Dies ist der "Jezer Hara" (bösen Trieb), der über einen Mensch von seiner Geburt an herrscht, im Gegensatz zum "Jezer Tow"(guten Trieb), der sich mit einem Menschen erst bei seiner Bar Mizwa vereinigt.

Schon in früher Kindheit besaß Jisrael, der einst der berühmte Rabbi Jisrael von Rusin werden sollte, außergewöhnliche Züge und Begabungen. Bei seiner Bar Mizwa fragte ihn einer der Gäste: "Sag mir, Jisrael, wenn dein Jezer Tow erst heute zu dir gekommen ist, weil du nun die Mizwot einhalten musst, wie konntest du deinen Jezer Hara in den Jahren davor ganz allein abwehren?"

"Wann immer er mich zu einer Sünde verführen wollte, verscheuchte ich ihn mit einem Argument."

"Mit welchem?" fragte der Mann neugierig.

"Ich erklärte ihm, was die Halacha verlangt: dass ein Richter nur urteilen darf, wenn beide Parteien anwesend sind. Wenn er mich verführen will, muss er also warten, bis der Jezer Tow kommt und seinen Standpunkt vertritt!"