Sie sind am Freitagnachmittag auf dem Weg von der Arbeit nach Hause. Aber die vergangene Woche geht Ihnen nicht aus dem Kopf. Sie hatten Streit mit einem Kollegen. Ein Projekt blieb unvollendet, ein finanzielles Problem ungelöst. Was machen Sie falsch?

Sie machen Ihre Arbeit falsch.

Ihnen ist die Bedeutung der Arbeit für Ihr Leben nicht klar. Arbeit ist nur ein Mittel zum Zweck, und der Zweck ist nicht ein Leben allein für die Arbeit. Der Zweck ist Ruhe – und das ist ein Befehl.

Es ist ein wichtiger Befehl oder, wenn Ihnen das lieber ist, ein Gebot. Diese Woche lesen wir im Tora-Abschnitt Wajakhel:

“Und Mosche versammelte alle Kinder Israel und sprach zu ihnen: Dies sind die Worte, die der H-rr gesagt hat und denen ihr gehorchen sollt. An sechs Tagen werde gearbeitet, aber der siebente Tag soll ein heiliger Tag für euch sein, ein Schabbat der feierlichen Ruhe vor dem H-rrn.”

Im Originaltext steht für “Schabbat der feierlichen Ruhe” Schabbat Schabbaton. Die Wiederholung ist bedeutsam. Um sie zu verstehen, müssen wir zuerst untersuchen, warum der Satz “an sechs Tagen werde gearbeitet” im Passiv steht. Das liegt daran, daß die Welt nicht unser Hauptanliegen ist. Die Tora erlaubt uns nur die notwendige Arbeit. Wenn Sie darüber hinausgehen, fehlt Ihnen der Glaube, daß “der H-rr euer G-tt euch segnen wird bei allem, was ihr tut”, daß er uns gibt, was wir brauchen. Die Tora weiß sogar, daß die tägliche Tretmühle nicht die Arbeit ist, die Ihnen den größten Spaß macht. Wahre Freude kommt aus der Spiritualität.

Wenn Ihre Arbeit für Sie derart wichtig wird, daß Sie Ihre wahre Berufung vergessen, sind Sie nicht mehr imstande, “den Glanz des Königs zu schauen” – weder in der Tora noch im Gebet.

Aber wenn Sie die Bedeutung der Arbeit richtig verstehen, erleuchtet das Licht des Schabbats Ihr Leben, und Ihnen wird klar, was Schabbat Schabbaton bedeutet. Dann werden Sie doppelten Frieden haben, nicht nur am Schabbat, sondern die ganze Woche über.