Die „Drei Wochen“ sind eine jährliche Trauerperiode, die immer auf den Sommer fällt. Während dieser „Drei Wochen“ betrauern wir die Zerstörung der Heiligen Tempel und unsere Vertreibung in das immer noch andauernde Exil.

Die Periode beginnt am 17. des Hebräischen Monats Tammus mit einem Fasttag, der jenen Tag, an dem die Römer die Stadtmauern Jerusalems im Jahre 69 des bürgerlichen Kalenders durchbrachen, markiert.

Das Ende dieser Periode ist zugleich ihr Höhepunkt: Das Fasten am 9. des Hebräischen Monats Aw, an dem beide Heilige Tempel niedergebrannt wurden. Dies ist der traurigste Tag des Jüdischen Kalenders und auch das Datum, an dem sich andere Tragödien der Jüdischen Geschichte ereigneten.

Wie beachten wir diesen Tag?

Es gibt verschiedene Bräuche und Vorschriften, die wir während der dreiwöchigen Periode einhalten: Wir lassen unsere Haare nicht schneiden, kaufen keine neuen Kleidungsstücke, hören keine Musik und veranstalten keine Hochzeiten.

Der 17. Tammus, der diesen Zeitabschnitt eröffnet, ist ein Fasttag, an dem wir vom Morgengrauen bis zum Ausgang der Sterne dem Essen und Trinken entsagen.

Unsere Weisen sagen, dass die der Zerstörung Jerusalems Nachtrauernden es verdienen, Jerusalem mit dem Kommen Moschiachs wiedererbaut zu sehenWährend der neun letzten Tage dieser „Drei Wochen“ wird das Trauern noch intensiver: Ab dem 1. Aw essen wir kein Fleisch, trinken keinen Wein, auch keinen Traubensaft, und tragen keine frischgewaschenen Kleider.

Der 9. Aw ist ein strengerer Fasttag als der 17. Tammus. Er fängt bereits mit dem Sonnenuntergang des vorherigen Abends an, wenn wir uns in den Synagogen versammeln und das Buch der Klagen Jeremias lesen. Abgesehen vom Fasten enthalten wir uns weiterer vergnüglicher Aktivitäten: Wir waschen uns nicht, verwenden keine Kosmetika, tragen keine Lederschuhe und enthalten uns der ehelichen Pflichten. Bis Mittag sitzen wir auf dem Boden oder auf niedrigen Stühlen.

Die „Drei Wochen“ bedeuten mehr als Fasten und Klagen. Unsere Weisen sagen, dass die der Zerstörung Jerusalems Nachtrauernden es verdienen, Jerusalem mit dem Kommen Moschiachs wiedererbaut zu sehen. Möge dieser Tag bald kommen, und dann werden alle Trauertage des Kalenders sich in Tage der größten Freude verwandeln!