"Wenn eine Frau empfängt und einen Knaben gebiert ..." (Lev. 12:2)

Der vorige Wochenabschnitt handelte vom koscheren Essen, der Abschnitt dieser Woche beginnt mit der Geburt. Der Zusammenhang lehrt uns, daß die Eltern dem Kind schon vor dessen Geburt verpflichtet sind. Eine Schwangere muß darauf achten, was sie ißt, weil das Kind davon beeinflußt wird. (R. Akiwa Eiger)


Frage: In der Gemara (Nidda 30b) beschreibt Rabbi Simlai das Ungeborene im Mutterleib so: “Es hat eine brennende Kerze auf dem Kopf, in deren Licht es von einem Ende der Welt zum anderen sieht.” Was ist damit gemeint?

Antwort: Die Worte von Rabbi Simlai sind metaphorisch gemeint. Die brennende Kerze symbolisiert die Torah und die Mizwot, wie der Pasuk sagt: “Denn eine Mizwa ist eine Kerze, und die Torah ist das Licht” (Sprüche 6:23). Jeder Mensch hat die Aufgabe, die Welt mit dem Licht seiner Torah und seiner Mizwot besser zu machen. Schon vor seiner Geburt gibt Haschem ihm Gelegenheit, die ganze Welt zu “sehen”, und Er erklärt: “Dank deiner Torah und deiner Mizwot hast du das Potenzial, die ganze Welt zu meistern, vorausgesetzt, du beeinflusst sie und lässt dich nicht von ihr beeinflussen.”