Sie befinden sich in der Einflugschneise und empfangen das Signal. Die Heimaltbasis möchte, dass Sie sich identifizieren.

Es ist Rosch Haschana, der richtige Tag, um zu sagen: „Ich bin Jude, ich gehöre zu diesem Volk, ich will mich mit ihm verbinden.“ Sobald das erledigt ist, können Sie einen Schritt weitergehen, mehr Pflichten übernehmen, mehr lernen, sich in bessere Form bringen. Aber alles beginnt mit der Frage, wer Sie sind.

Schofar

Rosch Haschana wird auch „Geburtstag des Universums“ genannt. Es ist der Tag, an dem der Große Programmierer aller Dinge sich überlegt, ob die Welt es wert ist, gespielt zu werden, und dann die Software neu startet. Rosch Haschana heißt wörtlich „Kopf des Jahres“. So wie der Kopf alle Schalter für den restlichen Körper enthält, ist Rosch Haschana die Zeit, in der jeder Tag des Jahres ins Programm aufgenommen wird. Das ist eine entscheidende Phase, und wir müssen jeden Augenblick mit guten Gedanken, Worten und Tagen füllen.

Wann genau erfolgt der Neustart? Sie haben es erraten: Beim ersten Blasen des Schofars.

Rosch Haschana hat eine einzigartige Mizwa: Wir müssen den Schofar hören, ein einfaches Widderhorn. Nach der Tora-Lesung wird der Schofar gemäß vorgeschriebenem Muster 30 Mal geblasen, später weitere 70 Mal, insgesamt also 100 Mal.

Jedes Jahr sind Juden unterwegs, die für andere Juden das Schofar blasen, weil Sie wegen Krankheit oder fortgeschrittenem Alter nicht in die Synagoge kommen konnten. Sprechen Sie Ihren lokalen Chabad Rabbi an, wenn Sie jemanden kennen, der den Schofarton noch nicht gehört hat.

[Der erste Tag von Rosch Haschana kann manchmal auf Schabbat fallen, dann wird das Schofar erst am zweiten Tag von Rosch Haschana geblasen.]

Synagoge

Wenn der Herr des Universums sich mit globalen Problemen befasst, warum sollten wir ihn mit unseren Gebeten behelligen?

Nun, ohne unsere Gebete leitet er das Universum wie ein König und fällt strenge, unpersönliche Urteile. Unsere Aufgabe besteht darin, diese Beziehung zweiseitig zu machen, so wie eine warme, gesunde Vater-Kind-Beziehung. In der Tat sollen die Töne des Schofars die klagenden Rufe eines Kindes nachahmen.

Das steckt hinter dem Gebet „Unser Vater, unser König“.

Wenn Sie nicht mit dem G-ttesdienst vertraut sind, dass besuchen Sie doch in Ihrem lokalen Chabad Haus einen Einführungskurs zum Thema.

Es gibt immer Gebetbücher mit Übersetzung. G-tt spricht fließend alle Sprachen, solange die Gebete vom Herzen kommen.

Festmahl

Wir sind uns unserer guten Kontakte zum Chef so sicher, dass wir das neue Jahr feiern, noch ehe es begonnen hat. An jedem Tag von Rosch Haschana machen wir aus dem Mittag- und Abendessen ein Festmahl.

Der Gedankengang ist einfach: Wenn ein Vater sieht, dass seine Kinder ihm vertrauen, erfüllt er meist ihre Bitten. Das Gleiche gilt für den Vater, der das Universum regiert.

Diese Feste sind reich an Symbolik. Wir fangen mit Kiddusch und süßen Challot an. Am ersten Abend beginnt das Essen mit einem Apfel, in Honig getunkt, und wir sagen dabei: „Möge es dein Wille sein, uns für ein gutes und süßes neues Jahr einzuschreiben.“ Alle Speisen sind süß, keine ist bitter.

Am zweiten Abend essen wir gleich nach dem Kiddusch eine neue Frucht der Jahreszeit.

Arbeit

Wie an jedem Jom Tov gehen wir keiner Arbeit nach, wir fahren kein Auto, schreiben nicht und schalten auch kein Licht an oder aus. Kochen und außerhalb des Hauses zu tragen sind aber erlaubt.

Taschlich

Am ersten Tag von Rosch Haschana gehen wir am Spätnachmittag an ein Gewässer mit lebenden Fischen und sprechen ein Gebet. Wir bitten G-tt in seiner großen Güte darum, unsere vergangenen Sünden ins Meer zu werfen.

Oft macht die ganze Gemeinde am Taschlich mit, und es herscht eine fröhliche aber ernste Stimmung. Manche blasen das Schofar erneut für alle diejenigen, die es am Morgeng-ttesdienst nicht gehört haben.