“Bindet sie auf euren Arm und lasst sie ein Denkmal zwischen euren Augen sein und lehrt sie eure Kinder” (11:8-19).

Frage: Warum wird hier zuerst die Mizwa der Tefillin erwähnt, gefolgt von der Mizwa, diese Pflicht den Kindern beizubringen, während im ersten Abschnitt der Schema (6:6) zuerst geschrieben steht: “Ihr sollt sie eure Kinder gründlich lehren” und erst danach das Gebot der Tefillin erwähnt wird?

Antwort: Eltern sind verpflichtet, ihr Kind die Torah zu lehren, sobald es sprechen kann (11:19, Raschi). Wenn ein Junge dreizehn Jahre alt ist, wird er zum Bar Mizwa, der Tefillin tragen muss. Viele Eltern kümmern sich intensiv um die Erziehung ihrer Kinder, solange diese jung sind; aber wenn die Kinder älter werden, greifen die Eltern immer seltener ein.

Im ersten Teil der Schema erklärt die Torah, dass Eltern ihre Kinder zuerst in der Torah unterrichten müssen, solange sie sehr jung sind, und dass sie dafür sorgen müssen, dass ihr Sohn Tefillin trägt, wenn er dreizehn ist. Der zweite Abschnitt weist darauf hin, dass Eltern selbst dann nicht von ihrer Verantwortung frei sind, wenn ihr Sohn ein Bar Mizwa ist und Tefillin trägt. Sie müssen ihr Kind auch dann noch erziehen und in der Torah unterrichten!


Frage: Wenn Tefilin zu Boden fallen, soll man sie sofort aufheben, und es ist Brauch, sie zu küssen. Was bedeutet das?“

Antwort: Als Rabbi Levi Jizchak von Barditschew einmal in seiner Synagoge eine solche Szene beobachtete, hob er die Augen zum Himmel und sagte: „Allm-chtiger G–tt, als die Tefilin dieses einfachen Juden zu Boden fielen, hob er sie sofort auf und küsste sie. Die Gemara (Berachot 6a) sagt, dass auch du Tefilin trägst und dass auf deinen Tefilin geschrieben steht, wie stolz du auf dein jüdisches Volk bist. Leider sind deine Tefilin – deine Juden – gefallen, und seit vielen Jahren trampeln die Völker der Welt auf ihnen herum. Warum hebst du deine Tefilin – dein jüdisches Volk – nicht auf und gibst ihnen den Kuss, den sie verdienen?“

Rabbi Levi Jizchak flehte Haschem inständig an, sofort den Moschiach zu senden, um die Juden zu erlösen und aus dem Exil zu holen.