"Dies sind die Vorschriften über denjenigen, der von Aussatz befallen ist" - "Sot Tihje Torat Ha'Mezora" (Lev. 14:2)

Warum wird Aussatz eigentlich als 'Mezora' bezeichnet?

Die Gemara (in Traktat Arachin 15b) besagt, daß eine Ursache für Mezora darin liegen kann, daß die betreffende Person sich 'Laschon Hara', d.h. übler Nachrede, schuldig gemacht hat. Das Wort Mezora ist dementsprechend auch aus den beiden Begriffen 'Mozi' und 'Ra' gebildet, die zusammen gelesen soviel bedeuten wie: Jemand, der (über andere) Schlechtes hervorbringt. Als Reaktion hierauf wird der Schuldige von 'Nega Zaraat', d.h. der Plage von Aussatz, befallen.

Die Tora verbietet Laschon Hara ausdrücklich, indem sie uns warnt: "Lo Telech Rachil Be'Amecha" - "Sei unter deinem Volk kein Verleumder" (Lev. 19:16). Die Gematria, bzw. der numerische Wert dieses Passuks entspricht 883, genau dem Zahlenwert der Worte 'Nega Zaraat'. Dies zeigt, daß das Vergehen von schlechter Nachrede, sowie der Aussatz als Reaktion hierauf, exakt dem Prinzip 'Mida Keneged Mida', d.h. 'Maß für Maß', entspricht.

Der Midrasch erzählt, daß Rabbi Schimon Ben Gamliel eines Tages seinen Diener auf den Markt schickte mit dem Auftrag, ihm das Beste zu bringen, was er auf dem Markt finden kann. Der Diener kam mit Zunge (im Hebräischen 'Laschon') vom Markt zurück.

Ein anderes Mal schickte Rabbi Schimon ben Gamliel seinen Diener mit dem Auftrag auf den Markt, ihm das Schlechteste, was er finden kann, zu besorgen. Wiederum kam der Diener mit Zunge zurück.

Rabbi Schimon ben Gamliel war darüber erstaunt und fragte seinen Diener, "wie kommt es, daß du mir Zunge einmal als das Beste vom Mark bringst und ein anderes Mal als das Schlechteste?" Der Diener antwortete ihm, "es gibt nichts besseres als eine Zunge, die Gutes spricht, aber auch nichts schlechteres als eine Zunge, die Übles verbreitet."