Im Wochenabschnitt Teruma können wir als Teil einer Trilogie betrachten. Vor zwei Wochen lasen wir Jitro, der von der Übergabe der Tora berichtet. Letzte Woche lasen wir Mischpatim, wo Anweisungen zu einem rechtschaffenen Leben das Band zwischen dem Spirituellen und dem Profanen vollendeten. Und diese Woche lesen wir vom Plan zum Bau des Heiligtums: Materialien und Maße in allen Einzelheiten.
Ist die Reihenfolge hier nicht verkehrt? Wäre es nicht sinnvoller, zuerst ein Haus für G-tt zu bauen, wo wir seine Gegenwart auf Erden spüren könnten, und dann einzutreten, um sein Wort zu empfangen? Warum kommt das Haus zuletzt?
Überlegen Sie einmal, wie Sie selbst vorgehen. Solange Sie jung sind, leben Sie bei Ihren Eltern oder in einer Mietwohnung, vielleicht mit Freunden zusammen. Warum brauchen Sie ein Haus? Sie wollen herausfinden, wer Sie sind, alle Möglichkeiten prüfen und Ihren eigenen Geschmack entwickeln.
Aber wenn Sie damit beginnen, wenn sie heiraten und Kinder haben, wenn Sie einen Platz brauchen, an dem Sie ihre gereifte Persönlichkeit entfalten können, wird es wichtiger, ein Heim zu haben, das Ihnen gehört und das dauerhaft ist.
Jetzt wird die obige Reihenfolge vernünftiger: Zuerst waren die Kinder Israel in spiritueller Hinsicht wirklich Kinder. Als sie die Tora bekamen, war das ein Übergangsritus, eine kollektive Bnej Mizwa. Ihnen wurde klar, dass sie unter G-ttes Geboten und unter seinem Schutz lebten, und sie lernten von ihm, welchen Weg sie gehen sollten.
In Mischpatim erhielten sie ihr scholastisches Diplom. Aber jetzt sollten wir das Fürwort ändern, denn nicht nur sie, sondern wir erhielten diesen Segen. Die Regeln für ein heiliges Leben halfen uns, eine eigene Persönlichkeit und unseren Glauben zu formen: uns selbst zu definieren.
Erst jetzt war es sinnvoll, das Heiligtum zu bauen. Denn es ist zwar der Ort, an dem G-tt wohnt, aber es wurde nicht zu seinem Nutzen gebaut, sondern zum Nutzen der Menschen, die es betraten und in seinem Licht badeten. Von da an arbeiteten sie an einer nie endenden Aufgabe mit, denn es galt, für den H-rrn ein Haus hier auf Erden zu bauen.
Wo ist dieses Haus heute? Wo ist die Bundeslade, und wo ist der Platz, an dem wir G-tt entdecken können? Ein Teil dieses Heimes ist in jedem von uns. Wir sind das Akazienholz, das Gold, das Silber und das feine Leinen. Und nur von uns selbst strahlt das Licht aus.
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