Warum sind Sie Jude? Weil Sie als Jude geboren wurden? Weil Sie nicht genug über andere Religionen wissen und daher keine andere Wahl haben? Weil Sie gerne einem zähen und erfolgreichen Volk angehören, dem es gelungen ist, jeden Vernichtungsversuch zu überleben? Oder weil Sie die Grundwerte verstehen, die das Judentum einzigartig machen, und weil Sie Ihr Leben darauf aufgebaut haben?
Werden Ihre Kinder Juden sein? Warum?
Diese Woche beginnen wir mit dem fünften Buch der Tora, mit dem Kapitel, dem das Buch seinen Namen verdankt: Dwarim, “Worte”. Das ist ein treffender Titel, weil es im Wesentlichen um die Wanderung durch die Wüste und die Vorbereitung der Kinder Israel auf den Einzug ins Gelobte Land geht, erzählt von Mosche.
G-tt ließ die Juden vierzig Jahre durch die Wildnis irren, weil sie ihren Glauben verloren hatten. Nur ihre Kinder waren eines Lebens in Kanaan würdig. Nun muss Mosche ihre Geschichte einer Generation berichten, die das alles nicht mitgemacht hat, damit sie begreift, was für ein gutes Schicksal sie geerbt hat.
Aber wir können unseren Kindern nicht erzählen, wir hätten in Ägypten gelitten, die Gesetzestafeln am Sinai gesehen, Manna gegessen und aus Miriams Brunnen getrunken. Wir können ihnen die Tora vorlesen; aber was sagen wir über die heutige Zeit? Wie leiten wir von heute zu den alten Geschichten über, welche die Seele der Kinder wecken können?
Die vollständige Antwort wäre lang; aber hier ist der Anfang: “Höre, Jisrael, ER, unser G–tt, ER einer!” Das ist die Schma Jisrael, und diese Worte sind der Mittelpunkt aller Gebete und aller Worte der Tora.
Zur Zeit von Abraham und Mosche war dies eine radikale Idee. Nur ein einziger G-tt? In den meisten Kulturen gab es Götter für das Wetter, für die Könige, für jedes Haus. Wie konnte ein G-tt der einzige sein? Heute ist dieses Erstaunen schwer zu verstehen, denn die meisten Religionen und Menschen sind Anhänger des Monotheismus.
Was also bedeutet diese Einzigartigkeit für uns als Juden und für unsere Kinder? Sie bedeutet nicht nur, dass es nur einen G–tt gibt, sondern auch, dass wir mit ihm eins sind, dass unsere Seele ein Teil G–ttes ist. Wir sind eins mit seiner ganzen Schöpfung, wir sind die Verwalter der Erde und sollen sie für ihn vorbereiten. Wir sind auch eins miteinander: Wenn wir keinen gemeinsamen Glauben haben, kein gemeinsames Band, und wenn wir nicht als ein Volk handeln, lösen wir Chaos aus.
Erklären Sie das Ihren Kindern — das ist ein guter Anfang.
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