Die beiden Streifen, die am Kopf hängen (Tefillin), symbolisieren die Wirkung, die vom Kopf in den restlichen Körper fließt. Die beiden Streifen sind eine Fortsetzung des Streifens, der den Kopf umgibt. Sie zweigen von dem speziellen Knoten hinter dem Kopf ab, dort wo die Wirbelsäule beginnt. So wie das Gehirn das Nervenzentrum ist, das den ganzen Körper steuert, so sollte der Intellekt das gesamte Leben eines Juden stärken und lenken. (Sichot Kodesch, Cheschwan 5718)
Frage?
Warum haben die Tefillin schel Jad (Hand-Tefillin) nur ein Kästchen, die Tefillin schel Rosch (Kopf-Tefillin) jedoch vier?
Antwort!
Die Tefillin schel Rosch werden am Kopf angebracht, dem Sitz des Intellekts. Die Tefillin schel Jad werden an der Hand getragen, mit der wir etwas tun.
Die Menschen haben viele verschiedene Fähigkeiten. Manche lernen leicht, andere schwer. Manche dringen tief in die Materie ein, andere bleiben an der Oberfläche. Darum, um die Unterschiede zwischen den Köpfen anzuerkennen, werden die Tora-Texte der Tefillin schel Rosch in verschiedenen Kästchen untergebracht.
Die Mizwot müssen wir jedoch alle gleich befolgen, einerlei, ob wir mehr oder weniger intelligent sind und ob wir mehr oder weniger verstehen. Darum haben die Tefillin schel Jad nur ein Kästchen, denn wenn es um die Mizwot geht, haben alle Juden gleiche Pflichten.
Warum ziehen wir die Hand-Tefillin vor den Kopf-Tefillin an? Das ist ein Symbol des großen, grundlegenden Prinzips der jüdischen Religion: Die Praxis muss vor der Theorie kommen. Wir müssen zuerst die g–ttlichen Gebote erfüllen, ohne Fragen zu stellen; erst dann dürfen wir versuchen, ihren Sinn so gut wie möglich zu verstehen.
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