Stört es Sie, dass viele jüdische Künstler, Musiker, Manager und Erfinder sich nicht besonders jüdisch fühlen? Sind Sie trotzdem stolz darauf, irgendwie mit ihnen verbunden zu sein, selbst wenn sie nicht begeistert sind, Juden genannt zu werden?

Ärgern Sie sich über große jüdische Denker, die ihren Glauben verleugnet haben, weil es die einzige Möglichkeit war, in ihrem Land einen bestimmten Beruf auszuüben? Oder kritisieren Sie die Hollywoodstars, die Chanukka mit geschmückten Kiefern im Wohnzimmer feiern? Oder die Komponisten, die berühmte Lieder über die Feiertage anderer Religionen schrieben? Oder die ersten Zionisten, von denen viele nicht hebräisch lesen und schreiben konnten und im Grunde sehr wenig über unsere Geschichte wussten? Oder die großen Männer und Frauen unserer Zeit, die sich stolz als "kulturelle Juden" bezeichnen und nichts mit der Synagoge und mit Religion zu tun haben wollen?

Vielleicht stört das alles Sie nicht. Vielleicht trösten Sie sich mit anderen Dingen, etwa mit den Leistungen jener Menschen, die sich zum Judentum bekennen und es tatsächlich ausüben. Dazu zählen auch jene, die ihren Glauben ohne Rücksicht auf die Folgen niemals verleugnen würden.

Ein Vorbild sind aber auch jene rechtschaffenen Nichtjuden, die sich so sehr mit uns verbunden fühlten, dass sie ihr Leben aufs Spiel setzten, um Juden zu schützen. Die Wirkung des jüdischen Glaubens und der jüdischen Schriften auf die ganze Welt kann ebenfalls ein solcher Trost sein. Wären Sie wütend, wenn jemand behaupten würde, das alles sei unwichtig? Gewiss, es ist wichtig, dass wir da sind und dass wir ein Ziel haben: für G–tt eine Wohnung auf Erden zu schaffen. Und es ist wichtig, dass wir als Volk alle Mühsal überlebt haben, der wir ausgesetzt waren. Aber das ist nur in einem übergeordneten Sinne wichtig.

Auf der persönlichen Ebene kommt es nicht darauf an, was Albert Einstein glaubte oder was Irving Berlin schrieb oder was Sandy Koufax erreichte. Es ist unwichtig, weil es nichts daran ändert, was Sie getan haben oder glauben. Wenn es anders wäre, würden Sie die falsche Zeitschrift lesen.


Hier lesen Sie in dieser Woche, was in Waetchanan steht: "Dies ist eure Weisheit und eure Einsicht in den Augen der Völker, dass diese, wenn sie von allen diesen Geboten hören, sagen werden: 'Dies ist gewiss ein großes, weises und einsichtiges Volk.'" Wichtig ist, dass Sie befolgen, was G–tt uns befohlen hat, und sich nicht daran stören, welche Juden er im vorigen Jahrhundert oder in einer anderen Stadt geschaffen hat.

Sie alle mussten sich entscheiden: der Tora zu folgen oder nicht. Genau das ist auch Ihre Entscheidung. Natürlich dürfen Sie sich über Zeitungsartikel freuen, die fromme Juden rühmen. Aber denken Sie daran, dass es besser ist, ihnen nachzueifern.