„Als er eifrig meine Rache unter sie brachte .. . siehe! Ich gebe ihm meinen Bund des Friedens“ (25:11-12).

Frage: Wie hängen eifrige Rache und Frieden zusammen?

Antwort: Ein Jude mit Führungsqualitäten muss einerseits eifrig gegen jene kämpfen, welche die Kontinuität der Torah bedrohen oder versuchen, das jüdische Volk zu verunstalten und zu demoralisieren. Andererseits muss er, wenn nötig, „den Frieden lieben und danach streben“. Er muss jede Anstrengung unternehmen, um Harmonie und Einheit zu fördern. Diese beiden gegensätzlichen Eigenschaften muss er verkörpern und anwenden, wenn es notwendig ist.

Als Haschem sah, dass Pinchas sich durch kana’ut (eifrige Rache) auszeichnete und bereitwillig Menschen bestrafte, die das jüdische Volk mit Unmoral verdarben, sagte er: „Ich will ihm briti schalom (meinen Friedensbund) geben“, das heißt, ihn mit der Fähigkeit segnen, Frieden zu schließen, damit er ein erfolgreicher Mann in Israel wird.

Unsere Weisen sagen, dass Pinchas der Prophet Elijahu war. Welche Beziehung besteht zwischen den beiden?

Elijahu war einer der außergewöhnlichen Zeloten, die voller Eifer gegen die falschen Propheten des Baal protestierten und kämpften. Er forderte sie am Berg Karmel heraus, und nachdem er ihre Falschheit entlarvt hatte, tötete er sie (siehe 1. Könige 18). Andererseits sagt die letzte Mischna von Eidujot, wie eine der letzten Aufgaben Elijahus aussehen wird, wenn er kommt, um den Moschiach anzukündigen: la’asot schalom be’olam (der Welt Frieden zu bringen) und das jüdische Volk zu vereinen. Nachdem er Haschems Segen des Friedens empfangen hatte, verkörperte Pinchas also die beiden gegensätzlichen Charakterzüge, die auch der große Prophet Elijahu besitzen sollte.