“Wenn du meinem Volk Geld leihst, den Armen unter euch ...” (22:24)

Frage: Das Wort imach (unter euch) scheint überflüssig zu sein. Hätte es nicht genügt zu sagen: “Wenn du meinem Volk Geld leihst, den Armen ...”?

Antwort: Viele Leute legen genau fest, wie viel Geld sie für einen bestimmten guten Zweck spenden wollen, und überschreiten diesen Betrag nicht, obwohl sie immer reicher werden. Das lehnt die Torah ab. Sie weist uns an, dass wir die Armen, denen wir etwas geben, als Menschen “unter uns” betrachten sollen — auf der gleichen Ebene. Wenn wir reicher werden und mehr für uns selbst tun können, dann müssen wir auch mehr für andere tun.

König David schreibt in den Psalmen (112:3): Hon wa’oscher beweito wezidkato omedet la’ad: “Reichtum und Wohlstand sind in seinem Haus, und seine Rechtschaffenheit (zidkato) ist ohne Ende”. Nach einer homiletischen Deutung meint er damit einen Menschen, dessen Heim immer schöner wird, weil sein Wohlstand zunimmt, und dessen zidkato — sein Beitrag für zedaka — trotzdem immer gleich bleibt.