“So sollst du sprechen zu meinem Herrn Eisaw: So spricht dein Knecht Jakob: Ich wohne bei Lawan” (32:5).

Frage: Jakob schickt Eisaw eine Botschaft, die besagt, dass er zwar bei dem sündigen Lawan wohnt, aber die 613 Mizwot einhält (Rashi). Warum glaubte er, sein Gehorsam gegenüber der Torah werde Eindruck auf Eisaw machen?

Antwort: Wenn zwei Parteien eine Übereinkunft suchen, müssen meist beide ein wenig nachgeben. Jakob ließ Eisaw ausrichten: “Ich will mit dir verhandeln und Frieden schließen. Wenn nötig, mache ich Zugeständnisse und erfülle einige deiner Wünsche. Aber du sollst wissen, dass ich bei Lawan wohne und oft mit ihm verhandeln muss. Ich war immer geduldig und ließ ihm seinen Willen. Hundertmal änderte er unsere Vereinbarung über meinen Lohn (31:41), und ich habe immer nachgegeben und nie gestritten.

Aber in einem Punkt habe ich keinen Zentimeter nachgegeben: in meinem Gehorsam gegenüber der Torah und den Mizwot. Sei also gewiss, dass es einfach ist, mit mir zu handeln. Aber wenn du von mir verlangst, gegen die Torah und die Mizwot zu verstoßen, dann ist jedes Gespräch sinnlos.”