„Weil du G-tt nicht froh und mit glücklichem Herzen gedient hast ...“ (Deut. 28:47).
Im neuen Wochenabschnitt finden wir eine ausführliche Beschreibung der schlimmen Folgen, die dem Volk Israel drohten, wenn es nach dem Einzig ins Heilige Land G-tt nicht angemessen diente. Einige dieser Folgen waren: Verwüstung, Hungersnot, Krieg, Krankheit und Exil.
Und eine der Sünden, die solche Folgen zeitigen konnten, war Unglücklichsein! „Weil du G-tt nicht froh und mit glücklichem Herzen gedient hast ...“
Aber ist es eine Sünde, unglücklich zu sein? Kann man dafür wirklich bestraft werden? Wenn G-tt Menschen bestraft, weil sie unglücklich sind, tritt er dann nicht jemanden mit Füßen, der schon auf dem Boden liegt?
Diese Frage können wir nur stellen, wenn uns nicht klar ist, was es bedeutet, glücklich zu sein. Wir verstehen darunter meist eine Reaktion auf äußere Ereignisse. Wenn alles gut geht, freuen wir uns. Wenn das Leben hart ist, sind wir unglücklich. Demnach wäre unsere Stimmung von Zufällen abhängig, und wir wären unglücklich, wenn wir eine Pechsträhne erwischen oder Pech haben.
Aber G-tt sagt etwas anderes. Wir können beschließen, glücklich zu sein. Und wie alle Entscheidungen hat auch diese ihre Folgen. G-tt bestraft uns nicht, weil wir unglücklich sind. Er warnt uns vor den Problemen, die das mit sich bringt.
Alkoholiker und Süchtige wissen, welche schlimmen Folgen es hat, unglücklich zu sein. Denn würden sie immer wieder nach der Droge verlangen, wenn sie nicht unglücklich wären? Für sie ist das Leben eine Enttäuschung und voller Leiden. Es ist nie so gut, dass sie sich zufrieden und wohl fühlen würden. Sie sind „Männer und Frauen, die unruhig, reizbar und unzufrieden sind, es sei denn, sie finden wieder Trost in ein paar Drinks“ (Anonyme Alkoholiker, 4. Edition, S. xxvii).
Die spirituelle Entzugstherapie gibt ihnen die Chance, sich zu ändern und mit dem Leben zufrieden zu sein. Sie zeigt ihnen, wie sie glücklich sein können – und dass dieses Glück nicht von äußeren Ereignissen abhängt, sondern von ihren Gedanken, Einstellungen und Taten. Wenn sie diese Chance nicht nutzen, werden sie schnell müde, ergehen sich in Selbstmitleid und Wut und erleiden bald Rückfälle. Die Folgen sind Chaos und vielleicht Krankheit und Tod.
Ist es also eine Sünde, unglücklich zu sein? Kommt es darauf an, ob die Antwort ja oder nein lautet? Das Ergebnis ist das Gleiche.
Und was die Freude angbelangt, so hat das Glück, das sie mit sich bringt, keine Grenzen.
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