Asija: Welt der »Tat«, niedrigste der »Vier Welten« genannten wesentlichen Stufen der Schöpfungsfolge.
Azilut: Welt der »Emanation«, höchste der »Vier Welten« genannten wesentlichen Stufen der Schöpfungsfolge.
Baal Schem Tov, Rabbi Israel, 18. Elul 5458 – 6. Sivan 5520 (1698-1760), Offenbarer des *Chassidismus und erster Führer der *chassidischen Bewegung.
Bar Mizwa: aram. Bar - »Sohn«, hebr. Mizwa - »Gebot«. Bezeichnung für einen Jungen mit Vollendung des 13. Lebensjahres. Gilt ab diesen Zeitpunkt als volljähriges Mitglied der Gemeinschaft mit allen Rechten und Pflichten.
Berija: Welt der »Schöpfung«, zweite der »Vier Welten« genannten wesentlichen Stufen der Schöpfungsfolge; gilt als Quelle der Seelen.
Chabad: Jüdische Erneuerungsbewegung, um 1770 in Weißrussland entstanden. Das Wort »Chabad« ist ein Kürzel für die hebräischen Worte Chochma (Weisheit), Bina (Verständnis), Da’at (Wissen) und steht für wissendes Judesein, verbunden mit einer praktischen, lebensbejahenden Ethik. Erklärtes Ziel ist es, die Weisheit der jüdischen Tradition ins tägliche Leben zu integrieren und so neue Perspektiven in der Beziehung zu G-tt und dem Mitmenschen zu eröffnen. Siehe auch *Lubawitsch
Chassid: der »Gütige«, »Fromme«; Anhänger des *Chassidismus.
chassidisch: zum *Chassidismus gehörend
Chassidismus: Lehre über G-tt und G-ttlichkeit; mystische Dimension der *Tora, wurde auf g-ttliche Weisung ab dem Jahr 1734 von Rabbi Israel *Baal Schem Tov offenbart. Kenntnis der Tora ist nicht vollkommen ohne Kenntnis ihrer mystischen, chassidischen Dimensionen. Von der »Verbreitung der mystischen Dimension der Tora nach draußen« ist das Kommen des Messias abhängig (s. Keter Schem Tov, § 1).
Chassidus: s. *Chassidismus
Chessed: »Güte«, erstes emotionales Attribut der zehn *Sefirot.
Chochma: »Weisheit«, erste der zehn *Sefirot; das Urstadium des intellektuellen Prozesses, Kern des Konzepts. Siehe auch *Chabad.
Ez Chajim: hebr. »Baum des Lebens«, grundlegendes *kabbalistisches Werk von Rabbi Chajim Vital.
Jezira: Welt der »Formung«, dritte der »Vier Welten« genannten vier wesentlichen Stufen der Schöpfungsfolge.
Kabbala: »Überlieferung«; mystische Dimension der Tora, wurde von Generation zu Generation einigen Auserwählten weitergegeben, seit dem *Baal Schem Tov aber weit verbreitet durch die *chassidische Lehre. Kenntnis der Tora ist nicht vollkommen ohne Kenntnis ihrer mystischen Dimension. Von der »Verbreitung der mystischen Dimension der Tora nach draußen« ist das Kommen des Messias abhängig (s. Keter Schem Tov, § 1).
Lubawitsch: Dorf in Weißrussland; wurde 1813 zum Zentrum der *chassidischen *Chabad-Bewegung, bis es 1915 in den Wirren des 1. Weltkrieges evakuiert wurde. Der Ortsname dient bis heute als Bezeichnung für die Chabad-Bewegung und geht auf as Wort »Luba« zurück (»Liebe« im Russischen und Polnischen), als Symbol der Liebe gegenüber dem Schöpfer und der Schöpfung.
Malchut: »Königreich«, »Herrschaft«; eines der zehn g-ttlichen Attribute (s. *Sefirot).
Midrasch: Exegetische Lehrsammlung unserer Weisen s.A.
Mizwa: hebr. »Gebot«
Mizwot: Pl. zu *Mizwa
Or Ejn Sof: hebr. »Licht des Unendlichen (G-ttes)«; erste Emanation aus dem Unendlichen.
Rosch Chodesch: hebr. »Kopf des Monats«, Neumond.
Sefer Jezira: hebr. »Buch der Schöpfung«, bedeutendes Werk der *Kabbala; wird dem Urvater Avraham zugeschrieben.
Sefira: Die zehn g-ttlichen Attribute: Chochma (Weisheit), Bina (Verständnis), Da’at (Wissen), Chessed (Güte), Gevura (Strenge), Tiferet (Schönheit), Nezach (Ewigkeit, Sieg), Hod (Herrlichkeit), Jesod (Kern, Grundlage), Malchut (Herrschaft).
Sefirot: Pl. zu *Sefira
Seïr Anpin: hebr. wörtlich »Kleines Angesicht«; *kabbalistischer Begriff für sechs g-ttliche Attribute (s. *Sefirot).
Sohar: grundlegendes Werk der *Kabbala, verfasst von Rabbi Schimon bar Jochai.
Talmud: von hebr. »lamod« (lernen); besteht aus Mischna und Gemara, d.h. den von Rabbi Jehuda HaNassi gesammelten Lehrsätzen des mündlichen Gesetzes (Mischna) und der Erörterung dieser Mischna in den Gelehrtenschulen (Gemara); es gibt den Babylonischen Talmud und den Jerusalemer Talmud.
Tefillin: im Dt. als »Gebetsriemen« übersetzt, obwohl nicht zwingend mit dem Gebet verbunden; Riemen, an denen lederne Kapseln befestigt sind, die vier handgeschriebene Abschnitte der Tora auf Pergament enthalten (Deut. 6:4-9; Deut. 11:13-21; Ex. 13:1-10; Ex. 13:11-16). Jeder männliche Jude ist ab dem 13. Geburtstag (s. *Bar Mizwa) verpflichtet, Tefillin täglich außer Schabbat und Feiertag an Hand und Kopf anzulegen.
Tehillim: hebr. »Lobgesänge«, biblisches Buch der Psalmen.
Tora: »Weisung«, die Moses am Berg Sinai übergebene Offenbarung G-ttes. Teile davon wurden von Moses selbst aufgezeichnet (5 Bücher Mosis, »Schriftliche Tora«), anderes wurde zuerst mündlich gepflegt und weitergegeben, um schließlich in einem bis heute währenden Prozess niedergeschrieben zu werden (»Mündliche Tora«).
ב"ה