Ganz Israel hat Anteil an der künftigen Welt, wie es heißt: „Dein Volk – alle sind Zaddikim (Gerechte), für ewig sollen sie das Land als Erbteil besitzen; der Spross Meiner Pflanzungen sind sie, das Werk Meiner Hände, [Mich] zu verherrlichen.“
כָּל יִשְׂרָאֵל יֵשׁ לָהֶם חֵֽלֶק לְעוֹלָם הַבָּא, שֶׁנֶּאֱמַר: וְעַמֵּךְ כֻּלָּם צַדִּיקִים, לְעוֹלָם יִֽירְשׁוּ אָֽרֶץ, נֵֽצֶר מַטָּעַי מַעֲשֵׂה יָדַי לְהִתְפָּאֵר.
Rabbi [Jehuda ha-Nassi] sagte: Welches ist der rechte Weg, den der Mensch für sich wählen soll? [Der rechte Weg ist] all das, was für denjenigen, der es tut, selbst ehrenvoll ist, und was ihm [auch] Ehre von den Menschen einbringt. Sei bei [der Ausübung] einer leichten Mizwa so achtsam wie bei einer schweren, denn du kennst nicht den Lohn für die Mizwot. Bedenke den [momentanen kurzfristigen] Verlust [durch das Ausführen] einer Mizwa gegenüber dem [künftigen dauerhaften] Gewinn [durch das Befolgen der Mizwa]. Und [bedenke] auch den [momentanen kurzfristigen] Gewinn [durch das Begehen] einer Sünde gegenüber dem [künftigen dauerhaften] Verlust [als Folge der Sünde]. Betrachte drei Dinge, und du gerätst nicht in Sünde: Wisse, was über dir ist – ein Auge, das sieht, und ein Ohr, das hört, und dass alle deine Taten in einem Buch aufgeschrieben werden.
ארַבִּי אוֹמֵר: אֵיזוֹ הִיא דֶֽרֶךְ יְשָׁרָה שֶׁיָּבוֹר לוֹ הָאָדָם, כָּל שֶׁהִיא תִּפְאֶֽרֶת לְעֹשֶֽׂיהָ וְתִפְאֶֽרֶת לוֹ מִן הָאָדָם, וֶהֱוֵי זָהִיר בְּמִצְוָה קַלָּה כְּבַחֲמוּרָה, שֶׁאֵין אַתָּה יוֹדֵֽעַ מַתַּן שְׂכָרָן שֶׁל מִצְוֹת, וֶהֱוֵי מְחַשֵּׁב הֶפְסֵד מִצְוָה כְּנֶֽגֶד שְׂכָרָהּ, וּשְׂכַר עֲבֵרָה כְּנֶֽגֶד הֶפְסֵדָהּ. הִסְתַּכֵּל בִּשְׁלֹשָׁה דְבָרִים, וְאֵין אַתָּה בָא לִידֵי עֲבֵרָה, דַּע מַה לְּמַֽעְלָה מִמָּךְ, עַֽיִן רוֹאָה וְאֹֽזֶן שׁוֹמַֽעַת, וְכָל מַעֲשֶֽׂיךָ בְּסֵֽפֶר נִכְתָּבִים.
Rabban Gamliel, der Sohn von Rabbi Jehuda ha-Nassi, sagte: Es ist gut, das Tora-Studium mit Derech Erez (Beschäftigung zum Erwerb des Lebensunterhalts) zusammen zu verbinden, weil die für beides [erforderliche] Anstrengung keine Gedanken an Sünde aufkommen lässt. Jedes Tora-Studium aber, das nicht mit einer Arbeitstätigkeit zusammen verbunden ist, wird am Ende aufhören und Sünde nach sich ziehen. Alle, die sich mit Angelegenheiten der Gemeinde befassen, sollen es um des Himmels willen tun, denn das Verdienst ihrer Väter hilft ihnen, und ihre verdienstvollen Taten bleiben für immer bestehen. Und euch [sagt G-tt] werde Ich großen Lohn anrechnen, als hättet ihr [das Werk aus euch selbst heraus] vollbracht.
ברַבָּן גַּמְלִיאֵל בְּנוֹ שֶׁל רַבִּי יְהוּדָה הַנָּשִׂיא אוֹמֵר: יָפֶה תַּלְמוּד תּוֹרָה עִם דֶּֽרֶךְ אֶֽרֶץ, שֶׁיְּגִיעַת שְׁנֵיהֶם מַשְׁכַּֽחַת עָוֹן, וְכָל תּוֹרָה שֶׁאֵין עִמָּהּ מְלָאכָה סוֹפָהּ בְּטֵלָה וְגוֹרֶֽרֶת עָוֹן, וְכָל הָעוֹסְקִים עִם הַצִּבּוּר יִהְיוּ עוֹסְקִים עִמָּהֶם לְשֵׁם שָׁמָֽיִם, שֶׁזְּכוּת אֲבוֹתָם מְסַיַּעְתָּם, וְצִדְקָתָם עוֹמֶֽדֶת לָעַד, וְאַתֶּם, מַעֲלֶה אֲנִי עֲלֵיכֶם שָׂכָר הַרְבֵּה כְּאִלּוּ עֲשִׂיתֶם.
Seid achtsam vor den herrschenden Machthabern, denn sie ziehen den Menschen nur zu ihrem eigenen Nutzen nahe zu sich heran; sie scheinen wie liebende Freunde zu der Zeit, wenn es ihnen nützlich ist, sie stehen dem Menschen aber zur Zeit seiner Not nicht bei.
גהֱווּ זְהִירִין בָּרָשׁוּת, שֶׁאֵין מְקָרְבִין לוֹ לְאָדָם אֶלָּא לְצֹֽרֶךְ עַצְמָן, נִרְאִין כְּאוֹהֲבִין בְּשַֽׁעַת הַנָּאָתָן, וְאֵין עוֹמְדִין לוֹ לְאָדָם בְּשַֽׁעַת דָּחֳקוֹ.
Er pflegte zu sagen: Erfülle Seinen Willen wie deinen eigenen Willen, damit Er deinen Willen erfülle wie Seinen eigenen Willen. Hebe deinen Willen zugunsten Seines Willens auf, damit Er den Willen anderer [die dir böse gesinnt sind] zugunsten deines Willens aufhebe. Hillel sagte: Sondere dich nicht von der Gemeinde ab. Vertraue dir nicht selbst bis zum Tag deines Todes. Richte nicht über deinen Nächsten, bevor du selbst in seine Lage gekommen bist. Sage nicht von einem [im Geheimen vertraulich gesprochenen] Wort, es sei nicht möglich, dass [man es öffentlich] hören könne, denn am Ende wird es [doch öffentlich] gehört werden. Sage nicht: „Wenn ich Muße habe, werde ich Tora lernen“, denn vielleicht wirst du nie Muße haben.
דהוּא הָיָה אוֹמֵר: עֲשֵׂה רְצוֹנוֹ כִּרְצוֹנְךָ, כְּדֵי שֶׁיַּעֲשֶׂה רְצוֹנְךָ כִּרְצוֹנוֹ, בַּטֵּל רְצוֹנְךָ מִפְּנֵי רְצוֹנוֹ כְּדֵי שֶׁיְּבַטֵּל רְצוֹן אֲחֵרִים מִפְּנֵי רְצוֹנֶֽךָ. הִלֵּל אוֹמֵר: אַל תִּפְרוֹשׁ מִן הַצִּבּוּר, וְאַל תַּאֲמִין בְּעַצְמָךְ עַד יוֹם מוֹתָךְ, וְאַל תָּדִין אֶת חֲבֵרָךְ עַד שֶׁתַּגִּֽיעַ לִמְקוֹמוֹ, וְאַל תֹּאמַר דָּבָר שֶׁאִי אֶפְשַׁר לִשְׁמֽוֹעַ שֶׁסּוֹפוֹ לְהִשָּׁמַע, וְאַל תֹּאמַר לִכְשֶׁאֶפְנֶה אֶשְׁנֶה, שֶׁמָּא לֹא תִפָּנֶה.
Er pflegte [auch] zu sagen: Ein Unwissender kann keine Furcht (Scheu) vor der Sünde haben, ein Ungebildeter kann kein Chassid sein (ein frommer, gütiger Mensch, der mehr tut, als der strikte Buchstabe des Gesetzes es verlangt), der Schüchterne kann nicht lernen und der Aufbrausende kann nicht lehren. Wer übermäßig viel [Zeit] für seine Erwerbstätigkeit aufwendet, der kann nicht an Weisheit zunehmen. An einem Ort, an dem es an Männern fehlt [die nach Gelehrsamkeit in der Tora streben und Verantwortung für die Gemeinschaft übernehmen], bemühe dich, [selbst solch] ein Mann zu sein.
ההוּא הָיָה אוֹמֵר: אֵין בּוּר יְרֵא חֵטְא, וְלֹא עַם הָאָֽרֶץ חָסִיד, וְלֹא הַבַּיְּשָׁן לָמֵד, וְלֹא הַקַּפְּדָן מְלַמֵּד, וְלֹא כָל הַמַּרְבֶּה בִסְחוֹרָה מַחְכִּים, וּבְמָקוֹם שֶׁאֵין אֲנָשִׁים, הִשְׁתַּדֵּל לִהְיוֹת אִישׁ.
Als er einmal einen Schädel auf dem Wasser treiben sah, sagte er zu ihm: „Weil du [andere] ertränkt hast, hat man dich ertränkt; und am Ende werden auch die, die dich ertränkt haben, selbst ertrinken.“
ואַף הוּא רָאָה גֻּלְגֹּֽלֶת אַחַת שֶׁצָּֽפָה עַל פְּנֵי הַמָּֽיִם, אָמַר לָהּ: עַל דְּאַטֵּפְתְּ אַטְּפוּךְ, וְסוֹף מְטַיְפָֽיִךְ יְטוּפוּן.
Er pflegte [ferner] zu sagen: Wer Fleisch mehrt, vermehrt Moder [im Grab]; wer Besitztümer mehrt, vermehrt Sorgen; wer [die Zahl der] Frauen mehrt, vermehrt Aberglaube; wer [die Zahl der] Mägde mehrt, vermehrt Unzucht; wer [die Zahl der] Diener mehrt, vermehrt Raub. Wer [aber] Tora mehrt, vermehrt das Leben; wer gründliches Studium mehrt, vermehrt Weisheit; wer Rat [einholen] mehrt, vermehrt Verständnis; wer Wohltätigkeit mehrt, vermehrt Frieden. Hat jemand einen guten Namen erworben, hat er ihn für sich selbst erworben; hat jemand Worte der Tora erworben, hat er sich Leben in der künftigen Welt erworben.
זהוּא הָיָה אוֹמֵר: מַרְבֶּה בָשָׂר מַרְבֶּה רִמָּה, מַרְבֶּה נְכָסִים מַרְבֶּה דְאָגָה, מַרְבֶּה נָשִׁים מַרְבֶּה כְשָׁפִים, מַרְבֶּה שְׁפָחוֹת מַרְבֶּה זִמָּה, מַרְבֶּה עֲבָדִים מַרְבֶּה גָזֵל. מַרְבֶּה תוֹרָה מַרְבֶּה חַיִּים, מַרְבֶּה יְשִׁיבָה מַרְבֶּה חָכְמָה, מַרְבֶּה עֵצָה מַרְבֶּה תְבוּנָה, מַרְבֶּה צְדָקָה מַרְבֶּה שָׁלוֹם. קָנָה שֵׁם טוֹב קָנָה לְעַצְמוֹ, קָנָה לוֹ דִּבְרֵי תוֹרָה קָנָה לוֹ חַיֵּי הָעוֹלָם הַבָּא.
Rabban Jochanan ben Sakkai empfing [die mündliche Tora] von Hillel und Schammai. Er pflegte zu sagen: Hast du viel Tora gelernt, so halte es dir selbst nicht [als besonderes Verdienst] zugute, denn dazu wurdest du ja erschaffen.
חרַבָּן יוֹחָנָן בֶּן זַכַּאי קִבֵּל מֵהִלֵּל וּמִשַּׁמַּאי. הוּא הָיָה אוֹמֵר: אִם לָמַֽדְתָּ תּוֹרָה הַרְבֵּה, אַל תַּחֲזִיק טוֹבָה לְעַצְמָךְ, כִּי לְכַךְ נוֹצָֽרְתָּ.
Rabban Jochanan ben Sakkai hatte fünf [herausragende] Schüler. Diese waren: Rabbi Eli’eser ben Hyrkanos, Rabbi Jehoschua ben Chananja, Rabbi Jose ha-Kohen, Rabbi Schimon ben Netanel und Rabbi Elasar ben Arach. Er pflegte ihre Vorzüge lobend aufzuzählen: Rabbi Eli’eser ben Hyrkanos gleicht einer gekalkten (undurchlässigen) Zisterne, die keinen Tropfen [Wasser] verliert. Rabbi Jehoschua ben Chananja – glücklich ist [die Frau], die ihn geboren hat. Rabbi Jose ha-Kohen ist ein Chassid (ein frommer, gütiger Mensch, der mehr tut, als der Buchstabe des Gesetzes es verlangt). Rabbi Schimon ben Netanel fürchtet sich vor Sünde. Rabbi Elasar ben Arach gleicht einer Quelle, deren Wasser immer stärker hervorsprudeln. Er pflegte zu sagen: Wären alle Weisen Israels in einer Waagschale und Eli’eser ben Hyrkanos in der anderen [Waagschale] – er würde sie alle zusammen aufwiegen. Abba Schaul sagte in seinem Namen: Wären alle Weisen Israels, und mit ihnen auch Eli’eser ben Hyrkanos, in einer Waagschale und Elasar ben Arach in der anderen [Waagschale] – er würde sie alle zusammen aufwiegen.
טחֲמִשָּׁה תַלְמִידִים הָיוּ לוֹ לְרַבָּן יוֹחָנָן בֶּן זַכַּאי, וְאֵֽלּוּ הֵן: רַבִּי אֱלִיעֶֽזֶר בֶּן הוֹרְקְנוּס, וְרַבִּי יְהוֹשֻֽׁעַ בֶּן חֲנַנְיָא, וְרַבִּי יוֹסֵי הַכֹּהֵן, וְרַבִּי שִׁמְעוֹן בֶּן נְתַנְאֵל, וְרַבִּי אֶלְעָזָר בֶּן עֲרָךְ. הוּא הָיָה מוֹנֶה שְׁבָחָם: רַבִּי אֱלִיעֶֽזֶר בֶּן הוֹרְקְנוּס בּוֹר סוּד שֶׁאֵינוֹ מְאַבֵּד טִפָּה, רַבִּי יְהוֹשֻֽׁעַ בֶּן חֲנַנְיָא אַשְׁרֵי יוֹלַדְתּוֹ, רַבִּי יוֹסֵי הַכֹּהֵן חָסִיד, רַבִּי שִׁמְעוֹן בֶּן נְתַנְאֵל יְרֵא חֵטְא, וְרַבִּי אֶלְעָזָר בֶּן עֲרָךְ כְּמַעְיָן הַמִּתְגַּבֵּר. הוּא הָיָה אוֹמֵר: אִם יִהְיוּ כָּל חַכְמֵי יִשְׂרָאֵל בְּכַף מֹאזְנַֽיִם, וֶאֱלִיעֶֽזֶר בֶּן הוֹרְקְנוּס בְּכַף שְׁנִיָּה, מַכְרִֽיעַ אֶת כֻּלָּם. אַבָּא שָׁאוּל אוֹמֵר מִשְּׁמוֹ: אִם יִהְיוּ כָּל חַכְמֵי יִשְׂרָאֵל בְּכַף מֹאזְנַֽיִם וֶאֱלִיעֶֽזֶר בֶּן הוֹרְקְנוּס אַף עִמָּהֶם, וְאֶלְעָזָר בֶּן עֲרָךְ בְּכַף שְׁנִיָּה, מַכְרִֽיעַ אֶת כֻּלָּם.
Er sagte zu ihnen: Gehet und sehet, welcher der gute Weg ist, an dem der Mensch festhalten soll. Rabbi Eli’eser sagte: ein gutes Auge. Rabbi Jehoschua sagte: ein guter Freund. Rabbi Jose sagte: ein guter Nachbar. Rabbi Schimon sagte: die Folgen [einer Tat] vorauszusehen. Rabbi Elasar sagte: ein gutes Herz. Er (Rabban Jochanan ben Sakkai) sagte zu ihnen: Mir leuchten Elasar ben Arachs Worte mehr ein als eure Worte, denn in seinen Worten sind eure Worte mit enthalten. Er sagte [auch] zu ihnen: Gehet und sehet, welcher der böse Weg ist, von dem der Mensch sich fernhalten soll. Rabbi Eli’eser sagte: ein böses Auge. Rabbi Jehoschua sagte: ein böser Freund. Rabbi Jose sagte: ein böser Nachbar. Rabbi Schimon sagte: etwas zu borgen und es nicht zurückzuzahlen; denn wenn einer von Menschen borgt, ist es, als hätte er von dem Allgegenwärtigen geborgt, wie es heißt: „Der Gesetzlose borgt und zahlt nicht zurück; der Zaddik (Gerechte) aber handelt gnädig und gibt [zurück].“ Rabbi Elasar sagte: ein böses Herz. Er (Rabban Jochanan ben Sakkai) sagte zu ihnen: Mir leuchten Elasar ben Arachs Worte mehr ein als eure Worte, denn in seinen Worten sind eure Worte mit enthalten. [Jeder von ihnen] sagte drei Dinge. Rabbi Eli’eser sagte: Die Ehre deines Nächsten sei dir ebenso teuer wie deine eigene, und sei nicht leicht zu erzürnen. Kehre um (mache Tschuwa) einen Tag vor deinem Tod. Wärme dich am Feuer der Weisen, aber sei achtsam vor ihrer glühenden Kohle, damit du dich nicht verbrennst – denn ihr Biss ist der Biss eines Fuchses, ihr Stich der Stich eines Skorpions, ihr Zischen das Zischen einer Schlange, und all ihre Worte sind wie feurige Kohlen.
יאָמַר לָהֶם: צְאוּ וּרְאוּ אֵיזוֹ הִיא דֶּֽרֶךְ טוֹבָה שֶׁיִּדְבַּק בָּהּ הָאָדָם. רַבִּי אֱלִיעֶֽזֶר אוֹמֵר: עַֽיִן טוֹבָה. רַבִּי יְהוֹשֻֽׁעַ אוֹמֵר: חָבֵר טוֹב. רַבִּי יוֹסֵי אוֹמֵר: שָׁכֵן טוֹב. רַבִּי שִׁמְעוֹן אוֹמֵר: הָרוֹאֶה אֶת הַנּוֹלָד. רַבִּי אֶלְעָזָר אוֹמֵר: לֵב טוֹב. אָמַר לָהֶם: רוֹאֶה אֲנִי אֶת דִּבְרֵי אֶלְעָזָר בֶּן עֲרָךְ מִדִּבְרֵיכֶם, שֶׁבִּכְלַל דְּבָרָיו דִּבְרֵיכֶם. אָמַר לָהֶם: צְאוּ וּרְאוּ אֵיזוֹ הִיא דֶּֽרֶךְ רָעָה שֶׁיִּתְרַחֵק מִמֶּֽנָּה הָאָדָם. רַבִּי אֱלִיעֶֽזֶר אוֹמֵר: עַֽיִן רָעָה. רַבִּי יְהוֹשֻֽׁעַ אוֹמֵר: חָבֵר רָע. רַבִּי יוֹסֵי אוֹמֵר: שָׁכֵן רָע. רַבִּי שִׁמְעוֹן אוֹמֵר: הַלֹּוֶה וְאֵינוֹ מְשַׁלֵּם, אֶחָד הַלֹּוֶה מִן הָאָדָם כְּלֹוֶה מִן הַמָּקוֹם, שֶׁנֶּאֱמַר: לֹוֶה רָשָׁע וְלֹא יְשַׁלֵּם, וְצַדִּיק חוֹנֵן וְנוֹתֵן. רַבִּי אֶלְעָזָר אוֹמֵר: לֵב רָע. אָמַר לָהֶם: רוֹאֶה אֲנִי אֶת דִּבְרֵי אֶלְעָזָר בֶּן עֲרָךְ מִדִּבְרֵיכֶם, שֶׁבִּכְלַל דְּבָרָיו דִּבְרֵיכֶם. הֵם אָמְרוּ שְׁלֹשָׁה דְבָרִים. רַבִּי אֱלִיעֶֽזֶר אוֹמֵר: יְהִי כְבוֹד חֲבֵרָךְ חָבִיב עָלֶֽיךָ כְּשֶׁלָּךְ, וְאַל תְּהִי נֽוֹחַ לִכְעוֹס. וְשׁוּב יוֹם אֶחָד לִפְנֵי מִיתָתָךְ. וֶהֱוֵי מִתְחַמֵּם כְּנֶֽגֶד אוֹרָן שֶׁל חֲכָמִים, וֶהֱוֵי זָהִיר בְּגַחֲלָתָן שֶׁלֹּא תִכָּוֶה, שֶׁנְּשִׁיכָתָן נְשִׁיכַת שׁוּעָל, וַעֲקִיצָתָן עֲקִיצַת עַקְרָב, וּלְחִישָׁתָן לְחִישַׁת שָׂרָף, וְכָל דִּבְרֵיהֶם כְּגַחֲלֵי אֵשׁ.
Rabbi Jehoschua sagte: Das böse Auge, der böse Trieb und der Hass auf die Geschöpfe (die Mitmenschen) treiben den Menschen aus der Welt.
יארַבִּי יְהוֹשֻֽׁעַ אוֹמֵר: עַֽיִן הָרָע, וְיֵֽצֶר הָרָע, וְשִׂנְאַת הַבְּרִיּוֹת, מוֹצִיאִין אֶת הָאָדָם מִן הָעוֹלָם.
Rabbi Jose sagte: Das Vermögen deines Nächsten sei dir ebenso teuer wie dein eigenes. Rüste dich zu (bereite dich gründlich vor), Tora zu lernen, denn sie wird dir nicht als Erbschaft zuteil. Alle deine Taten seien um des Himmels willen.
יברַבִּי יוֹסֵי אוֹמֵר: יְהִי מָמוֹן חֲבֵרָךְ חָבִיב עָלֶֽיךָ כְּשֶׁלָּךְ. וְהַתְקֵן עַצְמָךְ לִלְמוֹד תּוֹרָה, שֶׁאֵינָהּ יְרֻשָּׁה לָךְ. וְכָל מַעֲשֶֽׂיךָ יִהְיוּ לְשֵׁם שָׁמָֽיִם.
Rabbi Schimon sagte: Sei achtsam beim Lesen des Schma und beim Gebet. Wenn du betest, so mache dein Gebet nicht zu einer festgesetzten Sache (zu einer Pflichterfüllung), sondern [es sei] ein Bitten um Erbarmen und ein Flehen vor dem Allgegenwärtigen, wie es heißt: „Denn Er ist gnädig und barmherzig, langmütig und reich an liebender Güte und wendet [angedrohtes] Unheil ab.“ Betrachte dich nicht selbst, als [seist du ein] Gesetzloser.
יגרַבִּי שִׁמְעוֹן אוֹמֵר: הֱוֵי זָהִיר בִּקְרִיאַת שְׁמַע וּבִתְפִלָּה. וּכְשֶׁאַתָּה מִתְפַּלֵּל, אַל תַּֽעַשׂ תְּפִלָּתְךָ קְבַע, אֶלָּא רַחֲמִים וְתַחֲנוּנִים לִפְנֵי הַמָּקוֹם, שֶׁנֶּאֱמַר: כִּי חַנּוּן וְרַחוּם הוּא, אֶֽרֶךְ אַפַּֽיִם וְרַב חֶֽסֶד, וְנִחָם עַל הָרָעָה. וְאַל תְּהִי רָשָׁע בִּפְנֵי עַצְמֶֽךָ.
Rabbi Elasar sagte: Sei stets eifrig bestrebt, Tora zu lernen. Wisse, was du einem Epikureer (der G-tt verleugnet und die Tora verachtet) antworten sollst. Wisse, wer es ist, vor dem du dich [beim Lernen der Tora] bemühst, und wer dein Auftraggeber ist, der dir den Lohn für deine Arbeit auszahlen wird.
ידרַבִּי אֶלְעָזָר אוֹמֵר: הֱוֵי שָׁקוּד לִלְמוֹד תּוֹרָה. וְדַע מַה שֶּׁתָּשִׁיב לְאֶפִּיקוּרוּס. וְדַע לִפְנֵי מִי אַתָּה עָמֵל, וּמִי הוּא בַּֽעַל מְלַאכְתֶּֽךָ שֶׁיְּשַׁלֶּם לָךְ שְׂכַר פְּעֻלָּתֶֽךָ.
Rabbi Tarfon sagte: Der Tag ist kurz, die Arbeit ist riesig, die Arbeiter sind müßig, der Lohn ist groß, und der Meister des Hauses drängt zur Eile.
טורַבִּי טַרְפוֹן אוֹמֵר: הַיּוֹם קָצֵר, וְהַמְּלָאכָה מְרֻבָּה, וְהַפּוֹעֲלִים עֲצֵלִים, וְהַשָּׂכָר הַרְבֵּה, וּבַֽעַל הַבַּֽיִת דּוֹחֵק.
Er pflegte zu sagen: Es ist nicht an dir, die Arbeit zu vollenden, aber du hast [auch] nicht die Freiheit, von ihr abzulassen. Hast du reichlich Tora studiert, so wird man dir reichlichen Lohn geben. Treu ist dein Auftraggeber, der dir den Lohn für deine Arbeit auszahlen wird; aber wisse, dass die Zaddikim (Gerechten) ihren Lohn erst in der künftigen Welt erhalten werden.
טזהוּא הָיָה אוֹמֵר: לֹא עָלֶֽיךָ הַמְּלָאכָה לִגְמוֹר, וְלֹא אַתָּה בֶן חוֹרִין לְהִבָּטֵל מִמֶּֽנָּה, אִם לָמַֽדְתָּ תּוֹרָה הַרְבֵּה, נוֹתְנִין לָךְ שָׂכָר הַרְבֵּה, וְנֶאֱמָן הוּא בַּֽעַל מְלַאכְתֶּֽךָ שֶׁיְּשַׁלֶּם לָךְ שְׂכַר פְּעֻלָּתֶֽךָ, וְדַע שֶׁמַּתַּן שְׂכָרָן שֶׁל צַדִּיקִים לֶעָתִיד לָבֹא.
Rabbi Chananja ben Akaschja sagte: Der Heilige, gesegnet sei Er, wollte [das Volk] Israel verdienstvoll machen, deshalb vermehrte Er für sie reichlich Tora und Mizwot, wie es heißt: „Dem Ewigen gefiel es, um [Israels] Gerechtigkeit willen die Tora groß und herrlich zu machen.“
רַבִּי חֲנַנְיָה בֶּן עֲקַשְׁיָא אוֹמֵר, רָצָה הַקָּדוֹש בָּרוּךְ הוּא לְזַכּוֹת אֶת יִשְׂרָאֵל, לְפִיכָךְ הִרְבָּה לָהֶם תּוֹרָה וּמִצְוֹת, שֶׁנֶּאֱמַר: י-י חָפֵץ לְמַעַן צִדְקוֹ יַגְדִּיל תּוֹרָה וְיַאְדִּיר.
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