"Und Aharon tat es"

„Und Aharon tat es. Im Angesicht der Menora zündete er die Lampen an, wie G-tt es Mosche befohlen hatte“ (8:3).

Frage: Raschi erklärt, warum die Torah auf die Worte „und Aharon tat es“ Wert legt – sie will Aharon loben „schelo schina“ -, weil er nichts anderes tat. Aber ist es nicht abwegig anzunehmen, Aharon würde von Haschems Anweisungen abweichen?

Antwort: Als Kohen Gadol zündete Aharon die Menora an, und das 40 Jahre lang, während der Mischkan in der Wüste war. Ein Mensch erledigt eine Pflicht beim ersten Mal von Natur aus eifriger und freudiger als nach mehreren Jahren. Darum lobt die Torah Aharon und betont, dass er sich nicht änderte: Selbst nachdem er die Menora viele Jahre lang angezündet hatte, tat er es noch voller Hingabe, Eifer und Begeisterung – wie beim ersten Mal.

Aharon war auch ein oheiw schalom werodeif schalom – „einer, der den Frieden liebt und nach Frieden strebt“ –, und darum liebten ihn alle Juden. Ein gewöhnlicher Bürger ist oft freundlich zu den Menschen und versteht ihre Probleme. Wer ein hohes Amt innehat, wird dagegen oft hochmütig und distanziert. Aharons Größe besteht darin, dass er sein Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen nicht änderte, als er Kohen Gadol wurde, also das zweithöchste Amt in der jüdischen Gemeinde ausübte. Er blieb oheiw schalom werodeif schalom – „einer, der den Frieden liebt und nach Frieden strebt“.