Wann soll Ihre Reise auf Erden zu Ende sein? Die meisten Menschen möchten darüber nicht nachdenken, weil sie glauben, noch viele Jahre zu leben. Aber gleichzeitig denken sie oft an die Rente, an den Urlaub oder zumindest an eine Ruhepause. Wir wollen von Verantwortung, von Bedürfnissen und vom täglichen Leistungsdruck frei sein - aber das alles gehört zu unserer Reise.


Im Wochenabschnitt Masej finden wir eine Menge Ortsnamen, “Haltestellen” auf dem Weg ins Gelobte Land: Sukkot, Etam, Pi-Hahirot, Baal-Zephon, Migdol und so weiter. Welchen Zweck hat diese Aufzählung? Und warum beginnt Paraschat Masej mit den Worten “Das sind die Reisen” anstatt “Das sind die Aufenthalte”?

Obwohl die Juden meist lagerten, nennt der Wochenabschnitt die Reisen, weil sie ein Ziel hatten: Erez Jisrael näherzukommen.

Auch in unserem Leben kommt es nicht darauf an, bestimmte Orte zu erreichen, sondern es ist wichtig, voranzukommen und mehr zu erreichen, neue Gelegenheiten zu nutzen, um die Welt zu heilen (tikkun olam).

Wir dürfen zwar mit dem zufrieden sein, was wir bisher geschafft haben, aber wir müssen auch daran denken, daß unsere Arbeit auf Erden nie zu Ende ist. Und jetzt können wir auch unsere Frage beantworten: Warum zählt die Tora alle Orte auf, an denen die Kinder Israel sich aufgehalten haben?

Wie andere Stellen der Tora soll und das zum Nachdenken anregen. Obwohl wir keine Einzelheiten erfahrenen, weckt schon die Erwähnung von Namen wie Harada und Makhelot und Tahat die Erinnerung an die Ereignisse während der Wanderschaft.

Wir müssen auch darüber nachdenken, wo wir gewesen sind, denn das Vergangene ist der Prolog der Zukunft. Wenn wir prüfen, was wir auf der Reise getan haben, erfahren wir, was wir erreicht haben, was erfolgreich war und was wir besser machen können - und was noch zu tun bleibt.

Wie ein kurzes Hochfest ist das eine Gelegenheit, tief Luft zu holen und die unvollendeten Gemälde unseres Lebens zu betrachten. Sehen Sie das Schöne in den Bildern? Sehen Sie, was noch kommen wird?