In unserer Parascha wird erzählt, wie G-tt das Land Ägypten mit den zehn Plagen zu schlagen begann. Diese Plagen hatten einen ganz besonderen Zweck: Sie sollten nicht bloss die Ägypter und Pharao zu zwingen, das jüdische Volk gehen zu lassen, sondern den Ägyptern auch die Allmacht G-ttes zu demonstrieren. Auch das jüdische Volk brauchte diese eindrücklichen Erlebnisse, um wieder zu seinem Glauben zurückzukommen. Es war auch durch das lange Verweilen in Mizrajim (Ägypten) zu einem götzendienerischen Volk geworden.
Dass G-tt uns aus Mizrajim erlöst hat, ist ein Thema in unserem täglichen Gebet. Denn Mizrajim bedeutet nicht nur physische Versklavung sondern symbolisiert auch eine geistige Unterjochung. Das Wort „Mizrajim“ stammt von der hebräischen Wurzel „Meizar“, was soviel wie Grenze, Eingeengtheit und Begrenzung bedeutet. Das geistige Mizrajim ist eine geistige Enge die den Menschen in ihrer Gewalt hat und es ihm unmöglich macht sich geistig weiter zu entwickeln. Aus diesem Grund erwähnen wir die Erlösung aus Mizrajim in unserem täglichen Gebet. Es ist die Erinnerung an Mizrajim, die es uns ermöglicht, auch von unseren geistigem Mizrajim loszukommen.
Die erste Plage mit der das ägyptische, aber auch das jüdische Volk einen Schritt näher zur Erkenntnis über die Allmacht G-ttes gelangte, war Blut. Das Wasser des Nil und alle übrigen Gewässer im Lande verwandelten sich in Blut. In einem symbolischen Sinn kann dies so verstanden werden: Wasser von der Natur her ist ein kaltes Element. Blut dagegen, die lebenswichtige Flüssigkeit welche das Leben erst ermöglicht, ist warm, was Wärme und Vitalität symbolisiert. Aus der wissenschaftlichen Sicht ist bekannt, dass Wärme, Bewegung und Leben miteinander verknüpft sind. Die Wärme ist ein Zustand von Molekülen in Bewegung. Kälte dagegen, ist der Zustand in dem die Moleküle zum Stillstand kommen.
Der erste Schlag der zu einer Erkenntnis von G-tt führen konnte, war, die Kälte von Ägypten durch Wärme zu ersetzen. Die grösste Blockierung für geistige Entwicklung ist Kälte, Desinteresse und Leblosigkeit.
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