Am ersen Tag von Sukkot verpflichtet uns die Tora, die vier Arten zu nehmen. Jede Art muss vollständig sein, denn wenn etwas fehlt, ist die Mizwa nicht erfüllt. Mit anderen Worten: Die Regel, dass „die Mehrheit wie das Ganze ist“, gilt hier nicht. Diese Regel bezieht sich auf eine besondere Einsicht in den spirituellen G-ttesdienst.
Was uns beim spirituellen G-ttesdienst am meisten schwächt, ist die Meinung der Gemeinde, der Mehrheit. Wenn die Tora eine Frage aufwirft, können wir Gelehrte fragen und durch Mehrheitsbeschluss eine Entscheidung treffen. Wenn die Mehrheit jedoch der Tora nicht gehorchen will, was G-tt verhüten möge, dürfen wir uns nicht nach der Mehrheit richten.
Noch etwas lernen wir daraus: So wie es nicht genügt, den größten Teil eines Etrogs oder Lulaws zu haben - denn sie müssen vollständig sein -, verhält es sich auch mit dem jüdischen Volk: Es genügt nicht, dass die meisten Juden so sind, wie sie sein sollen. Solange auch nur ein Jude „draußen“ bleibt, hat das ganze Volk einen Makel, denn alle Juden sind „ein Leib“.
(Sichat Simchat Beit Hascho’eiwa 5717)
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