Im Zusammenhang mit dem Fest Schmini Azeret (am achten Tag der Versammlung) erzählen unsere Weisen eine hübsche Geschichte:

Ein König veranstaltete einmal ein großes Fest und lud seine lieben Söhne und Töchter in den Palast ein. Nachdem sie einige schöne Tage miteinander verbracht hatten, bereiteten die Gäste sich auf die Abreise vor. Aber der König sagte zu ihnen: „Bitte, bleibt noch einen Tag hier, ich kann mich so schwer von euch trennen!“

So geht es auch uns. Wir haben viele glückliche Tage im Haus G-ttes (in der Synagoge) verbracht. Leider sind einige Besucher seltene Gäste. G-tt will uns aber noch einen Tag in der Schul sehen, und darum hat er uns ein zusätzliches Fest gegeben: Schmini Azeret.

In manchen Gemeinden ist es üblich, am Abend von Schmini Azeret zum Hakafot zu gehen, so wie am folgenden Abend (Simchat Tora).

An Schmini Azeret essen wir noch in der Sukka, aber ohne den Segen „in der Sukka verweilen“ (leischew basukka).

Beim G-ttesdienst am Morgen von Schmini Azeret wird der Abschnitt asset te’asser aus der Tora gelesen, der vom Zehnten handelt. Sukkot ist das Fest der Ernte (Chag Massif). Nach der Ernte wurde den Armen und den Leviten einst der „Zehnte“ gegeben, wie die Tora es verlangt. Beim Musaf sprechen wir ein besonderes Gebet, in dem wir um Regen (geschem) bitten.