedem Menschen, dem du begegnest, mit deinem Gruß zuvor. Sei ein Schweif bei den Löwen, aber sei kein Haupt bei den Füchsen.

טו

רַבִּי יַנַּאי אוֹמֵר: אֵין בְּיָדֵֽינוּ לֹא מִשַּׁלְוַת הָרְשָׁעִים, וְאַף לֹא מִיִּסּוֹרֵי הַצַּדִּיקִים. רַבִּי מַתְיָא בֶּן חָרָשׁ אוֹמֵר: הֱוֵי מַקְדִּים בִּשְׁלוֹם כָּל אָדָם, וֶהֱוֵי זָנָב לָאֲרָיוֹת, וְאַל תְּהִי רֹאשׁ לַשֻּׁעָלִים.

16

Rabbi Jaakow sagte: Diese Welt ist wie eine Vorhalle vor der künftigen Welt; rüste dich zu (bereite dich gründlich vor) in der Vorhalle, damit du den Palast betreten darfst.

טז

רַבִּי יַעֲקֹב אוֹמֵר: הָעוֹלָם הַזֶּה דּוֹמֶה לִפְרוֹזְדוֹר בִּפְנֵי הָעוֹלָם הַבָּא, הַתְקֵן עַצְמָךְ בִּפְרוֹזְדוֹר כְּדֵי שֶׁתִּכָּנֵס לִטְרַקְלִין.

17

Er pflegte zu sagen: Eine Stunde der Umkehr (Tschuwa) und der guten Taten in dieser Welt ist besser als das ganze Leben in der künftigen Welt; und eine Stunde der Glückseligkeit in der künftigen Welt ist besser als das ganze Leben in dieser Welt.

יז

הוּא הָיָה אוֹמֵר: יָפָה שָׁעָה אַחַת בִּתְשׁוּבָה וּמַעֲשִׂים טוֹבִים בָּעוֹלָם הַזֶּה, מִכָּל חַיֵּי הָעוֹלָם הַבָּא, וְיָפָה שָׁעָה אַחַת שֶׁל קֽוֹרַת רֽוּחַ בָּעוֹלָם הַבָּא, מִכָּל חַיֵּי הָעוֹלָם הַזֶּה.

18

Rabbi Schimon ben Elasar sagte: Besänftige deinen Nächsten nicht zur Zeit seines Zorns. Tröste ihn nicht zu der Zeit, wenn sein Toter vor ihm liegt. Befrage ihn nicht zu der Zeit, wenn er sein Gelübde ablegt. Bemühe dich nicht, ihn zur Zeit seiner Erniedrigung zu sehen.

יח

רַבִּי שִׁמְעוֹן בֶּן אֶלְעָזָר אוֹמֵר: אַל תְּרַצֶּה אֶת חֲבֵרֶֽךָ בְּשַֽׁעַת כַּעֲסוֹ, וְאַל תְּנַחֲמֵֽהוּ בְּשָׁעָה שֶׁמֵּתוֹ מֻטָּל לְפָנָיו, וְאַל תִּשְׁאַל לוֹ בְּשַֽׁעַת נִדְרוֹ, וְאַל תִּשְׁתַּדֵּל לִרְאוֹתוֹ בְּשַֽׁעַת קַלְקָלָתוֹ.

19

Schmuel ha-Katan sagte: Wenn dein Feind zu Boden fällt, freue dich nicht darüber, und wenn er strauchelt, lass dein Herz nicht darüber jubeln, auf dass es nicht der Ewige sehe und es Ihm in Seinen Augen missfalle und Er Seinen Zorn von ihm (dem Feind) abwende [und auf dich richte].

יט

שְׁמוּאֵל הַקָּטָן אוֹמֵר: בִּנְפֹל אֹיִבְךָ אַל תִּשְׂמָח, וּבִכָּשְׁלוֹ אַל יָגֵל לִבֶּֽךָ, פֶּן יִרְאֶה יְיָ וְרַע בְּעֵינָיו, וְהֵשִׁיב מֵעָלָיו אַפּוֹ.

20

Elischa ben Awuja sagte: Wer die Tora als Kind lernt, womit kann man ihn vergleichen? Mit einem, der mit Tinte auf neues Papier schreibt. Wer aber die Tora im Alter lernt, womit kann man ihn vergleichen? Mit einem, der mit Tinte auf ausradiertes (bereits benutztes) Papier schreibt. Rabbi Jose bar Jehuda [der herausragende Gelehrte] aus Kfar ha-Bawli sagte: Wer die Tora von jungen Menschen lernt, womit kann man ihn vergleichen? Mit einem, der unreife Trauben isst oder [jungen] Wein aus der Kelter trinkt. Wer aber die Tora von älteren Menschen lernt, womit kann man ihn vergleichen? Mit einem, der reife Trauben isst oder alten Wein trinkt. Rabbi Meir sagte: Schaue nicht auf den Krug, sondern darauf, was darin ist: Mancher neue Krug ist gefüllt mit altem Wein, und in manchem alten Krug ist noch nicht einmal neuer Wein.

כ

אֱלִישָׁע בֶּן אֲבוּיָה אוֹמֵר, הַלּוֹמֵד תּוֹרָה יֶֽלֶד לְמָה הוּא דוֹמֶה: לִדְיוֹ כְתוּבָה עַל נַיָּר חָדָשׁ, וְהַלּוֹמֵד תּוֹרָה זָקֵן לְמָה הוּא דוֹמֶה: לִדְיוֹ כְתוּבָה עַל נַיָּר מָחוּק. רַבִּי יוֹסֵי בַּר יְהוּדָה אִישׁ כְּפַר הַבַּבְלִי אוֹמֵר, הַלּוֹמֵד תּוֹרָה מִן הַקְּטַנִּים, לְמָה הוּא דוֹמֶה: לְאוֹכֵל עֲנָבִים קֵהוֹת וְשׁוֹתֶה יַֽיִן מִגִּתּוֹ, וְהַלּוֹמֵד תּוֹרָה מִן הַזְּקֵנִים, לְמָה הוּא דוֹמֶה: לְאוֹכֵל עֲנָבִים בְּשׁוּלוֹת וְשׁוֹתֶה יַֽיִן יָשָׁן. רַבִּי מֵאִיר אוֹמֵר: אַל תִּסְתַּכֵּל בְּקַנְקַן, אֶלָּא בְּמַה שֶּׁיֶּשׁ בּוֹ, יֵשׁ קַנְקַן חָדָשׁ מָלֵא יָשָׁן, וְיָשָׁן שֶׁאֲפִילוּ חָדָשׁ אֵין בּוֹ.

21

Rabbi Elasar ha-Kappar sagte: Neid, Begierde und Ehrsucht treiben den Menschen aus der Welt.

כא

רַבִּי אֶלְעָזָר הַקַּפָּר אוֹמֵר: הַקִּנְאָה וְהַתַּאֲוָה וְהַכָּבוֹד, מוֹצִיאִין אֶת הָאָדָם מִן הָעוֹלָם.

22

Er pflegte zu sagen: Die Geborenen [sind bestimmt] zu sterben; die Gestorbenen [sind bestimmt], wiederbelebt zu werden; und die [nach der Auferstehung wieder] Lebenden [sind bestimmt], gerichtet zu werden, damit man wisse, es kundgebe und es erkannt werde: Er ist der Allmächtige G-tt, Er ist der Bildner, Er ist der Schöpfer, Er ist der Allwissende, Er ist der Richter, Er ist der Zeuge, Er ist der Kläger, und Er wird einst Gericht halten. Gesegnet sei Er, vor dem es kein Unrecht, kein Vergessen, keine Parteilichkeit und keine Bestechung gibt. Wisse, dass alles nach genauer Rechenschaft [beurteilt] wird. Lass dir von deinem [bösen] Trieb nicht versichern, das Grab sei für dich eine Zufluchtsstätte – denn ohne deine Einwilligung wurdest du gebildet, ohne deine Einwilligung wurdest du geboren, ohne deine Einwilligung lebst du, ohne deine Einwilligung wirst du sterben, und ohne deine Einwilligung wirst du einst vor dem König aller Könige, dem Heiligen, gesegnet sei Er, Rechenschaft ablegen.

כב

הוּא הָיָה אוֹמֵר: הַיִּלּוֹדִים לָמוּת, וְהַמֵּתִים לִחֳיוֹת, וְהַחַיִּים לִדּוֹן, לֵידַע וּלְהוֹדִֽיעַ וּלְהִוָּדַע שֶׁהוּא אֵל, הוּא הַיּוֹצֵר, הוּא הַבּוֹרֵא, הוּא הַמֵּבִין, הוּא הַדַּיָּן, הוּא הָעֵד, הוּא בַּֽעַל דִּין, הוּא עָתִיד לָדוֹן. בָּרוּךְ הוּא, שֶׁאֵין לְפָנָיו לֹא עַוְלָה, וְלֹא שִׁכְחָה, וְלֹא מַשּׂוֹא פָנִים, וְלֹא מַקַּח שֹֽׁחַד, וְדַע שֶׁהַכֹּל לְפִי הַחֶשְׁבּוֹן. וְאַל יַבְטִיחֲךָ יִצְרָךְ שֶׁהַשְּׁאוֹל בֵּית מָנוֹס לָךְ, שֶׁעַל כָּרְחָךְ אַתָּה נוֹצָר, וְעַל כָּרְחָךְ אַתָּה נוֹלָד, וְעַל כָּרְחָךְ אַתָּה חַי, וְעַל כָּרְחָךְ אַתָּה מֵת, וְעַל כָּרְחָךְ אַתָּה עָתִיד לִתֵּן דִּין וְחֶשְׁבּוֹן לִפְנֵי מֶֽלֶךְ מַלְכֵי הַמְּלָכִים, הַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא.

Rabbi Chananja ben Akaschja sagte: Der Heilige, gesegnet sei Er, wollte [das Volk] Israel verdienstvoll machen, deshalb vermehrte Er für sie reichlich Tora und Mizwot, wie es heißt: „Dem Ewigen gefiel es, um [Israels] Gerechtigkeit willen die Tora groß und herrlich zu machen.“

רַבִּי חֲנַנְיָה בֶּן עֲקַשְׁיָא אוֹמֵר, רָצָה הַקָּדוֹש בָּרוּךְ הוּא לְזַכּוֹת אֶת יִשְׂרָאֵל, לְפִיכָךְ הִרְבָּה לָהֶם תּוֹרָה וּמִצְוֹת, שֶׁנֶּאֱמַר: י-י חָפֵץ לְמַעַן צִדְקוֹ יַגְדִּיל תּוֹרָה וְיַאְדִּיר.