“G-tt sprach zu Mosche: Mache eine feurige Schlange, und setze sie auf einen Pfahl ... Mosche machte eine Schlange aus Kupfer und setzte sie auf den Pfahl” (21:8-9).

Frage: Warum befolgte Mosche nicht Haschems Befehl, eine feurige Schlange zu machen?

Antwort: Die Juden hatten doppelt gesündigt; denn sie hatten schlecht über Haschem und über Mosche gesprochen. Sie beklagten sich über die himmlische Nahrung, die Haschem ihnen gab, und sie warfen Mosche vor, er habe sie aus Ägypten in die Wüste geführt.

Die Schlange war die Strafe für die Sünde an Haschem. Raschi schreibt dazu: “Lasset die Schlange kommen, die bestraft wurde, weil sie G–tt bei Chawa verleumdet hatte, damit sie die undankbaren Verleumder strafe.” Für die Verleumdung Mosches, unseres großen Lehrers, war eine feurige Schlange die angemessene Strafe. Dazu heißt es in Pirke Awot: “Wärme dich am Feuer der Weisen, doch hüte dich vor ihrer Glut, damit du dich nicht daran verbrennst ... Denn das Zischen dieser Glut ist das Zischen einer feurigen Schlange.”

Haschem macht sich größere Sorgen um die Ehre der Frommen als um seine Ehre. Darum sagte er zu Mosche: “Ich vergebe ihnen die Sünde gegen mich. Aber sich müssen bestraft werden, weil sie dich geschmäht haben. Darum mache eine feurige Schlange und setze sie auf einen Pfahl, damit alle sie sehen und ihre Verleumdung offenbar wird.”

Mosche liebte das jüdische Volk, und er verzieh ihm immer, wie ein liebevoller Vater seinem Kind verzeiht. Aber er wollte auch, dass die Juden bereuten und um Vergebung für ihre Sünde an Haschem baten. Darum machte er keine feurige Schlange, sondern eine kupferne. Die Juden sollten nicht über ihre Sünde an Mosche nachdenken, sondern über ihre Sünde an Haschem.

Warum setzte er die Schlange auf einen Pfahl? Die Gemara sagt dazu: ”Als das Volk nach oben schaute, also zum Vater im Himmel, wurde es geheilt und erlangte Vergebung.”