“Sarah hörte es in der Zelttür, die hinter ihm war” (18:10).

Frage: Wer war hinter wem?

Antwort: Es ist Sitte, dass ein Gast seinen Gastgeber segnet, bevor er geht. Meist verbindet er diesen Segen mit einer Beobachtung, die er während seines Besuchs gemacht hat. Wenn die Familie zum Beispiel kinderlos ist, was G–tt verhüten möge, wünscht er ihr, mit einem Kind gesegnet zu werden. Wenn jemand krank ist, wünscht er Gesundheit.

Viele Jahre lang hatten Abraham und Sarah Menschen aller Art freundlich empfangen, und als sie noch jünger waren, wünschten die Gäste ihnen ein Kind. Darauf antworteten sie immer mit “Amen”.

Als sie alt wurden, verstummten diese guten Wünsche — sie hätten wie Hohn geklungen. Im Alter von 99 Jahren hörte Abraham wieder den Segen aus seiner Jugend. Er hätte nun sagen können: “Du weißt anscheinend nicht, wie alt ich bin, sonst würdest du nicht einen derartigen Unsinn reden!” Nein, die Torah berichtet: “Vehu acharaw” — “Und er war hinter ihm”. Das heißt, Abraham folgte dem Gast mit seinem “Amen”.

Sarah war im Zelt und wunderte sich über ihren Mann, und sie lachte über sein sonderbares Benehmen. Denn sie war 90 Jahre alt — wie also konnte sie ein Kind bekommen?