Welcher Politik folgten die Juden der biblischen Zeit? Waren sie Kapitalisten, Kommunisten, Sozialisten ...?

Nein, sie waren Kohanim, Leviten und Israeliten. Und vor allem waren sie Realisten, weil sie ihre Gesetze unmittelbar von G-tt bekommen hatten. Sie besaßen ein außergewöhnliches Wissen über den Aufbau einer Gemeinschaft, die dem Wohl der Mehrheit diente. Darum haben Elemente ihres Sozialwesens alle wichtigen politischen Bewegungen beeinflußt, und viele unserer heutigen Gesetze gehen direkt auf ihre Zivil- und Strafgesetze zurück.


Diese Woche lesen wir Behar, das die Gesetze des Schabbat (jeder siebte Tag) und des Jobeljahres (jedes fünfzigste Jahr) enthält. Einige der weisen Regeln in Behar sollten wir uns ansehen:

Landwirtschaft: Im Jobeljahr durfte man die Felder nicht bestellen. Das hatte eine spirituelle Bedeutung: Wir sollen nicht vergessen, daß das Land G-tt gehört. Außerdem sollte der Boden sich regenerieren - das ist heute noch ein guter Rat.

Soziale Gerechtigkeit: Im Jobeljahr “sollt ihr ... Freiheit im ganzen Land für alle Einwohner ausrufen ... Ihr sollt jedem Mann seinen Besitz zurückgeben und jeden Mann seiner Familie.” Es ging darum, das Land gleichmäßig zu verteilen, damit nicht einige wenige zuviel Macht anhäuften.

Gerechter Handel: “Wenn es noch viele Jahre bis zum Jobeljahr sind, sollt ihr den Preis anheben, und wenn es nur noch wenige Jahre sind, sollt ihr den Preis senken.” Hier geht es um die Ernte des Feldes, denn das Land gehört G-tt.

Regierung: Als Lohn für die “Steuer” - das Befolgen seiner Gebote - verspricht uns G-tt viel: “Wenn ihr meine Gesetze einhaltet und meine Gebote befolgt ... sollt ihr im Land sicher sein und gedeihen. Und das Land soll Frucht tragen, und ihr sollt essen, bis ihr satt seid.

Das ist ein gutes System, in dem wir heute noch leben, einerlei, welche irdische Politik wir unterstützen. Studieren Sie die Tora, befolgen Sie die Mizwot, und G-tt wird für das übrige sorgen.