Lashon Hara ist eine bösartige Sünde, die viel Schaden anrichtet und unzählige Familien und Freundschaften zerstört hat. Der Talmud zählt Personen, „die immer Lashon Hara sprechen“, zu einer Gruppe, die es nicht verdienen wird die Schechina zu begrüßen! Glücklicherweise hat in den letzten Jahrzehnten das Bewusstsein hinsichtlich Laschon Hara zugenommen; dies wurde durch die leidenschaftlichen Schriften des Chafez Chaim (Rabbi Israel Meir Kagan, 1838-1933) zu diesem Thema erheblich befördert.

Es gibt zwei Ansätze diese Mizwa zu erfüllen. Der einfache Weg ist Abstinenz und Selbstdisziplin. Die natürliche Versuchung, in Klatsch zu schwelgen, muss bezwungen werden. Dies ist eine schwierige Aufgabe, weil der Kampf fortwährend und konstant ist, aber "letztlich der Verstand die Begierden des Herzens kontrolliert."

Rabbi Schneur Zalman von Liadi, der erste Rebbe von Chabad, zeigte einen alternativen Ansatz auf (Tanja, Iggeret HaKodesch, Brief 22):

„Daher flehe ich, meine Geliebten und Freunde, wieder und wieder, sich mit ganzem Herzen und ganzer Seele abzumühen, um die Liebe für den Mitmenschen fest in seinem Herzen zu verankern, „und keiner sinne auf des anderen Unheil in eurem Herzen“ (Sach. 8:17.) steht geschrieben. Solch eine [Erwägung] sollte niemals im Herzen aufkommen; und kommt sie auf, hat man sie aus seinem Herzen zu verstoßen (Siehe oben, Likkutej Amarim, Kap. 12.) „wie Rauch verjagt wird“, wirklich wie einen Gedanken des Götzendienstes. Denn Bösrede ist so schwerwiegend wie Götzendienst, Unzucht und Blutvergießen (Siehe Arachin 15b; Maimonides, Mischne Tora, Hilchot Deot 7:3; und siehe oben, Iggeret HaTeschuva, Kap. 7.). Ist dies so beim Sprechen etc. (… umso schwerwiegender ist es beim Gedanken.); denn bereits jedem Weisen des Herzens ist die größere Wirkung des Gedankens gegenüber dem Wort bekannt, sei es zum Guten oder zum Verbesserungswürdigen.“

Jemand, der permanent seine Sprache überprüft wird sich immer mit Negativität beschäftigen – „Ich kann dies nicht sagen, Ich sollte jenes nicht sagen, etc.“ Solch ein Mensch tut Gutes, da er seine negatives Gefühle nicht an andere übermittelt, aber sein Herz ist noch kein Heiligtum für G-ttlichkeit. Andererseits wird ein Mensch, der daran arbeitet wirklich jeden Juden zu respektieren und alle negativen Einstellungen aus seinem Herzen zu löschen, ein instinktiv liebevoller Mensch. Anstatt die Dunkelheit zu bekämpfen, überwältigt er sie, indem er ein Licht in seinem Herzen scheinen lässt.