Das Buch Esther – Megillat Esther – gehört neben dem Pentateuch – Chumasch – und dem Buch der Psalmen – Tehillim – zu den meistgedruckten Texten der Bibel. Aus diesem Grund ist es mir eine besondere Freude dem deutschsprachigen Publikum diesen Band vorzustellen.
Es handelt sich hierbei um eine neue Übersetzung der Megillat Esther und, meines Wissens nach, um die erste deutsche Übersetzung des Kommentars von Raschi hierzu.1
Es erfüllt mich mit besonderer Ehrfurcht, gepaart mit einem Gefühl der Freude, dass dieser Band am Vorabend des neunhundertsten Todestages von Raschi erscheint.
Das von mir geleitete Machon Raschi Institut hat es sich zur Aufgabe gemacht, das Werk Raschis auch denjenigen zugänglich zu machen, denen es bisher verschlossen geblieben ist.
Zu diesem Zweck wurde das Buch Esther ausgewählt den Reigen einer Gesamtausgabe zu eröffnen.
Der Talmud (Traktat Megilla 17a) legt fest, dass „derjenige, der die Megilla von rückwärts ließt, die Pflicht des Lesens der Megilla nicht erfüllt hat“. Die chassidischen Meister erklären die tiefere Bedeutung dieser Vorschrift folgendermaßen: Derjenige, der die im Buch Esther geschilderten Ereignisse als eine längst zurückliegende – „rückwärts“ – Episode in der jüdischen Geschichte betrachtet, hat den eigentlichen Sinn des Buches Esther verkannt. Die dem Buch Esther zugrundeliegende Botschaft – das Erkennen des g-ttlichen Wirkens im Verborgenen und das unbeugsame, hartnäckige Festhalten an der Tora – ist nicht nur geschichtlicher Natur, sondern besitzt Gültigkeit für alle Zeiten und Generationen.
Möge es mein Verdienst sein durch die Veröffentlichung dieses Bandes zur Förderung und weiteren Verbreitung des Toralernens im deutschsprachigen Raum beigetragen zu haben.
Tel Aviv, im Frühjahr 5764 / 2004
Fußnoten
1.
Die Online-Version dieses Buches erscheint ohne dem Raschi-Kommentar. Wir empfehlen Ihnen, sich bei Interesse das Buch zuzulegen. (Anm. des Online Editors)
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