Frage?
Mein Freund befinden sich bezüglich folgender Frage im Konflikt: „Sollen wir vor der Ehe zusammenleben?“ Ich möchte das nicht, solange wir noch nicht verheiratet sind. Er sagt aber, dass er sich bei der Bindung an eine Frau nicht wohlfühle, wenn er nicht zuvor mit ihr zusammengewohnt hat. Auch wenn ich das nicht nachvollziehen kann, klingt sein Argument trotzdem plausibel.
Antwort!
Sagen Sie Ihrem Freund, dass Sie sich nicht wohl fühlen, sich auf einen Mann festzulegen und mit ihm zu leben, der nicht bereit, eine „Verpflichtung ohne Wenn und Aber“ einzugehen.
Eine dauerhafte Ehe basiert immer zuerst auf Engagement, die später in Gemütlichkeit mündet, - aber nicht umgekehrt. Wenn bei Ihrem Freund die Gemütlichkeit vor der Verpflichtung steht, so bringt er kein echtes Engagement für Ihr gemeinsames Leben mit. Was passiert, wenn Ihre Ehe auf Probleme und Unannehmlichkeiten trifft? Diese kommen, - es ist nur eine Frage der Zeit, - denn es gibt kein einziges Paar, das in seinem Eheleben davon verschont bleibt. Springen Sie deshalb gleich von der Brücke? Oder arbeiten Sie an Ihrer Beziehung, weil Sie eine Verpflichtung für einander und zu G-tt eingegangen sind?
In diesem Fall ist die Ehe dem Judentum sehr ähnlich. Unsere Weisen berichten aus jenen Tagen, als G-tt das jüdische Volk bat, die Tora zu akzeptieren und sie antworteten: „Naase wenischma“ („Wir werden tun und wir werden verstehen.“) Wir haben uns zu zwei entscheidenden Elementen einer sinnvollen Beziehung verpflichtet: Erstens, die Verpflichtung, alles für eine glückliche Beziehung zu tun, und zweitens, die Schaffung der Gemütlichkeit, die auf Wissen und Verständnis für den anderen beruht. Damit unsere Beziehung eine gute Chance hat, dauerhaft zu bestehen, muss das Engagement an erster Stelle stehen.
Der Lubawitscher Rebbe pflegte zu sagen: „Zusammensein, wenn man getrennt sein sollte, ist der Grund dafür, in Zeiten des Zusammenseins auseinander zu sein.“1
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