1. Das Glossar beschränkt sich auf hebräische und jiddische Wörter und Begriffe, die in den Sichot vorkommen und im Allgemeinen nicht übersetzt wurden.

2. Dem Leser wird empfohlen, auch den Index zu konsultieren, um diese Wörter und Begriffe im Text zu finden, da die verschiedenen Kontexte eine weitere Klärung bieten können.

3. Wo das Glossar den Fachbegriffen nicht gerecht werden kann, enthält es Verweise auf zugängliche Quellen, die ausführlichere Erklärungen bieten.


Acharon schel Pessach – Letzter Tag von Pessach.

Adam – (a) Name des ersten Menschen. (b) Allgemeiner Begriff für den Menschen. (c) In mystischen Schriften Bezeichnung für die höchste geistige Stufe des Menschen, etymologisch gesehen eine Ableitung von „Edame leEljon (ich will dem Höchsten gleichen“ (Jeschajahu 14,14), d. h. „dem Bildnis gleichen, das der Erscheinung Adams oben entspricht [auf dem, was wie ein Thron aussah]“ (Jecheskel 1,26).

Adar – Zwölfter Monat im jüdischen Kalender. In einem Schaltjahr wird nach Schewat (dem elften Monat) ein zusätzlicher Monat eingeschaltet und Adar Rischon (der erste Adar) genannt, unmittelbar gefolgt von Adar Scheni (der zweite Adar); Adar Scheni ist dann der reguläre oder Haupt-Adar in Bezug auf Purim und andere besondere Anlässe in diesem Monat. Siehe Purim Katan.

Aggada – Die Abschnitte der rabbinischen Literatur, die homiletische Erklärungen der Bibel, Gebete, Geschichten, Maximen usw. enthalten, im Gegensatz zur Halacha.

Ahawa – Liebe.

Ahawat Jisrael – „Liebe zu Israel“, wie es das biblische Gebot „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ (Wajikra 19,18) vorschreibt.

Akeda – „Bindung (des Opfers)“; die Geschichte der versuchten Opferung von Jizchak auf dem Berg Moria (Bereschit, Kap. 22).

Alef Bet – Das hebräische Alphabet.

Alija, pl. Alijot – „Aufstieg“; Aufruf zur Teilnahme an der gemeinschaftlichen Tora-Lesung.

Alter Rebbe – R. Schneur Salman von Liadi (1745-1813), Begründer des Chabad-Chassidismus und Autor des Tanja und des Schulchan Aruch haRaw. Der Begriff steht für den „ersten Rebben“ von Chabad.

Amalek – Volk, das von Esaw abstammt; steht für die Essenz des Bösen und den Widerstand gegen G-tt und das Volk Israel (siehe Schemot 17,14-16 und Dewarim 25,17-19).

Amora, pl. Amora-im – „Interpret(en)“; rabbinische Autorität(en) der Gemara, im Gegensatz zu Tanna-im.

Ari – Abkürzung für „Adoneinu (unser Meister) R. Jizchak“, d. h. R. Jizchak Luria (1534-1572), Gründer der kabbalistischen Schule in Safed, die zum vorherrschenden System in der jüdischen Mystik wurde und die theoretische Grundlage des chassidischen Denkens bildet.

Asara Ma-amarot – Die zehn Aussprüche, Befehle oder Sprüche. Bezeichnung für die zehn G-ttlichen Aussprüche im ersten Kapitel des Buches Bereschit („Es werde ...“), durch die alles erschaffen wurde.

Aseret haDibrot – Die zehn Sprüche oder Aussagen. Bezeichnung für die Zehn Gebote, die von G-tt am Berg Sinai öffentlich verkündet wurden.

Aseret Jemej Teschuwa – Die Zehn Tage der Teschuwa. Bezeichnung für die verheißungsvolle Zeit von Rosch haSchana bis Jom Kippur, die der Teschuwa gewidmet ist.

Asija – „[Welt des] Handelns“; die unterste der vier Welten, die letzte Ebene im Schöpfungsprozess, die das physische Universum umfasst. Siehe Welten.

Aw – Fünfter Monat im jüdischen Kalender, auch als Menachem Aw bezeichnet.

Awoda – Dienst oder Verehrung G-ttes im Allgemeinen und oft im Zusammenhang mit dem Gebet.

Awot – „Väter“. Titel eines Traktats in der Mischna (siehe dort). Siehe Pirkej Awot.

Azilut – „[Welt der] Emanation“; höchste der Vier Welten; eine frühe Stufe im Schöpfungsprozess, daher nahe an dem G-ttlichen Ursprung und ganz und gar geistig. Siehe Welten.

Baal haHilula – Meister oder Hauptperson des Festes; bezieht sich im Allgemeinen auf jemanden, dessen Jahrzeit (siehe dort) oder um dessentwillen ein besonderes festliches Ereignis gefeiert wird. Siehe unten Hilula.

Baal Schem Tow – Meister des guten Namens: R. Israel Baal Schem Tow (1698-1760), Gründer der chassidischen Bewegung.

Baal Teschuwa, pl. Baalej Teschuwa – Jemand, der zu G-tt zurückkehrt; ein Reumütiger, der zum Tora-Leben zurückkehrt, nachdem er in die Irre gegangen ist. Siehe Teschuwa.

Ban – „52“; eine Abkürzung, die eine bestimmte Schreibweise des unaussprechlichen Namens Hawaja bezeichnet, wenn jeder seiner Buchstaben phonetisch wie folgt buchstabiert wird: יו"ד ה"ה ו"ו ה"ה – da die numerische Entsprechung all dieser Buchstaben 52 ist. Dieser Name bezieht sich auf die ursprüngliche Immanenz G-ttes, die ihre Quelle im Namen Mah hat.

Bar Mizwa – „Sohn des Gebots“; ein Begriff, der sich auf die Erlangung der religiösen Reife eines Jungen an seinem dreizehnten Geburtstag bezieht.

Bechejn – „Deshalb“; ein Begriff, der sich auf die praktische Bedeutung des diskutierten Themas bezieht. (Siehe Lik. Sichot Bereschit, Wajigasch, Abs. XI.)

Bejn haMezarim – „Zwischen den Bedrängnissen“; Bezeichnung für den dreiwöchigen Zeitraum zwischen der Fastentage des 17. Tammus und des 9. Aw, in dem der Zerstörung und des Verlustes Jeruschalajims und des Bet haMikdasch gedacht und um diese getrauert wird.

Beka – Ein halber Schekel.

Beria – „[Welt der Schöpfung“: zweite der Vier Welten, im Wesentlichen spirituell, wenn auch viel geringerem Ausmaß als Azilut. Siehe Welten.

Berit – Bund.

Berit Mila – Bund der Beschneidung.

Bet Din – Gerichtshof; rabbinisches Tribunal für Rechtsentscheidungen.

Bet haKnesset – Synagoge; wird im Allgemeinen ausschließlich für g-ttesdienstliche Zwecke genutzt.

Bet haMidrasch – Haus des Lernens; Versammlungsraum, der hauptsächlich für das Tora-Studium genutzt wird.

Bet haMikdasch – Haus des Heiligtums oder Heiliger Tempel auf dem Tempelberg in Jeruschalajim.

Bina – Verständnis; in der kabbalistisch-chassidischen Terminologie im Allgemeinen eine der Zehn Sefirot oder die entsprechende Seelenkraft im Menschen. Siehe Chabad.

Birur, pl. Birurim – Läuterung, Veredelung; in der kabbalistisch-chassidischen Terminologie bezieht sich dies auf die Veredelung der materiellen Welt im Allgemeinen und all ihrer einzelnen Teile und Aspekte im Besonderen, indem man sie in ihrem G-ttlich beabsichtigten Zusammenhang verwendet oder mit ihnen in Beziehung steht. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. XI.

Bitul; Bitul haJesch – Selbstverneinung; Konzept der Selbstverneinung des Menschen bis zu dem Punkt, dass er erkennt, dass G-tt die einzig wahre Realität ist.

Bnej Noach – „Kinder Noachs“. Ein Begriff, der sich im Allgemeinen auf die gesamte Menschheit bezieht (da alle von Noach abstammen); er unterscheidet speziell zwischen der gesamten Menschheit und den Bnej Jisrael (den Kindern Israels), insbesondere im Zusammenhang mit ihren unterschiedlichen Rechts- und Moralkodizes. (Siehe Lik. Sichot Schemot, Bo, Abs. XX.)

Chabad – Akronym für Chochma, Bina, Da-at: (a) Die drei „intellektuellen“ Sefirot und dementsprechend die drei intellektuellen Seelenkräfte oder Fähigkeiten im Menschen: Chochma – konzeptionelles Wissen; Bina – das umfassende Verstehen oder die Externalisierung des auf der konzeptionellen Ebene von Chochma wahrgenommenen Themas; und Da-at – das vollständige Erfassen oder Aufnehmen des verstandenen Wissens, bis zu dem Punkt, an dem man von ihm beeinflusst wird. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. III, Abs. 4. (b) Name der chassidischen Bewegung oder Schule, die von R. Schneur Salman von Liadi [Chabad-Chassidismus] gegründet wurde, wegen ihrer überwiegenden Betonung der Notwendigkeit, diese intellektuellen Fähigkeiten zu entwickeln.

Chai Elul – Der achtzehnte Elul. Geburtstag des Baal Schem Tow und des Alten Rebbe.

Chaja – Zweithöchste der fünf Ebenen der Seele. Siehe Nefesch-Ruach-Neschama.

Chamez – Gesäuertes Brot oder Substanzen, die an Pessach weder genossen noch besessen werden dürfen.

Chanukka – Fest der Einweihung zum Gedenken an die Wiedereinweihung des Heiligtums durch die Hasmonäer; wird ab dem 25. Kislew acht Tage lang gefeiert.

Chasaka – Vermutung; juristischer Begriff, der eine akzeptierte Vermutung in einer juristischen Disputation oder einen mutmaßlichen Besitztitel bezeichnet.

Chassid – Fromme oder heilige Person, die über die Mindestanforderungen des Gesetzes hinausgeht. Umgangssprachlich: ein Anhänger der chassidischen Bewegung.

Chassidut – Die Lehren oder die Philosophie der chassidischen Bewegung.

Cheder – Zimmer. Umgangssprachlicher Ausdruck für die jüdisch-religiöse Grundschule.

Chessed – Freundlichkeit; Wohlwollen. Eine der Sefirot, die das G-ttliche Attribut der Freundlichkeit und des Wohlwollens bezeichnet.

Chet – Achter Buchstabe im hebräischen Alphabet.

Chinuch – Weihe; bezieht sich meist auf die Erziehung. Chinuch haKascher bedeutet also richtige Erziehung, wie sie durch das Tora-Gesetz und die Tradition vorgeschrieben ist.

Chitat – Abkürzung für Chumasch-Tehillim-Tanja, die sich speziell auf das tägliche Studium und die Rezitation dieser drei Texte bezieht, wie sie von den religiösen Führern von Chabad eingeführt wurden.

Chochma – Weisheit; konzeptionelles Wissen. Bezieht sich in der kabbalistisch-chassidischen Terminologie im Allgemeinen auf eine der zehn Sefirot oder auf die entsprechende Seelenkraft im Menschen. Siehe Chabad.

Choschen Mischpat – Vierter Teil des Schulchan Aruch, der sich speziell mit den Gesetzen in Bezug auf die nach der Religion erforderlichen Richter, Gerichte, Gerichtsverfahren und das jüdische Zivilrecht befasst.

Chumasch – Pentateuch. Die fünf Bücher von Mosche.

Churban – Zerstörung. Begriff, der sich allgemein auf die Zerstörung des Bet haMikdasch bezieht (siehe dort).

Chuz laArez – Außerhalb des Landes Israel. Das gesamte Gebiet außerhalb der Grenzen des Heiligen Landes.

Da-at – Wissen; in der kabbalistisch-chassidischen Terminologie bezieht sich der Begriff im Allgemeinen auf eine der zehn Sefirot oder auf die entsprechende Seelenkraft im Menschen. Siehe Chabad.

Dawen(en) – In der jiddischen Umgangssprache Bezeichnung für Beten.

De-Orajta – „Von der Tora“; biblische Vorschrift, im Gegensatz zu De-Rabbanan (rabbinische Vorschrift).

De-Rabbanan – „Rabbinisch“: durch rabbinischen Erlass verordnet oder eingesetzt, im Gegensatz zu De-Orajta (biblischer Erlass).

Dewekut – Prinzip der Anhaftung an die G-ttlichkeit; Verbindung mit G-tt.

Derusch – Homiletik; die homiletische Auslegung oder Dimension der Tora. Siehe Pardes.

Dira Batachtonim – „Ein Wohnsitz in den niederen Welten“; oft zitierter Midrasch-Grundsatz, dass G-tt die Welt zu dem Zweck geschaffen hat, „einen Wohnsitz in dieser niederen Welt“ zu haben. Dies wird durch die Heiligung und Veredelung des Weltlichen mit Hilfe von Tora und Mizwot erreicht.

Dow Ber von Lubawitsch, R. – Siehe Mittlerer Rebbe.

Dow Ber von Mesritsch, R. – Siehe Maggid.

Elokim – Einer von G-ttes heiligen Namen, der sich speziell auf das G-ttliche Attribut der Gerechtigkeit und die G-ttliche Manifestation in der Natur bezieht. (Siehe Lik. Sichot Bereschit, Wajera Abs XIV; Schemot, Jitro Abs. III; Wajikra, Wajikra Abs. II.)

Elul – Sechster Monat im jüdischen Kalender. Dieser Monat, unmittelbar vor Rosch haSchana, ist der Reue und der Teschuwa gewidmet, in Erwartung der bevorstehenden Tage des G-ttlichen Gerichts mit dem Beginn des neuen Jahres. Einige rezitieren die Bußgebete der Selichot an jedem Tag dieses Monats, andere in den letzten Tagen des Monats.

Emuna – Glaube, Vertrauen, Treue.

Ejn Sof – Ohne Grenze; ein Begriff, der G-tt, den Unendlichen, Unergründlichen und Unbeschreiblichen, bezeichnet. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. II.

Farbrengen – Chassidische Versammlung, bei der der Rebbe Ma-amarim und Sichot vorträgt, sowie Versammlungen, bei denen Chassidim über Chassidut diskutieren, chassidische Geschichten erzählen und ethische Ermahnungen austauschen.

Galut – Exil; Diaspora. Im Allgemeinen der Zustand des jüdischen Volkes im Exil.

Gan Eden – Garten Eden.

Ge-ula – Erlösung. Bezeichnet im Allgemeinen die messianische Erlösung, wird aber auch in einem spezifischen Zusammenhang verwendet, wie die „Ge-ula aus Ägypten“ usw.

Gemara – Die talmudischen Traditionen, Diskussionen und Urteile der Amora-im, die hauptsächlich auf der Mischna basieren und den Großteil des Babylonischen Talmuds und des Jerusalemer Talmuds bilden.

Gemilut Chassadim – Taten der Güte; Ausüben von Wohltaten und liebender Güte durch Wort und Tat.

Gewura – Macht. Eine der Sefirot, die das G-ttliche Attribut von Gesetz und Recht bezeichnet, im Gegensatz zu Chessed (siehe dort).

Hafaza – „Verbreitung; Ausstreuung“; Konzept der Verbreitung und Verkündigung der Lehren der Tora unter allen Juden, insbesondere unter denjenigen, die sich gegenwärtig von ihren Wurzeln entfremdet haben. Siehe Hafazat haMajanot Chuza.

Hafazat haMajanot Chuza – „Die Quellen nach außen in der Welt verbreiten“; Konzept der Verbreitung, Bekanntmachung und Vermehrung der Lehren und Praktiken des Chassidismus in der ganzen Welt, auch – und vor allem – in der Chuza (wörtl.: „außerhalb“), also bei denen, die derzeit am weitesten davon entfernt sind, diese Werte zu kennen, zu befolgen oder zu schätzen. Siehe „Let Your Wellsprings Be Dispersed Abroad“ in The Mystical Tradition.

Haftara – Ergänzende Auswahl von Texten aus den Propheten, die am Schabbat, an Festtagen und Fastentagen nach der Lesung der Tora gelesen werden.

Haggada, Haggada für Pessach – Titel des Textes, der beim Seder (siehe dort) rezitiert wird, der in der ersten Nacht [in der Diaspora in den ersten beiden Nächten] des Pessach-Festes gefeiert wird und der die Ereignisse und die Bedeutung des Auszugs aus Ägypten sowie die Abläufe dieser Feier beschreibt.

Hakafot – Umrundungen. (Siehe Lik. Sichot Bereschit, Chaje Sara, Abs. XVIIf.).

Ha-ala-a – Erhebung; Verfeinerung. Akt der Veredelung oder Erhebung von einer niedrigeren auf eine höhere Ebene.

Halacha, pl. Halachot – (a) Eine endgültige Entscheidung oder ein Urteil, das sich auf das Tora-Gesetz bezieht. (b) Das jüdische Rechtssystem; die Abschnitte in der rabbinischen Literatur, die sich mit Rechtsfragen befassen, im Gegensatz zur Aggada.

Hallel – Lobpreis; Tehillim 113-118, die an Rosch Chodesch und an Festtagen rezitiert werden.

Hamschacha – Herabziehen; Herbeirufen; z. B. Herabziehen oder Herbeirufen des Himmlischen Segensflusses.

Haschem – Wörtl.: „Der Name“; in der hebräischen Umgangssprache Bezeichnung für den Ewigen, um G-ttliche Namen aus Ehrfurcht vor ihrer Heiligkeit nicht auszusprechen.

Haschgacha – Wörtl.; Beaufsichtigung. In unserem Kontext bezieht sich der Begriff im Allgemeinen auf die G-ttliche Vorsehung. Siehe Haschgacha Pratit.

Haschgacha Pratit – Wörtl.: individuelle Beaufsichtigung. Ein Begriff, der sich auf die G-ttliche Vorsehung bezieht, die sich auf alle Einzelheiten im Universum erstreckt, von den größten und erhabensten Details bis hin zu den kleinsten und scheinbar unbedeutendsten.

Hawaja – Umgangssprachliche Umschreibung für das Tetragrammaton, den unaussprechlichen Namen G-ttes, der aus den vier Buchstaben Jud, He, Waw, He besteht und im Allgemeinen die Transzendenz G-ttes bedeutet. (Siehe Lik. Sichot, Bd. II: S. 10; III: S. 3ff., Anm. 13, 15, 17.)

Hej – Fünfter Buchstabe des hebräischen Alphabets.

Helem weHester – Verhüllung und Verbergung. Bezieht sich im Allgemeinen auf die Hindernisse und Störungen, denen der Mensch im Verlauf seiner Awoda und bei der Verwirklichung der Ziele und Zwecke der Spiritualität begegnet.

Hidur [Mizwa] – Verherrlichung, Verschönerung [einer Mizwa], indem man über die Mindeststandards für die gesetzliche Erfüllung hinausgeht.

Hilula – Hochzeit; Festmahl. Im wörtlichen Sinne bedeutet es ein Hochzeitsfest; in einem erweiterten Sinne wird es auch verwendet, um eine spirituelle Feier zu bezeichnen, wie die Wiedervereinigung der Seele mit ihrem Ursprung oder ihren fortschreitenden Aufstieg im Jenseits (wie bei einer Jahrzeit – siehe dort), oder auch andere festliche Anlässe.

Hischtalschelut – Entwicklung; Evolution. In der kabbalistisch-chassidischen Terminologie bezieht sich dieser Begriff im Allgemeinen auf die Lehre von der Entstehung der Welten – im Sinne einer fortschreitenden Abstufung der Welten, Grad für Grad, vom Geistigen zum Materiellen.

Histalkut – Wörtl.: Entfernen; Verlassen. Begriff, der den Abschied der Seele vom Körper bezeichnet und als Euphemismus für den Tod von Heiligen verwendet wird.

Ijar – Zweiter Monat im jüdischen Kalender, der auf Nissan folgt (siehe dort).

Ikweta deMeschicha – „Auf den Fersen des Maschiach“. Bezeichnung für die Zeit unmittelbar vor dem Kommen des Maschiach und der messianischen Erlösung.

Isserles, R. Mosche – (Rema); einer der wichtigsten Verfasser von halachischen Kodizes (ca. 1525-1572), dessen Ergänzungen zum Schulchan Aruch von R. Josef Karo die Standardautorität für die aschkenasische halachische Praxis sind.

Itaruta Dile-ela – Erweckung von oben. Eine Anregung oder Hamschacha, die von G-tt initiiert oder die als G-ttliche Antwort auf menschliche Initiative hin hervorgerufen wird.

Itaruta Diletata – Erweckung von unten. Eine Initiative, die der Mensch ergreift, indem er Mizwot und gute Taten verrichtet, die eine entsprechende Reaktion von G-tt hervorruft.

Ithapcha – Prinzip der Umwandlung oder Transformation (Veredelung) des Profanen in Heiligkeit (siehe Tanja, Kap. 27; Lik. Sichot Schemot, Schemot, Abs. XVIIf).

Itkafja – Prinzip der Kontrolle und Unterwerfung der Kräfte des Unheiligen oder der Triebe dazu (siehe Tanja, Kap. 27).

Jahrzeit – Jiddischer Begriff, der den Jahrestag des Ablebens einer Person bezeichnet.

Jechida – Die Einzigartige; die höchste der fünf Stufen der Seele. Siehe Nefesch-Ruach-Neschama.

Jechidut – Privataudienz bei einem Rebbe, um seinen Rat und seine Führung zu erbitten.

Jehe Schemeh Rabba – „Möge der Große Name gesegnet sein ...“; Hauptantwort in der Lobpreisung des Kaddisch-Gebetes.

Jeruschalmi – Jerusalemer (oder palästinensischer) Talmud, im Unterschied zum gebräuchlicheren Bawli (Babylonischer Talmud).

Jezer haRa – Böser Impuls; die menschliche Neigung oder der Impuls, Böses zu tun, der in der physischen Natur des Menschen verwurzelt ist.

Jezer Tow – Guter Impuls; die menschliche Neigung oder der Impuls, Gutes zu tun, der in der spirituellen Natur des Menschen verwurzelt ist.

Jezi-at Mizrajim – Auszug aus Ägypten. Begriff, der den Exodus bezeichnet.

Jezira – „[Welt der] Formation“; die dritte in der Hierarchie der Vier Welten. Siehe Welten.

Jiddischkeit – Jüdischsein. Jiddischer Begriff, der die traditionelle Kultur und Lebensweise des Judentums bezeichnet.

Jom Kippur – Tag der Versöhnung. Der Tag des Gerichts am zehnten Tischrej, der der Buße und Versöhnung gewidmet ist.

Jom Tow – Festtag.

Josef Jizchak von Lubawitsch, R. – Siehe Rebbe.

Jud Schewat – 10. Schewat, Jahrzeit von R. Josef Jizchak von Lubawitsch, sechster Lubawitscher Rebbe.

Jud-Bet Jud-Gimmel Tammus – 12. und 13. Tammus; Tage, an denen die Befreiung des Rebben R. Josef Jizchak von Lubawitsch (siehe dort) im Jahr 5687 (1927) aus seiner lebensbedrohlichen Gefangenschaft in der Sowjetunion wegen seines aufopferungsvollen Einsatzes für die Bewahrung des Tora-Lebens stattfand; seitdem als besonderes Fest von Chabad-Chassidim gefeiert.

Jud-Tet Kislew – 19. Kislew; ist ein universelles chassidisches Fest zum Gedenken an die Freilassung des Alten Rebbe, R. Schneur Salman von Liadi, aus dem Gefängnis im Jahr 5559 (1798). Der Rebbe war verfolgt und verhaftet worden, weil er die Lehren von Chassidut verbreitete. Jud-Tet Kislew markiert somit nicht nur einen persönlichen Sieg für den Alten Rebbe und seine Anhänger, sondern, was noch wichtiger ist, es bedeutet die endgültige Rechtfertigung des Chassidismus im Allgemeinen. Als solches ist es als Rosch haSchana (Neujahr) für den Chassidismus bekannt geworden. Dieser Tag ist auch der Jahrestag des Ablebens von R. Dow Ber, dem Maggid von Mesritsch, Schüler und Nachfolger des Baal Schem Tow und Hauptlehrer des Alten Rebbe.

Kabbala – Tradition. In einem weiten Sinne die Gesamtheit der jüdischen Tradition, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Im engeren, am häufigsten verwendeten Sinn bezieht sich der Begriff speziell auf die jüdische mystische Tradition oder die esoterische Dimension der Tora.

Kabbalat haTora – Empfang der Tora; bezeichnet speziell die Offenbarung am Berg Sinaj, als die Tora an Israel gegeben wurde.

Kabbalat Ol – Annahme des Himmlischen Jochs; Konzept der vollständigen Unterwerfung und Unterordnung unter den Willen G-ttes.

Kal waChomer – Eine logische Schlussfolgerung a minori ad maius (vom Leichten auf das Schwere), eine Form der syllogistischen Argumentation, bei der die Schwere der großen oder komplexen Prämisse von der kleinen oder einfachen Prämisse abgeleitet wird; eine der dreizehn exegetischen Regeln für die Auslegung der Tora.

Kamaz – Vokal im hebräischen Alphabet. In der sefardischen Aussprache (die im Allgemeinen in der Übersetzung übernommen wird) ein „a“, oder im Falle eines Kamaz Chatuf ein „o“; in der aschkenasischen Aussprache immer ein „o“.

Kawana; pl. Kawanot – Absicht; Hingabe. (a) Konzentrierte Hingabe – „das Ausrichten des Herzens und des Verstandes“ – im Gebet, oder bewusste Absicht bei der Ausführung eines religiösen Gebots, „um des Himmels willen, in Übereinstimmung mit dem Willen G-ttes.“ (b) Konzentration auf die mystischen Andachten und Meditationen, die die spirituellen Bedeutungen und Ziele der religiösen Gebote bedeuten.

Kelipa; pl. Kelipot – Schale(n). Ein Begriff, der das Böse und die Unreinheit bezeichnet. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. X.

Kelipat Noga – Angestrahlte oder durchscheinende Schale; die Zwischenebene zwischen Heiligkeit und Unreinheit (Kelipa, siehe dort), selbst nicht ganz unrein, aber noch nicht heilig. Die weltlichen Aspekte und Dinge, die erlaubt, aber nicht befohlen sind, fallen in diese Kategorie und müssen (durch richtigen Gebrauch) auf die Ebene der Heiligkeit gehoben werden. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. X.

Kelot haNefesch – Verschmachten oder Entfliehen der Seele im Zusammenhang mit einer verzehrenden Sehnsucht, in der G-ttlichkeit aufzugehen. „Sein Herz wird mit einer intensiven Liebe glühen, wie brennende Kohlen, mit einer Leidenschaft, einem Verlangen und einer Sehnsucht und einer sehnsüchtigen Seele, hin zu der Größe des gesegneten Ejn Sof.“ Dies ist die überragende Leidenschaft der Seele, von der die Heilige Schrift spricht: „Meine Seele sehnt sich, ja sie schmachtet ...“ (Tehillim 84,3), „Meine Seele dürstet nach G-tt ...“ (Tehillim 42,3), und „Meine Seele dürstet nach Dir ...“ (Tehillim 63,2). (Tanja, Kap. 3)

Keri-at Jam Suf – Teilung des Meeres für das jüdische Volk zur Zeit des Auszugs aus Ägypten.

Keter – Krone. Höchste der zehn Sefirot, bedeutet im Allgemeinen das G-ttliche Attribut der Transzendenz. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. III, Abs. 3.

Kislew – Neunter Monat im jüdischen Kalender.

Kohen Gadol – Hohepriester.

Korban; pl. Korbanot – Opfergabe(n).

Lag baOmer – Dreiunddreißigster Tag des Omer (siehe Omer). Bezeichnung für den 18. Ijar (siehe dort), der ein Freudentag zum Gedenken an das Aufhören einer tödlichen Plage unter den vielen Schülern von R. Akiwa (Tanna des zweiten Jahrhunderts) ist. Dieser Tag ist auch die Jahrzeit (siehe dort) und Hilula (siehe dort) von R. Schimon bar Jochai (siehe Raschbi).

Lischma – Eine Handlung, die um ihrer selbst willen getan wird, nicht wegen des Versprechens einer Belohnung; oft in Bezug auf das Studium der Tora verwendet.

Luchot – Tafeln; die beiden Tafeln des Bundes, auf denen G-tt die Zehn Gebote eingraviert hat.

Luria, R. Jizchak – siehe Ari.

Lurianisch – Bezieht sich auf die Lehren von R. Jizchak Luria.

Ma-amar, pl. Ma-amarim – Im Chabad-Chassidismus formelle Reden, die von einem Rebbe gehalten werden, um chassidische Lehren zu erläutern.

Ma-ase Merkawa – Werk des Wagens für die G-ttlichkeit; ein Begriff, der das Hauptthema von Nistar, der jüdischen Mystik, bezeichnet. Speziell bezieht er sich auf die Theophanie, die im ersten Kapitel von Jecheskel beschrieben wird (obwohl er im Allgemeinen auch das sechste Kapitel von Jeschajahu einschließt), in dem die prophetische Vision des G-ttlichen Thronwagens beschrieben wird.

Maggid – Prediger. In der chassidischen Geschichte und im chassidischen Denken bezieht sich „der Maggid“, wenn er ohne eine weitere Beschreibung verwendet wird, immer auf R. Dow Ber, den Maggid von Mesritsch (gest. 4. Dez. 1772; 19. Kislew 5533), Schüler und Nachfolger des Baal Schem Tow, also zweites Oberhaupt der chassidischen Bewegung. Der Maggid war der Hauptlehrer von R. Schneur Salman von Liadi.

Mah – (a) „Was?“; ein Konzept, das die essentielle Spiritualität des Menschen bezeichnet, die sich in totaler Selbstverneinung und vollständiger Unterwerfung unter das G-ttliche manifestiert. (b) Die Zahl 45, eine Abkürzung, die eine bestimmte Schreibweise des unaussprechlichen Namens Hawaja bezeichnet, wenn jeder seiner Buchstaben phonetisch יו"ד ה"א וא"ו ה"א buchstabiert wird, da das numerische Äquivalent all dieser Buchstaben 45 ist. Dieser Name bezieht sich auf die ursprüngliche Transzendenz G-ttes. (Siehe Lik. Sichot, Bd. II: S. 53, Anm. 34.)

Maharasch – Akronym für Morenu haRaw Schmuel (unser Meister R. Schmuel): R. Schmuel Schneersohn von Lubawitsch (1834-1882), Sohn und Nachfolger des Zemach Zedek, viertes Oberhaupt des Chabad-Chassidismus.

Makif – Umfassend. Ein Aspekt oder eine Ausströmung, die den Menschen in einer durchdringenden und transzendierenden Form von allen Seiten umfasst. Siehe Orot Makifin.

Malchut – Herrschaft, Königtum. Eine der Sefirot, die das G-ttliche Attribut der Herrschaft oder des Königtums bezeichnet.

Marcheschwan – Achter Monat im jüdischen Kalender.

Maschiach – Der gesalbte Erlöser Israels.

Maschpi-a – Jemand, der Einfluss ausübt. In der chassidischen Terminologie ein spiritueller Führer und Berater.

Matan Tora – Übergabe der Tora; die Offenbarung am Berg Sinai, als die Tora an Israel übergeben wurde.

Mazza – Ungesäuertes Brot (im Gegensatz zu Chamez – siehe dort), vorgeschrieben für Pessach.

Mechilta – Tannaitischer Midrasch zum Buch Schemot.

Mechiza – Trennung. Bezieht sich im Allgemeinen auf die physische Trennwand, die das jüdische Gesetz vorschreibt, um die Geschlechter in Gebetsstätten voneinander zu trennen.

Mehadrin – Begriff, der eine besonders sorgfältige Einhaltung von Tora und Mizwot mit Hidur (siehe dort) bezeichnet.

Mekabel – Wörtl.: Empfänger. In der chassidischen Terminologie der Empfänger der geistigen Führung durch einen Maschpi-a (siehe dort).

Menachem Aw – siehe Aw.

Menachem Mendel von Lubawitsch, R. – Siehe Zemach Zedek.

Menora – Leuchter. Bezieht sich im Allgemeinen auf den siebenarmigen Leuchter im Heiligtum, aber auch auf den achtarmigen Leuchter, der für das Anzünden der Kerzen an Chanukka verwendet wird.

Mesirat Nefesch – Selbstaufopferung. Konzept, das totale Unterwerfung bedeutet, bis hin zur Bereitschaft, sein Leben, wenn nötig, für die Verwirklichung von G-ttes Zielen hinzugeben.

Midot – Attribute: (a) Die sieben „unteren“ Sefirot oder „emotionalen“ Attribute G-ttes (Gnade, Gerechtigkeit, Mitgefühl usw.). (b) Die emotionalen Seelenkräfte (Veranlagungen; Neigungen oder Charaktereigenschaften) im Menschen, analog zu diesen Sefirot, im Gegensatz zu den Mochin (siehe dort). Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. III, Abs. 2 und 4-7.

Midrasch, pl. Midraschim – Exegetische Werke mit Schriftauslegungen der Tanna-im und Amora-im, die verschiedene Traditionen aus biblischer Zeit enthalten und systematisch in der Reihenfolge der Heiligen Schrift angeordnet sind.

Mikdasch – Heiligtum; im Allgemeinen gleichbedeutend mit Mischkan (siehe dort), aber auch mit Bet haMikdasch (siehe dort). Siehe Lik. Sichot Schemot, Tezawe A.

Mikwe – Wasserbecken für rituelles Untertauchen.

Mincha – Tägliches Gebet, das nach dem Mittag und vor Sonnenuntergang verrichtet wird.

Minjan – Quorum von mindestens zehn männlichen Erwachsenen, das für bestimmte religiöse Rituale erforderlich ist.

Mischkan – Wohnstätte; Stiftszelt. Das vom jüdischen Volk in der Wüste errichtete Heiligtum, in dem die Schechina (G-ttliche Gegenwart) „wohnt“.

Mischna – Grundlegende Sammlung der rechtlichen Verlautbarungen, Diskussionen und Interpretationen der Tanna-im, herausgegeben von R. Jehuda haNassi (dem Patriarchen) zu Beginn des dritten Jahrhunderts.

Mittlerer Rebbe – R. Dow Ber Schneur von Lubawitsch (1773-1827), Sohn und Nachfolger von R. Schneur Salman von Liadi, zweites Oberhaupt des Chabad-Chassidismus. Der Begriff Mittlerer Rebbe bezeichnet den „mittleren“ der ersten drei Generationen.

Mizrajim – Ägypten. Sprachlich verwandt mit „Mezarim“ (Bedrängnisse, Einengungen, Begrenzungen), bezeichnet dieser Begriff auch das Konzept von Begrenzungen und Beeinträchtigungen geistiger Bestrebungen und Ziele, also einen Zustand des geistigen und spirituellen Exils.

Mizwa, pl. Mizwot – Gebot(e); Vorschrift(en). Religiöse Pflichten des Juden, umgangssprachlich auch für gute Taten im Allgemeinen.

Mochin – Gehirn. Der Sammelbegriff für Chochma, Bina und Da-at (Chabad) – die drei „intellektuellen“ Sefirot, und dementsprechend die drei Seelenkräfte, die mit dem Intellekt des Menschen verbunden sind, im Gegensatz zu den Midot. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. III, Abs. 2 und 4.

Mode Ani Lefanecha – „Ich danke Dir ...“ Das erste Gebet, das nach dem Erwachen am Morgen gesprochen wird und die Dankbarkeit für die Wiederherstellung der Seele zum Ausdruck bringt.

Moharjaz – siehe Rajaz

Moharschab – siehe Raschab

Nassi, pl. Nessi-im – Anführer(in); Patriarch(en). In der chassidischen Terminologie bezieht sich diese Bezeichnung auf die chassidischen Anführer (Rebbe-im).

Ne-ila – Schlussgebet an Jom Kippur, das am Ende des Tages gesprochen wird.

Nefesch – Seele. Im weiteren Sinne die Seele im Allgemeinen. Im engeren Sinne bezieht sich dieser Begriff speziell auf den niedrigsten der fünf Grade in der menschlichen Seele. Siehe Nefesch-Ruach-Neschama.

Nefesch haElokit – G-ttliche Seele. Die G-ttliche Komponente, mit der jeder Jude ausgestattet ist und die für seine rein spirituellen Bestrebungen verantwortlich ist (im Gegensatz zu Nefesch haBahamit (siehe dort). Ausführlich erörtert im Buch Tanja, siehe dort insbes. die Kap. 2-4 und 9.

Nefesch haBahamit – Tierische Seele. Die grundlegende Lebenskraft im Körper, die für die physische Natur und die Begierden des Menschen verantwortlich ist, im Gegensatz zu Nefesch haElokit (siehe dort). Ausführlich erörtert im Buch Tanja, siehe dort insbes. die Kap. 1 und 6-9.

Nefesch-Ruach-Neschama-Chaja-Jechida – Dies sind die fünf Begriffe, die die Schrift für die Seele des Menschen verwendet. Sie sind jedoch keine Synonyme; jeder Begriff bezeichnet eine andere Abstufung der Seele – in aufsteigender Reihenfolge von Nefesch bis Jechida: Nefesch ist die grundlegende Lebenskraft oder natürliche Seele im Allgemeinen und bezieht sich speziell auf die grundlegenden oder äußeren Manifestationen der Seele in Form der Fähigkeiten des Denkens, Sprechens und Handelns. Ruach (Geist) und Neschama (Seele; Atem) sind die spirituelle Lebenskraft im Menschen und beziehen sich auf die Midot bzw. Mochin. Chaja (Leben), oft auch als Neschama leNeschama (Seele der Seele) bezeichnet, ist die erhabene Wurzel für die unteren drei Stufen. Jechida (Einzige; Einzigartige) ist die Quintessenz, sozusagen der G-ttliche Funke, die ultimative Quelle der Seele, die die unteren Grade zusammenfasst und doch übersteigt. Die höheren Grade der Seele sind latent in Nefesch vorhanden, in proportional zunehmender Verborgenheit, aber sie werden durch die kontinuierliche Selbstverbesserung und den spirituellen Aufstieg des Menschen immer deutlicher bis zum Punkt der bewussten Wahrnehmung werden. (Für eine ausführlichere Erörterung dieser Begriffe und einschlägige Verweise siehe Kuntres Injana schel Torat haChassidut (On the Essence of Chassidus), Kap. 5 und 11, et passim.)

Neschama – Seele. Im weiteren Sinne die Seele im Allgemeinen. Im engeren Sinne bezieht sich der Begriff speziell auf die G-ttliche Seele (im Gegensatz zur grundlegenden Lebenskraft oder natürlichen Seele) oder auf den dritten der fünf Seelengrade. Siehe Nefesch-Ruach-Neschama.

Nigle, Nigle deTora – Der offenbarte oder exoterische Teil der Tora oder der jüdischen Tradition, der sich speziell auf die Halacha bezieht, im Gegensatz zu Nistar – dem verborgenen oder esoterischen Teil der Tora.

Nissan – Erster Monat im jüdischen Kalender (siehe Schemot 12,2), der Frühlingsmonat, in dem der Auszug aus Ägypten stattfand und gefeiert wird (Pessach).

Nistar – Der verborgene oder esoterische Teil der Tora oder der jüdischen Tradition, im Gegensatz zu Nigle. Siehe Sod.

Nizoz, pl, Nizozot (oder Nizotin) – Funke(n): In der kabbalistisch-chassidischen Terminologie die Funken der Heiligkeit oder G-ttlichkeit, die allem innewohnen und den Ursprung und die lebenserhaltende Qualität von allem ausmachen, also die wahre Realität als geschaffene Dinge. Wenn etwas in seinem G-ttlichen Kontext verwendet wird, werden seine Funken herausgelöst, „befreit“ und wieder in ihre Quelle aufgenommen, wodurch sie dazu beitragen, die G-ttliche Einheit herzustellen, die der letztendliche Zweck der Schöpfung ist. Siehe Birur; und vgl. Mystical Concepts in Chassidism, Kap. VII und XI.

Ohel Mo-ed – Zelt der Begegnung; einer der Begriffe, die den Mischkan (siehe dort) bezeichnen.

Olam haBa – Die kommende Welt. Bezieht sich im Allgemeinen auf das Leben nach dem Tod, im Gegensatz zum Hier und Jetzt von Olam haSeh (siehe dort).

Olam haSeh – Diese Welt. Das Hier und Jetzt der physischen Welt, im Gegensatz zu Olam haBa (siehe dort).

Omer – „Garbe“. (a) Bezeichnung für ein Maß. (b) Umgangssprachliche Bezeichnung für die Zeit zwischen Pessach und Schawuot (siehe Sefira; Sefirat haOmer).

Or Choser – Siehe Or Jaschar.

Or Jaschar – Direktes Licht. In der kabbalistisch-chassidischen Terminologie eine G-ttliche Emanation oder Ausströmung, die sich von „oben nach unten“ auf „direkte“ Weise ausbreitet, d. h. das G-ttliche Wohlwollen gegenüber Seinen Geschöpfen manifestiert, die würdig sind, es zu empfangen; daher wird Or Jaschar auch Or schel Rachamim – Licht, das Mitgefühl manifestiert, Or haPanim – Licht aus dem (G-ttlichen) Antlitz und Or schel Pnimijut – Licht aus dem innersten Punkt (und bezeichnet damit seine erhabene Quelle und sein absolutes Wohlwollen) genannt. Im Gegensatz zu Or Jaschar steht Or Choser – das zurückkehrende oder reflektierende Licht: es „strahlt“ indirekt. Wenn die Geschöpfe nicht würdig sind, Or Jaschar zu empfangen, „kehren“ die Ausstrahlungen von Or Jaschar „zurück“, steigen „von unten nach oben“ wieder auf, und es ist nur ihr Widerschein, der sich von ihnen bei ihrem Rückzug auf die Welten erstreckt. D. h., da G-tt die Welt nicht zerstören will, wird Er trotz ihrer Unwürdigkeit Sein Licht in die Welt ausstrahlen, wenn auch nur so viel, wie für die weitere Existenz der Welt notwendig ist. In diesem Zusammenhang wird Or Choser auch Or Chizonijut und Or haAchor genannt – das Licht aus dem äußeren oder entferntesten Aspekt (im Gegensatz zu Pnimijut) und Or haDin – das Licht des richterlichen Urteils.

Or, pl. Orot – Licht(er). Der bevorzugte Begriff der Mystiker für G-ttliche Emanationen und Ausströmungen. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. I, Abs. 3.

Orot Makifin – Umfassende Lichter. G-ttliche Emanationen oder Ausströmungen einer unendlichen Ordnung. Sie können nicht auf begrenzte Geschöpfe beschränkt werden, daher sagt man, dass sie diese von allen Seiten umfassen, wenn auch in einer durchdringenden und transzendierenden Form. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. V, Abs. 2.

Orot Pnimijim – „Innere Lichter“, G-ttliche Emanationen oder Ausströmungen, die der Schöpfung und den Geschöpfen in Relation zu ihren begrenzten Fähigkeiten, diese aufzunehmen, innewohnen. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. V, Abs. 2.

Parascha, pl. Paraschijot – Wochenabschnitt(e) des Chumasch (Pentateuch).

Pardes – Obstgarten; Akronym für Pschat, Remes, Derusch, Sod – die vier Bedeutungsebenen oder -dimensionen in der Tora. Siehe diese Einträge im Glossar.

Pessach – Pessach-Fest zum Gedenken an die Befreiung des jüdischen Volkes (Exodus) aus der ägyptischen Knechtschaft, das ab dem 15. Nissan gefeiert wird.

Pessukej deSimra – Verse des Lobes; biblische Verse und Tehillim, die täglich zu Beginn des Morgengebets rezitiert werden, gemäß dem Grundsatz, dass der Mensch zuerst G-tt loben und dann seine eigenen Bitten vortragen soll (Berachot 32a).

Piku-ach Nefesch – Rettung vor Lebensgefahr.

Pirkej Awot – „Sprüche der Väter“. Titel eines Traktats in der Mischna, das sich im Wesentlichen mit ethischen Lehren und Anweisungen befasst. Dieses Traktat wird traditionell an jedem Schabbat zwischen Pessach und Schawuot gelernt, und in vielen Gemeinden auch zwischen Schawuot und Rosch haSchana.

Pnimijut – Innerlichkeit; der innere Kern oder die Essenz.

Pnimijut haTora – Die innere Dimension oder Seele der Tora; die esoterische Tradition im Allgemeinen und die Chassidut im Besonderen.

Pschat – Einfache, geradlinige Bedeutung der Tora; eine der vier Ebenen, die als Pardes bezeichnet werden.

Purim – Fest zum Gedenken an die Befreiung des jüdischen Volkes im persischen Reich von der Verschwörung Hamans, wie in der Esther-Rolle beschrieben; wird am 14. Adar gefeiert. Siehe auch Schuschan Purim.

Purim Katan – Kleines Purim. In einem Schaltjahr wird das Purim-Fest im Adar Scheni gefeiert (siehe Adar). Der entsprechende Tag in Adar Rischon wird Purim Katan genannt und mit einem kleinen Fest begangen (siehe Lik. Sichot Schemot, Tezawe D).

Rajaz (Moharjaz) – Akronym für Rabbenu Josef Jizchak: R. Josef Jizchak Schneersohn von Lubawitsch (1880-1950); Sohn und Nachfolger des Rebbe Raschab, sechstes Oberhaupt des Chabad-Chassidismus.

Rambam – R. Mosche ben Maimon (Maimonides; 1135-1204); wichtigster talmudischer Kommentator, Verfasser von halachischen Kodizes und Philosoph.

Ramban – R. Mosche ben Nachman (Nachmanides; 1194-1270); einer der wichtigsten Kommentatoren der Bibel und des Talmuds und Kabbalist.

Raschab (Moharschab) – Akronym für Rabbenu Schalom Ber: R. Schalom Dow Ber Schneersohn von Lubawitsch (1860-1920); Sohn und Nachfolger des Rebbe Maharasch, fünftes Oberhaupt des Chabad-Chassidismus.

Raschbi – R. Schimon bar Jochai; Tanna des zweiten Jahrhunderts, Schüler von R. Akiwa. Autor des Sohar (siehe dort).

Raschi – R. Schlomo Jizchaki (Salomon ben Jizchak; 1040-1105); Hauptkommentator der Bibel und des Talmuds.

Rasin – Geheimnisse. Einer der Begriffe für den mystischen Teil der Tora – (Rasin deOrajta, die Geheimnisse oder Mysterien der Tora).

Razo waSchow – „Vorstoß und Rückzug“, „vorwärts laufen und wieder zurückkehren“ (Jecheskel 1,14). Razo bedeutet das leidenschaftliche Voranschreiten (wörtl.: Laufen), um sich mit dem G-ttlichen zu verbinden; Schow bedeutet die Rückkehr in die physische Existenz, um dort die G-ttliche Absicht für die physische Realität anzuwenden und zu verwirklichen. (Lik. Sichot Schemot, Ki Tissa, Abs. IIIff.).

Re-uta deLiba – Verlangen des Herzens, im Sinne der tief sitzenden Hingabe und des Verlangens aus dem innersten Punkt des Herzens, sich dem G-ttlichen Willen zu unterwerfen.

Rebbe – Rabbiner; Lehrer. (a) Oberhaupt einer chassidischen Gruppe. (b) Bezeichnungen wie „der Rebbe“ (oder „der Rebbe, mein Schwiegervater“) in den Likkutej Sichot beziehen sich auf den Rebbe Rajaz (siehe dort), Schwiegervater und Vorgänger des Autors der Likkutej Sichot.

Remes – Anspielung; angedeutete Bedeutung der Tora; eine der vier Ebenen, die als Pardes bekannt sind.

Rischon, pl. Rischonim – Die alten Lehrer, bezieht sich speziell auf die frühen rabbinischen Autoritäten in der nachgeonischen Zeit – vom 11. Jh. bis etwa zur Abfassung des Schulchan Aruch im 16. Jh. Die nachfolgenden Autoritäten werden Acharonim genannt – die späteren (oder neueren) Lehrer.

Rosch Chodesch – Beginn des jüdischen Monats.

Rosch haSchana – Beginn des Jahres. Bezieht sich im Allgemeinen auf das jüdische Neujahr, das am ersten Tag von Tischrej gefeiert wird.

Rosen, R. Josef – Der Rogatschower Gaon (1858-1936), Rabbiner in Dvinsk [Daugavpils; Dünaburg] (Lettland); führender Talmudist und Autor von Kommentaren und Responsen, die für ihre geniale Raffinesse und Originalität bekannt sind.

Ruach – Geist; eine der fünf Stufen der Seele. Siehe Nefesch-Ruach-Neschama.

Schabbat Bereschit – Der erste Schabbat nach dem Fest Simchat Tora, an dem die Paraschat Bereschit (Bereschit 1 - 6,8) gelesen wird und damit der jährliche Zyklus der wöchentlichen Tora-Lesungen wieder beginnt.

Schabbat Mewarchim – „Schabbat des Segnens“; letzter Schabbat eines jeden Monats im jüdischen Kalender, an dem besondere Gebete gesprochen werden, um den G-ttlichen Segen für den kommenden Monat zu erbitten. Siehe Lik. Sichot Bereschit, Bereschit C.

Schawuot – Fest zum Gedenken an die Übergabe der Tora auf dem Berg Sinai am 6. Siwan.

Schechina – G-ttliche Gegenwart oder Einwohnung (Immanenz) in der Schöpfung.

Schechita – Schächtung. Bezeichnung für das rituelle Schlachten von Tieren, wie es das Gesetz der Tora vorschreibt.

Schemini Azeret – Achter Tag der feierlichen Versammlung. Fest, das am 22. Tischrej gefeiert wird. Es wird als der „achte Tag von Sukkot“ bezeichnet, ist aber ein eigenständiges heiliges Fest.

Schemita – Befreiung, Erlass. Bezeichnung für das Schabbat-Jahr (jedes siebte Jahr in einer bestimmten Zählung von Sieben-Jahres-Zyklen), das besonderen Gesetzen und zu beachtenden Vorschriften unterliegt (Schemot 23,10f.; Wajikra 25,1ff.; und Dewarim 15,1ff.).

Schemone Esre – Wörtl.: „Achtzehn [Segnungen]“. Hauptgebet (auch Amida genannt), das täglich rezitiert wird.

Schewat – Zehnter Monat im jüdischen Kalender.

Schewi-i schel Pessach – Siebter Tag des Pessach-Festes, der als Jom Tow gefeiert wird und an Keri-at Jam Suf (siehe dort) erinnert.

Schewirat haKelim – „Zerbrechen der Gefäße“, ein zentrales Konzept in der kabbalistischen Lehre von der Entstehung der Welten, das die Vielfältigkeit und die Präsenz des Bösen im Universum erklärt. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. VII.

Schma – Bezeichnung für den ersten Vers oder den ganzen Abschnitt von Dewarim 6,4-9 – oder für die Gesamtheit dieses Abschnitts zusammen mit Dewarim 11,13-21 und Bamidbar 15,37-41 – die täglich morgens und abends rezitiert werden sollen.

Schmuel von Lubawitsch, R. – siehe Maharasch.

Schneur Salman von Liadi, R. – siehe Alter Rebbe.

Scholom Dow Ber von Lubawitsch, R. – siehe Raschab.

Schow – siehe Razo waSchow.

Schulchan Aruch – Titel des Standardkodex des jüdischen Rechts, zusammengestellt von R. Josef Karo (1488-1575). Eine aktualisierte Ausgabe eines Großteils des Schulchan Aruch wurde von R. Schneur Salman von Liadi zusammengestellt und wird unter demselben Titel in Verbindung mit seinem Namen zitiert.

Schuschan Purim – Purim von Schuschan (Susa), das am 15. Adar in allen Städten gefeiert wird, die zur Zeit von Jehoschua ummauert waren. Es bezeichnet das ursprüngliche Purim-Fest in Susa, der damaligen Hauptstadt des persischen Reiches, das erst am 15. Adar gefeiert wurde, im Unterschied zum „regulären“ Purim am 14. Adar (siehe Esther 9,15-18).

Se-ir Anpin – „Kleines Angesicht“. Kabbalistisches Konzept, das die Verbindung der ersten sechs Midot bezeichnet und für die kabbalistische Lehre von der Entstehung der Welten von zentraler Bedeutung ist. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. VIII.

Seder – Ordnung. In einem spezifischen Sinn bezogen auf die traditionelle „Ordnung“ der Abläufe und der Feier des Auszugs aus Ägypten in der ersten Nacht [in der Diaspora: in den ersten beiden Nächten] des Pessach-Festes.

Sefira, pl. Sefirot – Begriff, der die zehn Attribute oder Emanationen bezeichnet, durch die G-tt sich sowohl in der Schöpfung als auch in der Erhaltung des Universums manifestiert. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. III.

Sefira; Sefirat haOmer – Zählen; Zählen des Omer. Die Zählung der Tage ab dem zweiten Tag des Pessach-Festes, an dem ein Omer (Garbe) der Erstlingsfrüchte der Gerstenernte geopfert werden soll (Wajikra 23,9-14). 49 Tage sind einzeln zu zählen, um dann am fünfzigsten Tag Schawuot zu feiern (Wajikra 23,15-21). Der Begriff Sefirat haOmer, kurz: Sefira, bezieht sich also auf diese Mizwa des Zählens dieser Tage oder auf diesen gesamten Zeitraum von 49 Tagen oder Sieben Wochen.

Selichot – Bittgebete um G-ttliche Vergebung, die an Fasttagen, im Monat Elul vor Rosch haSchana (und in einigen Gemeinden in den Aseret Jemej Teschuwa) gesprochen werden.

Sicha, pl. Sichot – Rede(n). Bezeichnet im Chabad-Chassidismus im Allgemeinen die „informellen“ (im Gegensatz zu den formellen Ma-amar) Vorträge eines Rebben zu einer Vielzahl von Themen, die von Ausführungen zur Tora bis zu Äußerungen zu aktuellen Themen reichen.

Siddur – Wörtl.: „Ordnung“. Bezeichnung für Gebetbuch.

Sidra, pl. Sidrot – „Anordnung“: die wöchentliche(n) Portion(en) des Chumasch (Pentateuch); identisch mit Parascha.

Sifre – tannaitischer Midrasch zu den Büchern Bamidbar und Dewarim.

Simchat Bet haScho-ewa – Freude über das Wasserschöpfen. Freudige Feier mit Gesang und Tanz während der Tage von Sukkot in Verbindung mit den Wasser-Gussopfern an diesem Fest.

Simchat Tora – Freude über die Tora. In der Diaspora der zweite Tag des Festes Schemini Azeret (im Land Israel am Schemini Azeret selbst gefeiert). Ein festlicher Tag, an dem der Abschluss des jährlichen Zyklus des Lesens der gesamten Tora und der Beginn eines neuen Zyklus gefeiert wird.

Siwan – Dritter Monat im jüdischen Kalender.

Sod – Geheimnis; die mystische oder esoterische Bedeutung der Tora; eine der vier Stufen von Pardes.

Sohar – Titel des grundlegenden Werks der Kabbala, das im Wesentlichen von dem Tanna R. Schimon bar Jochai aus dem zweiten Jahrhundert verfasst wurde.

Sukkot – Laubhüttenfest, das vom 15. bis 22. Tischrej gefeiert wird und an die Fürsorge G-ttes für die Kinder Israels in der Wüste nach dem Exodus erinnert, als sie in Sukkot (Hütten) wohnten. Es ist ein Fest, das für seine besondere Freude bekannt ist (Seman Simchatenu – Zeit unserer Freude), und in biblischen Zeiten auch das Erntefest.

Talmid Chacham – Gelehrter; Person, die in der Tora und der jüdischen Tradition gelehrt ist.

Talmud – Umfassender Begriff für die Mischna und die Gemara, wie sie in den beiden Kompilationen, dem Babylonischen Talmud (Talmud Bawli; im 6. Jahrhundert in Babylon fertiggestellt) und dem Jerusalemer Talmud (Talmud Jeruschalmi; Anf. des 5. Jahrhunderts im Heiligen Land fertiggestellt), zusammengefasst sind.

Tammus – Fünfter Monat im jüdischen Kalender. Die Sommersonnenwende beginnt im Tammus.

Tanja – Titel des Hauptwerks des Chabad-Chassidismus, verfasst von R. Schneur Salman von Liadi.

Tanna, pl. Tanna-im – Talmudische Lehrer der Mischna-Periode, im Gegensatz zu den Amora-im (siehe dort), die auf sie folgten.

Tarjag – „613“ – die Anzahl der biblischen Gebote, bestehend aus 248 positiven Geboten und 365 negativen Geboten.

Tefilla – Gebet.

Tefillin – Gebetsriemen; zwei Ledergehäuse, die Bibelstellen enthalten und vor allem während des Morgengebets an Wochentagen um den Arm und auf den Kopf gelegt werden.

Tehillim – Buch der Psalmen.

Teruma – Hebeopfer. Bezieht sich im Allgemeinen auf die erste Abgabe von dem Jahresertrag, die den Kohanim gegeben wird (Bamidbar 18,8ff.).

Teschuwa – Umkehr. Im engeren Sinne der Akt der Reue über Sünden der Unterlassung oder Begehung. Im weiteren Sinne wird es wörtlich als „Rückkehr zu G-tt“ verstanden, was ein ständiges Fortschreiten in Richtung G-tt bedeutet und somit für den Nicht-Sünder (oder Zaddik) nicht weniger gilt als für den Sünder.

Tetragrammaton – Name der Vier Buchstaben, der unaussprechliche Name – Hawaja (siehe dort).

Tikunej Sohar – Einer der Bände der Sohar-Literatur.

Tikunim – Eine andere Bezeichnung für Tikunej Sohar (siehe dort).

Tischa beAw – 9. Aw; gegenwärtig ein Tag des Fastens und der Trauer zum Gedenken an die Zerstörung des Ersten und Zweiten Heiligtums sowie an andere Unglücke.

Tischrej – Siebter Monat des jüdischen Kalenders, der den Beginn des jüdischen Ziviljahres markiert (Rosch haSchana).

Tochacha – Züchtigung; Zurechtweisung. Gebräuchliche Bezeichnung für Abschnitte in der Tora (Wajikra 26,14-46; und Dewarim 28,15-69), in denen die schrecklichen Konsequenzen beschrieben werden, die als Vergeltung für Ungehorsam und Verachtung der Tora folgen.

Tora – Lehre. Im engeren Sinne der Chumasch (Fünf Bücher Mosches, Pentateuch); im allgemeinen, umfassenden Sinne das gesamte jüdische Gesetz und das jüdische Lehrgebäude. Oft näher bezeichnet als Tora Schebichtaw – die geschriebene Tora (Bibel; Heilige Schrift); Tora Schebe-al Pe – die mündliche Tora (die Auslegung der Tora Schebichtaw und die mündlich überlieferten Traditionen von der Zeit Mosches bis zu ihrer Verschriftlichung in der talmudisch-midraschischen Literatur); Pnimijut haTora – (siehe dort); Nigle deTora – (siehe dort).

Tora Schebe-al Pe – Mündliche Tora; siehe Tora.

Tora Schebichtaw – Schriftliche Tora; siehe Tora.

Tossafot – Titel einer Zusammenstellung von Novellen zum Talmud, die einen wichtigen Kommentar darstellen, der von führenden rabbinischen Autoritäten in Frankreich und Deutschland verfasst wurde – hauptsächlich im 12. und 13. Jahrhundert.

Ufarazta – „Und du sollst dich ausbreiten [nach Westen und nach Osten, nach Norden und nach Süden].“ (Bereschit 28,14) Dieser Begriff ist zum Slogan für die ständigen Aktivitäten der Chabad-Chassidim geworden. Die Bedeutung dieses Begriffs als Slogan wird in Lik. Sichot Schemot, Teruma, Abs. XIVff. erläutert.

Weise – Bezieht sich im Allgemeinen auf die große Gruppe von Lehrern, die die traditionellen Gesetze und Traditionen Israels von der Zeit Esras bis zur Fertigstellung der talmudischen und Midrasch-Literatur (ca. 450 v.d.Z. bis 500 n.d.Z.) lehrten und erläuterten.

Welten, Die Vier Welten – In der kabbalistischen Kosmogonie (Lehre von der Entstehung der Welten) gibt es vier Hauptstufen oder -ebenen in der Schöpfung, die sich in absteigender Reihenfolge von einer rein spirituellen Welt zu einer Welt entwickeln, die die unterste Ebene der materiellen Welt enthält. Diese vier Welten werden Azilut, Beria, Jezira und Asija genannt und bezeichnen eine immer stärker werdende Verhüllung der G-ttlichkeit. Siehe Mystical Concepts in Chassidism, Kap. IV.

Zaddik, pl. Zaddikim – Gerechte Person(en). Im weiteren Sinne eine Person, deren gute Taten schwerer wiegen als die schlechten. Im engeren Sinne, wie im Buch Tanja (insbes. Kap. 1, 10, 14-15) analysiert und erklärt, ein Heiliger, der frei von unlauteren Handlungen ist oder der das angeborene Böse völlig überwunden hat.

Zedaka – Rechtschaffenheit. Im umgangssprachlichen Gebrauch bezieht es sich auf Wohltätigkeit.

Zere – Vokal im hebräischen Alphabet, der als ej, ei oder e ausgesprochen wird.

Zemach Zedek – Titel einer umfangreichen Sammlung von Responsen, verfasst von R. Menachem Mendel von Lubawitsch (1789-1866), Enkel und Schüler von R. Schneur Salman von Liadi und Schwiegersohn und Nachfolger des Mittleren Rebbe; drittes Oberhaupt des Chabad-Chassidismus, gewöhnlich mit dem Titel seiner Responsen als Zemach Zedek bezeichnet.

Zenijut – Keuschheit; züchtige oder bescheidene Lebensweise.

Zizit – Fransen, die an viereckigen Kleidungsstücken befestigt sind (Bamidbar 15,37-41), wie am Tallit (spezielles Kleidungsstück für das Morgengebet) oder Tallit Katan („kleiner Tallit“, der den ganzen Tag über getragen wird).