„Die Eselin sah den Engel G-ttes ... und drückte Bilaams Bein an die Mauer“ (22:25).

Frage: Warum drückte die Eselin Bilaams Bein an die Mauer?

Antwort: Viele Jahre vorher hatten Jaakow und Laban einen Friedensvertrag geschlossen. Zuerst errichtete Jaakow einen Gedenkstein. Dann bauten beide einen Hügel aus Steinen. Laban erklärte: „Dieser Hügel und der Gedenkstein sollen Zeugnis davon ablegen, dass ich niemals in böser Absicht an diesem Hügel vorbei zu dir gehen werde und dass du niemals in böser Absicht an ihm vorbei zu mir gehen wirst“ (Bereschit 31:45,52).

Bilaam war ein Nachkomme Labans (Sanhedrin 105a). Als er die Juden verfluchte, brach er als Erster den Bund der Ahnen. Wenn jemand Strafe für eine vor Zeugen begangene Freveltat verdient hat, ordnet die Torah an: „Jad ha’eidim tiheye bo barishona“ – „Die Zeugen sollen mit der Strafe als Erste beginnen“ (Dewarim 17:7).

Die Zäune im Weingarten, wo der Engel stand, waren aus Stein (Raschi). Da Bilaam bewusst gegen das Abkommen verstoßen hatte, das es ihm verbot, den Juden zu schaden, bestraften ihn die Zeugen - die Steine der Mauer -, indem sie sein Bein verletzten.