“Korach teilte (wörtlich: nahm) sich selbst” (16:1)

Frage: Warum beginnt der Abschnitt über Korach mit dem Wort wajikach (“und er nahm”)?

Antwort: Einmal kam ein sehr eindruckvoller Mann zu Rabbi Nachum von Tschernobyl und erbot sich, ihm geheimes Wissen über die Torah zu enthüllen. Der Rabbi sagte: “Bevor ich auf dein Angebot eingehe, muss ich meinen Rebbe, den Magid von Mesritsch, fragen.” Der Magid hörte aufmerksam zu und sagte dann: “Es war klug von dir, nicht sofort einzuwilligen; denn der Mann, der dich besuchte, war ein Abgesandter des Bösen. Übrigens, warum hast du ein so verlockendes Angebot abgelehnt?”

Rabbi Nachum erzählte eine Geschichte aus seiner Kindheit. Seine Mutter starb, und der Vater heiratete noch einmal. Die Stiefmutter behandelte den Jungen sehr grob. “Einmal kam ich vom Cheder nach Hause, um Mittag zu essen. Meine Stiefmutter war nicht da. Da ich wusste, wie viel sie mir zu geben pflegte, nahm ich mir eine etwas kleinere Portion. Noch während ich aß, kam sie heim und schlug mich. Ich fragte: “Welches Unrecht habe ich getan? Du warst nicht zu Hause, und ich habe weniger genommen, als du mir gegeben hättest.”

Sie antwortete: “Allein nemt man nit.” Das war für mich eine Lektion, die ich nie vergessen habe. Allein nimmt man nichts.”

Mit dem Wort wajikach — “und er nahm” — weist die Torah auf Korachs großen Irrtum hin. Obwohl er klug war und obwohl er sich im Recht glaubte, wollte er etwas für sich haben. Aber allein nemt man nit.