Eines Tages erzählte Rabbi Israel Baal Schem Tow seinen Schülern:
In einem Dorf lebte ein gewisser Reb Dovid, ein einfacher Jude, der durch seiner Hände Arbeit mühsam sein Brot verdient. Trotz seiner Armut wollte er einen vorzüglichen Etrog (eine Zitrusfrucht) für Sukkot kaufen, um die Mizwa des Lulaws und Etrogs so gut wie möglich zu befolgen. Jedes Jahr kratzte er jeden Pfennig zusammen und schränkte sogar seine wichtigsten Bedürfnisse ein. Dann machte er sich auf die lange, beschwerliche Reise in die Stadt und kehrte mit einem Etrog zurück, wie selbst der reichste Mann der Stadt ihn nicht hatte.
Reb Dovids Frau war zornig. Sie hatte kaum eine Krume Brot für den Tisch, und ihr Mann gab ein kleines Vermögen für einen Etrog aus! Vor Ärger und Enttäuschung biss sie die Spitze des Etrogs ab, so dass er für das Fest nicht mehr verwendbar war.
Reb Dovid beklagte sich nicht. Für ihn war der Vorfall ein Zeichen dafür, dass er eines so schönen Etrogs nicht würdig war. „Es war anmaßend von mir zu glauben“, dachte er, „dass ein einfacher Jude wie ich einen solchen Etrog haben soll.“
Seit dem Tag, an dem Awraham seinen Sohn Jizchak auf den Altar legte, hat kein Mann eine Prüfung so glanzvoll bestanden wie Reb Dovid, der sich weigerte, wütend zu werden.
ב"ה
Diskutieren Sie mit