“Und das sind die Gesetze, die du ihnen vorlegen sollst” (21:1).

Dieser Teil der Tora folgt unmittelbar der Offenbarung am Berg Sinai und der Übergabe der Zehn Gebote. Aber was hier aufgezählt wird, sind keine idealen Regeln über die Beziehung zwischen G-tt und den Menschen, sondern sehr konkrete Gebote über Beziehungen zwischen Menschen. Wir lernen daraus, dass „gute Manieren die Voraussetzung für die Tora sind“. Rabbi Mendel von Kozk pflegte zu sagen: „So wie das Vorwort in einem Buch den Leser über den Inhalt informiert, zeigen die Höflichkeit und die Manieren eines Menschen, wie viel er von der Tora gelernt hat.“


Frage: Raschi erläutert: “Wie auf einen gedeckten Tisch, der bereit ist für den Teilnehmer an einem Fest.” Was hat die Halacha mit einem gedeckten Tisch zu tun?

Antwort: Viele Menschen achten genau auf das Kaschrut ihrer Speisen. Wenn sie auf eine Party gehen, erkundigen sie sich nach der schechita des Fleisches und der Bäckerei, welche die Backwaren geliefert hat, und so weiter. Nur wenn das Essen den Regeln des kaschrut genügt, nehmen sie es zu sich. Leider gehen sie mit Geld oft nicht so streng um und machen zweifelhafte Geschäfte. Raschi weist darauf hin, dass wir mit dem Geld ebenso streng umgehen müssen wir mit dem Essen auf dem Tisch.

Das jüdische Gesetzbuch ist als Schulchan Aruch bekannt. Das bedeutet wörtlich “gedeckter Tisch”. Auch das ist ein Hinweis darauf, dass wir in allen Angelegenheiten der Halacha peinlich genau auf kaschrut achten müssen.