Ganz Israel hat Anteil an der künftigen Welt, wie es heißt: „Dein Volk – alle sind Zaddikim (Gerechte), für ewig sollen sie das Land als Erbteil besitzen; der Spross Meiner Pflanzungen sind sie, das Werk Meiner Hände, [Mich] zu verherrlichen.“
כָּל יִשְׂרָאֵל יֵשׁ לָהֶם חֵֽלֶק לְעוֹלָם הַבָּא, שֶׁנֶּאֱמַר: וְעַמֵּךְ כֻּלָּם צַדִּיקִים, לְעוֹלָם יִֽירְשׁוּ אָֽרֶץ, נֵֽצֶר מַטָּעַי מַעֲשֵׂה יָדַי לְהִתְפָּאֵר.
Akawja ben Mahalalel sagte: Betrachte drei Dinge, und du gerätst nicht in Sünde: Wisse, woher du gekommen bist, wohin du gehst und vor wem du einst Rechenschaft und Rechnung abzulegen hast. „Woher du gekommen bist“: von einem übelriechenden Tropfen; „wohin du gehst“: an einen Ort von Staub, Moder und Gewürm; „und vor wem du einst Rechenschaft und Rechnung abzulegen hast“: vor dem König aller Könige, dem Heiligen, gesegnet sei Er.
אעֲקַבְיָא בֶּן מַהֲלַלְאֵל אוֹמֵר: הִסְתַּכֵּל בִּשְׁלֹשָׁה דְבָרִים, וְאֵין אַתָּה בָא לִידֵי עֲבֵרָה. דַּע מֵאַֽיִן בָּֽאתָ, וּלְאָן אַתָּה הוֹלֵךְ, וְלִפְנֵי מִי אַתָּה עָתִיד לִתֵּן דִּין וְחֶשְׁבּוֹן. מֵאַֽיִן בָּֽאתָ: מִטִּפָּה סְרוּחָה. וּלְאָן אַתָּה הוֹלֵךְ: לִמְקוֹם עָפָר רִמָּה וְתוֹלֵעָה. וְלִפְנֵי מִי אַתָּה עָתִיד לִתֵּן דִּין וְחֶשְׁבּוֹן: לִפְנֵי מֶֽלֶךְ מַלְכֵי הַמְּלָכִים הַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא.
Rabbi Chanina, der stellvertretende Hohepriester, sagte: Bete für das Wohl der weltlichen Regierung, denn gäbe es keine Furcht vor ihr, so würde einer den anderen lebendig verschlingen. Rabbi Chanina ben Tradjon sagte: Wenn zwei beisammen sitzen und nicht Worte der Tora miteinander sprechen, so ist das, als wäre es ein Kreis von Spöttern, wie es heißt: „Im Kreis der Spötter sitzt er nicht.“ Wenn aber zwei beisammen sitzen und Worte der Tora miteinander sprechen, so weilt die Schechina (G-ttliche Gegenwart) unter ihnen, wie es heißt: „Da besprachen sich die, die den Ewigen fürchten, einer mit dem anderen, und der Ewige vernahm es und hörte es, und es wurde ein Buch des Gedenkens vor Ihm geschrieben für die, die den Ewigen fürchten und über Seinen Namen nachsinnen.“ Ich lerne das [aus diesem Vers] nur von zweien; woher weiß ich, dass der Heilige, gesegnet sei Er, selbst für einen Einzelnen, der dasitzt und sich [allein] mit der Tora beschäftigt, einen Lohn festsetzt? Weil es heißt: „Einsam sitzt er da [und lernt] und schweigt; denn er hat [Lohn] empfangen, so wie es für ihn festgesetzt worden ist.“
ברַבִּי חֲנִינָא סְגַן הַכֹּהֲנִים אוֹמֵר: הֱוֵי מִתְפַּלֵּל בִּשְׁלוֹמָהּ שֶׁל מַלְכוּת, שֶׁאִלְמָלֵא מוֹרָאָהּ, אִישׁ אֶת רֵעֵֽהוּ חַיִּים בְּלָעוֹ. רַבִּי חֲנִינָא בֶּן תְּרַדְיוֹן אוֹמֵר: שְׁנַֽיִם שֶׁיּוֹשְׁבִין וְאֵין בֵּינֵיהֶם דִּבְרֵי תוֹרָה, הֲרֵי זֶה מוֹשַׁב לֵצִים, שֶׁנֶּאֱמַר: וּבְמוֹשַׁב לֵצִים לֹא יָשָׁב. אֲבָל שְׁנַֽיִם שֶׁיּוֹשְׁבִין וְיֵשׁ בֵּינֵיהֶם דִּבְרֵי תוֹרָה, שְׁכִינָה שְׁרוּיָה בֵינֵיהֶם, שֶׁנֶּאֱמַר: אָז נִדְבְּרוּ יִרְאֵי יְיָ אִישׁ אֶל רֵעֵֽהוּ, וַיַּקְשֵׁב יְיָ וַיִּשְׁמָע, וַיִּכָּתֵב סֵֽפֶר זִכָּרוֹן לְפָנָיו לְיִרְאֵי יְיָ וּלְחֹשְׁבֵי שְׁמוֹ. אֵין לִי אֶלָּא שְׁנַֽיִם, מִנַּֽיִן אֲפִילוּ אֶחָד שֶׁיּוֹשֵׁב וְעוֹסֵק בַּתּוֹרָה שֶׁהַקָּדוֹשׁ בָּרוּךְ הוּא קוֹבֵֽעַ לוֹ שָׂכָר, שֶׁנֶּאֱמַר: יֵשֵׁב בָּדָד וְיִדֹּם כִּי נָטַל עָלָיו.
Rabbi Schimon sagte: Wenn drei [gemeinsam] an einem Tisch gegessen und miteinander keine Worte der Tora gesprochen haben, so ist das, als hätten sie von Opfergaben für die Toten (Götzenopfer) gegessen, wie es heißt: „Denn alle Tische sind voll Schmutz und Unrat, wo es keine [Worte über] G-tt (‚Makom‘) gibt.“ („Ha-Makom“, der Ort - eine umschreibende Bezeichnung für den Allgegenwärtigen.) Wenn aber drei [gemeinsam] an einem Tisch gegessen und miteinander Worte der Tora gesprochen haben, so ist das, als hätten sie vom Tisch des Allgegenwärtigen gegessen, wie es heißt: „Und er sprach zu mir: Dies ist der Tisch, der vor dem Ewigen steht.“
גרַבִּי שִׁמְעוֹן אוֹמֵר: שְׁלֹשָׁה שֶׁאָכְלוּ עַל שֻׁלְחָן אֶחָד, וְלֹא אָמְרוּ עָלָיו דִּבְרֵי תוֹרָה, כְּאִלּוּ אָכְלוּ מִזִּבְחֵי מֵתִים, שֶׁנֶּאֱמַר: כִּי כָּל שֻׁלְחָנוֹת מָלְאוּ קִיא צוֹאָה בְּלִי מָקוֹם. אֲבָל שְׁלֹשָׁה שֶׁאָכְלוּ עַל שֻׁלְחָן אֶחָד וְאָמְרוּ עָלָיו דִּבְרֵי תוֹרָה, כְּאִלּוּ אָכְלוּ מִשֻּׁלְחָנוֹ שֶׁל מָקוֹם, שֶׁנֶּאֱמַר: וַיְדַבֵּר אֵלַי, זֶה הַשֻּׁלְחָן אֲשֶׁר לִפְנֵי יְיָ.
Rabbi Chanina ben Chachinai sagte: Wer nachts wach bleibt oder wer allein auf dem Weg geht und sein Herz dem Nichtstun zuwendet, der macht sich schuldig an seiner Seele (gefährdet sein spirituelles Leben).
דרַבִּי חֲנִינָא בֶּן חֲכִינָאִי אוֹמֵר: הַנֵּעוֹר בַּלַּֽיְלָה, וְהַמְהַלֵּךְ בַּדֶּֽרֶךְ יְחִידִי, וּמְפַנֶּה לִבּוֹ לְבַטָּלָה, הֲרֵי זֶה מִתְחַיֵּב בְּנַפְשׁוֹ.
Rabbi Nechunja ben ha-Kana sagte: Wer das Joch der Tora auf sich nimmt, dem nimmt man das Joch der weltlichen Regierung und das Joch von Derech Erez (Beschäftigung zum Erwerb des Lebensunterhalts) ab; wer aber das Joch der Tora abwirft, dem legt man das Joch der weltlichen Regierung und das Joch von Derech Erez auf.
הרַבִּי נְחוּנְיָא בֶּן הַקָּנָה אוֹמֵר: כָּל הַמְקַבֵּל עָלָיו עוֹל תּוֹרָה, מַעֲבִירִין מִמֶּֽנּוּ עוֹל מַלְכוּת וְעוֹל דֶּֽרֶךְ אֶֽרֶץ, וְכָל הַפּוֹרֵק מִמֶּֽנוּ עוֹל תּוֹרָה, נוֹתְנִין עָלָיו עוֹל מַלְכוּת וְעוֹל דֶּֽרֶךְ אֶֽרֶץ.
Rabbi Chalafta ben Dossa [der herausragende Gelehrte] aus Kfar Chananja sagte: Wenn zehn beisammen sitzen und sich mit der Tora beschäftigen, so weilt die Schechina (G-ttliche Gegenwart) unter ihnen, wie es heißt: „G-tt steht in der Gemeinde G-ttes.“ (Gemeinde: Minjan von zehn.) Woher wissen wir, dass dies auch für fünf gilt? Weil es heißt: „Seine Vereinigung hat Er auf Erden gegründet.“ (Vereinigung: Bündel von fünf.) Woher wissen wir, dass dies auch für drei gilt? Weil es heißt: „In der Mitte der Richter richtet Er.“ (Bet Din: drei Richter.) Woher wissen wir, dass dies auch für zwei gilt? Weil es heißt: „Da besprachen sich die, die den Ewigen fürchten, einer mit dem anderen, und der Ewige vernahm es und hörte es.“ Woher wissen wir, dass dies selbst für einen Einzelnen gilt? Weil es heißt: „An jedem Ort, an dem Ich Meines Namens gedenken lasse, werde Ich zu dir kommen und dich segnen.“
ורַבִּי חֲלַפְתָּא בֶּן דּוֹסָא אִישׁ כְּפַר חֲנַנְיָא אוֹמֵר: עֲשָׂרָה שֶׁיּוֹשְׁבִין וְעוֹסְקִין בַּתּוֹרָה, שְׁכִינָה שְׁרוּיָה בֵינֵיהֶם, שֶׁנֶּאֱמַר: אֱלֹהִים נִצָּב בַּעֲדַת אֵל. וּמִנַּֽיִן אֲפִילוּ חֲמִשָּׁה, שֶׁנֶּאֱמַר: וַאֲגֻדָּתוֹ עַל אֶֽרֶץ יְסָדָהּ. וּמִנַּֽיִן אֲפִילוּ שְׁלֹשָׁה, שֶׁנֶּאֱמַר: בְּקֶֽרֶב אֱלֹהִים יִשְׁפֹּט. וּמִנַּֽיִן אֲפִילוּ שְׁנַֽיִם, שֶׁנֶּאֱמַר: אָז נִדְבְּרוּ יִרְאֵי יְיָ אִישׁ אֶל רֵעֵֽהוּ, וַיַּקְשֵׁב יְיָ וַיִּשְׁמָע. וּמִנַּֽיִן אֲפִילוּ אֶחָד, שֶׁנֶּאֱמַר: בְּכָל הַמָּקוֹם אֲשֶׁר אַזְכִּיר אֶת שְׁמִי, אָבֹא אֵלֶֽיךָ וּבֵרַכְתִּֽיךָ.
Rabbi Elasar [der herausragende Gelehrte] aus Bartota sagte: Gib Ihm von dem, was Sein ist, denn du und das, was dein ist, ist Sein. Und so hat David [der König Israels] gesagt: „Denn von Dir kommt alles, und von Deiner Hand geben wir Dir.“ Rabbi Jaakow sagte: Wer auf dem Weg geht und [Tora] lernt, dann aber sein Studium unterbricht und sagt: „Wie schön ist dieser Baum! Wie schön ist dieses frisch gepflügte Feld!“, den betrachtet die [Heilige] Schrift, als habe er sich an seiner Seele schuldig gemacht (sein spirituelles Leben gefährdet).
זרַבִּי אֶלְעָזָר אִישׁ בַּרְתּוֹתָא אוֹמֵר: תֶּן לוֹ מִשֶּׁלּוֹ, שֶׁאַתָּה וְשֶׁלָּךְ שֶׁלּוֹ. וְכֵן בְּדָוִד הוּא אוֹמֵר: כִּי מִמְּךָ הַכֹּל וּמִיָּדְךָ נָתַֽנּוּ לָךְ. רַבִּי יַעֲקֹב אוֹמֵר: הַמְהַלֵּךְ בַּדֶּֽרֶךְ וְשׁוֹנֶה, וּמַפְסִיק מִמִּשְׁנָתוֹ וְאוֹמֵר: מַה נָּאֶה אִילָן זֶה, מַה נָּאֶה נִיר זֶה, מַעֲלֶה עָלָיו הַכָּתוּב כְּאִלּוּ מִתְחַיֵּב בְּנַפְשׁוֹ.
Rabbi Dostai bar Jannai sagte im Namen von Rabbi Meir: Wer auch nur ein Wort von seinem Tora-Studium vergisst, den betrachtet die [Heilige] Schrift, als habe er sich an seiner Seele schuldig gemacht (sein spirituelles Leben gefährdet), wie es heißt: „Nur hüte dich und bewahre deine Seele sehr, damit du nicht die Dinge vergisst, die deine Augen geschaut haben.“ Man könnte meinen, [dies gelte auch dann] wenn ihm das Lernen zu schwer gefallen ist; deshalb heißt es in der [Heiligen] Schrift weiter: „Auf dass sie nicht weichen aus deinem Herzen alle Tage deines Lebens.“ Also macht er sich nur dann an seiner Seele schuldig (gefährdet sein spirituelles Leben), wenn er dasitzt und die Worte der Tora [wegen mangelnder Sorgfalt beim Wiederholen der Tora-Lektionen] aus seinem Herzen weichen lässt.
חרַבִּי דוֹסְתָּאִי בְּרַבִּי יַנַּאי מִשּׁוּם רַבִּי מֵאִיר אוֹמֵר: כָּל הַשּׁוֹכֵֽחַ דָּבָר אֶחָד מִמִּשְׁנָתוֹ, מַעֲלֶה עָלָיו הַכָּתוּב כְּאִלּוּ מִתְחַיֵּב בְּנַפְשׁוֹ, שֶׁנֶּאֱמַר: רַק הִשָּֽׁמֶר לְךָ וּשְׁמֹר נַפְשְׁךָ מְאֹד פֶּן תִּשְׁכַּח אֶת הַדְּבָרִים אֲשֶׁר רָאוּ עֵינֶֽיךָ. יָכוֹל אֲפִילוּ תָּקְפָה עָלָיו מִשְׁנָתוֹ, תַּלְמוּד לוֹמַר: וּפֶן יָסֽוּרוּ מִלְּבָבְךָ כֹּל יְמֵי חַיֶּֽיךָ, הָא אֵינוֹ מִתְחַיֵּב בְּנַפְשׁוֹ עַד שֶׁיֵּשֵׁב וִיסִירֵם מִלִּבּוֹ.
Rabbi Chanina ben Dossa sagte: Einer, dessen Furcht (Scheu) vor Sünde seiner Weisheit vorangeht, dessen Weisheit hat Bestand; einer aber, dessen Weisheit seiner Furcht (Scheu) vor Sünde vorangeht, dessen Weisheit hat keinen Bestand.
טרַבִּי חֲנִינָא בֶּן דּוֹסָא אוֹמֵר: כֹּל שֶׁיִּרְאַת חֶטְאוֹ קוֹדֶֽמֶת לְחָכְמָתוֹ, חָכְמָתוֹ מִתְקַיֶּֽמֶת. וְכֹל שֶׁחָכְמָתוֹ קוֹדֶֽמֶת לְיִרְאַת חֶטְאוֹ, אֵין חָכְמָתוֹ מִתְקַיֶּֽמֶת.
Er pflegte zu sagen: Einer, dessen [gute] Taten seine Weisheit übertreffen, dessen Weisheit hat Bestand; einer, dessen Weisheit aber seine [guten] Taten übertrifft, dessen Weisheit hat keinen Bestand. Er pflegte [auch] zu sagen: An wem die Geschöpfe (seine Mitmenschen) Wohlgefallen finden, an dem hat auch der Allgegenwärtige Wohlgefallen; an wem aber die Geschöpfe (seine Mitmenschen) kein Wohlgefallen finden, an dem hat auch der Allgegenwärtige kein Wohlgefallen. Rabbi Dossa ben Harkinas sagte: Der Schlaf am [späten] Morgen, der Wein am Mittag, das Geplapper von Kindern und der Aufenthalt an Versammlungsstätten der Ungebildeten treiben den Menschen aus der Welt.
יהוּא הָיָה אוֹמֵר: כֹּל שֶׁמַּעֲשָׂיו מְרֻבִּין מֵחָכְמָתוֹ, חָכְמָתוֹ מִתְקַיֶּֽמֶת. וְכֹל שֶׁחָכְמָתוֹ מְרֻבָּה מִמַּעֲשָׂיו, אֵין חָכְמָתוֹ מִתְקַיֶּֽמֶת. הוּא הָיָה אוֹמֵר: כֹּל שֶׁרֽוּחַ הַבְּרִיּוֹת נוֹחָה הֵימֶֽנּוּ, רֽוּחַ הַמָּקוֹם נוֹחָה הֵימֶֽנּוּ. וְכֹל שֶׁאֵין רֽוּחַ הַבְּרִיּוֹת נוֹחָה הֵימֶֽנּוּ, אֵין רֽוּחַ הַמָּקוֹם נוֹחָה הֵימֶֽנּוּ. רַבִּי דוֹסָא בֶּן הָרְכִּינַס אוֹמֵר: שֵׁנָה שֶׁל שַׁחֲרִית, וְיַֽיִן שֶׁל צָהֳרָֽיִם, וְשִׂיחַת הַיְלָדִים, וִישִׁיבַת בָּתֵּי כְנֵסִיּוֹת שֶׁל עַמֵּי הָאָֽרֶץ, מוֹצִיאִין אֶת הָאָדָם מִן הָעוֹלָם.
Rabbi Elasar aus Modi’in sagte: Wer die dem Heiligtum geweihten Dinge entweiht (würdelos behandelt), wer die Festtage verachtet, wer das Angesicht seines Nächsten öffentlich beschämt, wer den Bund Abrahams, unseres Vaters, zunichte macht, oder wer die Tora [auf eine Weise] auslegt, die der Halacha (der mündlichen Überlieferung) widerspricht – der hat, auch wenn er Tora[-Kenntnisse] und gute Taten aufweisen kann, keinen Anteil an der künftigen Welt.
יארַבִּי אֶלְעָזָר הַמּוּדָעִי אוֹמֵר: הַמְחַלֵּל אֶת הַקֳּדָשִׁים, וְהַמְבַזֶּה אֶת הַמּוֹעֲדוֹת, וְהַמַּלְבִּין פְּנֵי חֲבֵרוֹ בָּרַבִּים, וְהַמֵּפֵר בְּרִיתוֹ שֶׁל אַבְרָהָם אָבִֽינוּ, וְהַמְגַלֶּה פָנִים בַּתּוֹרָה שֶׁלֹּא כַהֲלָכָה, אַף עַל פִּי שֶׁיֵּשׁ בְּיָדוֹ תּוֹרָה וּמַעֲשִׂים טוֹבִים, אֵין לוֹ חֵֽלֶק לָעוֹלָם הַבָּא.
Rabbi Jischmael sagte: Sei stets leicht (zuvorkommend und dienstbereit) gegenüber einem Oberhaupt, wohlwollend gegenüber der Jugend, und empfange jeden Menschen mit Freude.
יברַבִּי יִשְׁמָעֵאל אוֹמֵר: הֱוֵי קַל לְרֹאשׁ, וְנֽוֹחַ לְתִשְׁחֽוֹרֶת, וֶהֱוֵי מְקַבֵּל אֶת כָּל הָאָדָם בְּשִׂמְחָה.
Rabbi Akiwa sagte: Scherz und Leichtsinn verleiten den Menschen zur Unsittlichkeit. Die Überlieferung [die mündliche Tora] ist ein Zaun um die [schriftliche] Tora, die Zehnten sind ein Zaun um den Reichtum, Gelübde sind ein Zaun um die Enthaltsamkeit, und ein Zaun um die Weisheit ist Schweigen.
יגרַבִּי עֲקִיבָא אוֹמֵר: שְׂחוֹק וְקַלּוּת רֹאשׁ, מַרְגִּילִין אֶת הָאָדָם לְעֶרְוָה. מַסֹּֽרֶת סְיָג לַתּוֹרָה, מַעְשְׂרוֹת סְיָג לָעֹֽשֶׁר, נְדָרִים סְיָג לַפְּרִישׁוּת, סְיָג לַחָכְמָה שְׁתִיקָה.
Er pflegte zu sagen: Geliebt ist der Mensch, denn er wurde im Ebenbild [G-ttes] erschaffen; noch größer aber zeigt sich die Liebe daran, dass ihm auch kundgetan wurde, dass er im Ebenbild [G-ttes] erschaffen worden ist, wie es heißt: „Denn im Ebenbild G-ttes schuf Er den Menschen.“ Geliebt ist [das Volk] Israel, denn Kinder G-ttes werden sie genannt; noch größer aber zeigt sich die Liebe daran, dass ihnen auch kundgetan wurde, dass sie Kinder G-ttes genannt werden, wie es heißt: „Kinder seid ihr dem Ewigen, eurem G-tt.“ Geliebt ist [das Volk] Israel, denn ein kostbares Gefäß wurde ihnen gegeben; noch größer aber zeigt sich die Liebe daran, dass ihnen auch kundgetan wurde, dass ihnen ein kostbares Gefäß gegeben wurde, wie es heißt: „Denn eine gute Lehre habe Ich euch gegeben; Meine Tora verlasst nicht.“
ידהוּא הָיָה אוֹמֵר: חָבִיב אָדָם שֶׁנִּבְרָא בְּצֶֽלֶם, חִבָּה יְתֵרָה נוֹדַֽעַת לוֹ שֶׁנִּבְרָא בְּצֶֽלֶם, שֶׁנֶּאֱמַר: כִּי בְּצֶֽלֶם אֱלֹהִים עָשָׂה אֶת הָאָדָם. חֲבִיבִין יִשְׂרָאֵל שֶׁנִּקְרְאוּ בָנִים לַמָּקוֹם, חִבָּה יְתֵרָה נוֹדַֽעַת לָהֶם שֶׁנִּקְרְאוּ בָנִים לַמָּקוֹם, שֶׁנֶּאֱמַר: בָּנִים אַתֶּם לַייָ אֱלֹהֵיכֶם. חֲבִיבִין יִשְׂרָאֵל שֶׁנִּתַּן לָהֶם כְּלִי חֶמְדָּה, חִבָּה יְתֵרָה נוֹדַֽעַת לָהֶם שֶׁנִּתַּן לָהֶם כְּלִי חֶמְדָּה, שֶׁנֶּאֱמַר: כִּי לֶֽקַח טוֹב נָתַֽתִּי לָכֶם, תּוֹרָתִי אַל תַּעֲזֹֽבוּ
Alles ist [von G-tt] vorhergesehen, [dem Menschen] aber ist die freie Wahl gegeben. Mit Güte wird die Welt gerichtet, und alles [wird beurteilt] nach der Mehrheit der [guten] Taten.
טוהַכֹּל צָפוּי, וְהָרְשׁוּת נְתוּנָה, וּבְטוֹב הָעוֹלָם נִדּוֹן, וְהַכֹּל לְפִי רוֹב הַמַּעֲשֶׂה.
Er pflegte zu sagen: Alles wird gegen Bürgschaft ausgegeben, und ein Netz ist ausgebreitet über alle Lebenden. Der Laden steht offen, der Kaufmann borgt, das Buch liegt aufgeschlagen, die Hand schreibt, und wer borgen will, der komme und borge. Die Schuldeneintreiber aber gehen jeden Tag ständig umher und fordern die Bezahlung von dem Menschen – mit seiner Einwilligung oder ohne seine Einwilligung. Sie haben etwas (das Schuldbuch), worauf sie sich berufen können; und das Gesetz ist ein Gesetz der Wahrheit. Alles wird für die Mahlzeit (die künftige Welt) vorbereitet.
טזהוּא הָיָה אוֹמֵר: הַכֹּל נָתוּן בָּעֵרָבוֹן, וּמְצוּדָה פְרוּסָה עַל כָּל הַחַיִּים, הֶחָנוּת פְּתוּחָה, וְהַחֶנְוָנִי מַקִּיף, וְהַפִּנְקָס פָּתֽוּחַ, וְהַיָּד כּוֹתֶֽבֶת, וְכָל הָרוֹצֶה לִלְווֹת יָבֹא וְיִלְוֶה, וְהַגַּבָּאִין מַחֲזִירִין תָּדִיר בְּכָל יוֹם, וְנִפְרָעִין מִן הָאָדָם מִדַּעְתּוֹ וְשֶׁלֹּא מִדַּעְתּוֹ, וְיֵשׁ לָהֶם עַל מַה שֶּׁיִּסְמֽוֹכוּ, וְהַדִּין דִּין אֱמֶת, וְהַכֹּל מְתֻקָּן לִסְעוּדָה.
Rabbi Elasar ben Asarja sagte: Wenn es keine Tora gibt, hat man auch kein Derech Erez (gute Sitten); wenn es kein Derech Erez gibt, hat man auch keine Tora. Wenn es keine Weisheit gibt, hat man auch keine Ehrfurcht [vor G-tt]; wenn es keine Ehrfurcht [vor G-tt] gibt, hat man auch keine Weisheit. Wenn es kein Wissen gibt, hat man auch keine Einsicht; wenn es keine Einsicht gibt, hat man auch kein Wissen. Wenn es kein Mehl [ausreichenden Lebensunterhalt] gibt, hat man auch keine Tora; wenn es keine Tora gibt, hat man auch kein Mehl. Er pflegte zu sagen: Einer, dessen Weisheit seine [guten] Taten übertrifft, womit kann man ihn vergleichen? Mit einem Baum, der viele Äste, aber nur wenige Wurzeln hat; kommt der Wind, so entwurzelt er ihn und stürzt ihn um auf sein Geäst; wie es heißt: „Und er wird sein wie ein einsamer Baum in der Steppe, der nicht gewahr wird, wenn Gutes kommt; auf verdorrtem Boden wird er wohnen, in der Wüste auf salzigem Boden, der unbewohnbar ist.“ Einer aber, dessen [gute] Taten seine Weisheit übertreffen, womit kann man ihn vergleichen? Mit einem Baum, der wenige Äste, aber viele Wurzeln hat; kämen auch alle Winde der Welt und stürmten gegen ihn an, so können sie ihn doch nicht von seiner Stelle rücken; wie es heißt: „Und er wird sein wie ein Baum, am Wasser gepflanzt, der seine Wurzeln zum Wasserlauf streckt; der nicht gewahr wird, wenn Hitze kommt, und dessen Blätter grün bleiben; in einem Jahr der Dürre bleibt er unbesorgt und hört nicht auf, [fortwährend] Früchte zu tragen.“
יזרַבִּי אֶלְעָזָר בֶּן עֲזַרְיָה אוֹמֵר: אִם אֵין תּוֹרָה אֵין דֶּֽרֶךְ אֶֽרֶץ, אִם אֵין דֶּֽרֶךְ אֶֽרֶץ אֵין תּוֹרָה, אִם אֵין חָכְמָה אֵין יִרְאָה, אִם אֵין יִרְאָה אֵין חָכְמָה, אִם אֵין דַּֽעַת אֵין בִּינָה, אִם אֵין בִּינָה אֵין דַּֽעַת, אִם אֵין קֶֽמַח אֵין תּוֹרָה, אִם אֵין תּוֹרָה אֵין קֶֽמַח. הוּא הָיָה אוֹמֵר: כֹּל שֶׁחָכְמָתוֹ מְרֻבָּה מִמַּעֲשָׂיו, לְמָה הוּא דוֹמֶה: לְאִילָן שֶׁעֲנָפָיו מְרֻבִּין וְשָׁרָשָׁיו מוּעָטִין, וְהָרֽוּחַ בָּאָה וְעוֹקַרְתּוֹ וְהוֹפַכְתּוֹ עַל פָּנָיו, שֶׁנֶּאֱמַר: וְהָיָה כְּעַרְעָר בָּעֲרָבָה, וְלֹא יִרְאֶה כִּי יָבֹא טוֹב, וְשָׁכַן חֲרֵרִים בַּמִּדְבָּר, אֶֽרֶץ מְלֵחָה וְלֹא תֵשֵׁב. אֲבָל, כֹּל שֶׁמַּעֲשָׂיו מְרֻבִּין מֵחָכְמָתוֹ, לְמָה הוּא דוֹמֶה: לְאִילָן שֶׁעֲנָפָיו מוּעָטִין וְשָׁרָשָׁיו מְרֻבִּין, שֶׁאֲפִילוּ כָּל הָרוּחוֹת שֶׁבָּעוֹלָם בָּאוֹת וְנוֹשְׁבוֹת בּוֹ, אֵין מְזִיזִין אוֹתוֹ מִמְּקוֹמוֹ, שֶׁנֶּאֱמַר: וְהָיָה כְּעֵץ שָׁתוּל עַל מַֽיִם, וְעַל יוּבַל יְשַׁלַּח שָׁרָשָׁיו, וְלֹא יִרְאֶה כִּי יָבֹא חֹם, וְהָיָה עָלֵֽהוּ רַעֲנָן, וּבִשְׁנַת בַּצֹּֽרֶת לֹא יִדְאָג, וְלֹא יָמִישׁ מֵעֲשׂוֹת פֶּֽרִי.
Rabbi Elieser Chisma sagte: [Die Vorschriften im Traktat Kinim über] Vogelopfer und [die Vorschriften zur Berechnung von] Nidda-Anfängen (Beginn der weiblichen Periode) – diese sind wesentliche Teile der Halacha; [Kenntnisse über] die Bahnen der Gestirne und den Lauf der Sonne am Himmel (Astronomie) und [Kenntnisse über] die Gematria (Berechnung und Kombination von Zahlenwerten hebräischer Worte und Begriffe zur ergänzender Erforschung und Auslegung der Heiligen Schrift) sind Beigaben zur Weisheit.
יחרַבִּי אֱלִיעֶֽזֶר (בן) חִסְמָא אוֹמֵר: קִנִּין וּפִתְחֵי נִדָּה, הֵן הֵן גּוּפֵי הֲלָכוֹת. תְּקוּפוֹת וְגִמַּטְרִיָּאוֹת, פַּרְפְּרָאוֹת לַחָכְמָה.
Rabbi Chananja ben Akaschja sagte: Der Heilige, gesegnet sei Er, wollte [das Volk] Israel verdienstvoll machen, deshalb vermehrte Er für sie reichlich Tora und Mizwot, wie es heißt: „Dem Ewigen gefiel es, um [Israels] Gerechtigkeit willen die Tora groß und herrlich zu machen.“
רַבִּי חֲנַנְיָה בֶּן עֲקַשְׁיָא אוֹמֵר, רָצָה הַקָּדוֹש בָּרוּךְ הוּא לְזַכּוֹת אֶת יִשְׂרָאֵל, לְפִיכָךְ הִרְבָּה לָהֶם תּוֹרָה וּמִצְוֹת, שֶׁנֶּאֱמַר: י-י חָפֵץ לְמַעַן צִדְקוֹ יַגְדִּיל תּוֹרָה וְיַאְדִּיר.
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